Reizüberflutung
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Unter Reizüberflutung versteht man Situationen unter Überforderung an Reizen, welche der Mensch nicht mehr richtig verarbeiten kann. Von den 'klassischen' Reizen Hören, Sehen, Riechen, Schmecken und Tasten sind besonders die akustische und optische Wahrnehmung der Auslöser für eine Reizüberflutung. Einige Beispiele von möglichen Auslösern:
- Gehör: Lärm, mehrere gleichzeitige akustische Quellen (z. B. Gerede inmitten Menschenmasse)
- Augen: viele Farben, blinkende Lichter, schnelle Bewegungen
Denkbar wäre der Begriff Reizüberflutung beispielsweise auch bei einem bunt gemischten Essen welches die Geschmacksrichtungen süß, sauer, bitter, salzig und umami zugleich enthält und somit zu einer Überflutung der Reize führt, so dass die Geschmacksrichtungen nicht mehr einzeln zugeordnet oder empfunden werden können. Auch wird der Begriff gelegentlich im Zusammenhang mit einem Orgasmus gebraucht, sozusagen einer Reizüberflutung des Tastsinn als zu intensives Gefühlserlebnis. Im allgemeinen sprachlichen Gebrauch meint man mit der Reizüberflutung jedoch eine besonders durch Hektik hervorgerufene Situation, in welcher das Gehirn die Informationen nicht mehr korrekt verarbeiten kann und es zu einer Überforderung der Eindrücke kommt. Einige mögliche Situationen zur Verdeutlichung:
- Las Vegas: Leuchtreklame, Blinklichter, viele Menschen, klingelndes Geld der Spielautomaten
- Einkauf: Grosse sich rasch bewegende Menschenmassen, viel Gerede, Kindergeschrei, flimmernde Fernseher in der Elektronikabteilung, Musik und Werbung durch die Ladenlautsprecher.
- Verkehr (Nächtliche Fahrt auf der Autobahn): Hohe Geschwindigkeit und somit hohe Konzentrationsanforderung, starker Kontrast zwischen dunkler Nacht und Verkehrssignale (besonders bei Baustellen), gleichzeitig Autoradio
Die Reaktion auf eine Reizüberflutung kann sehr verschieden ausfallen. In den meisten Fällen wirkt die betroffene Person gereizt, reagiert aggressiv oder ermüdet sehr rasch. Hochsensible Menschen reagieren dabei besonders stark auf Reizüberflutung. Eine dauerhafte Reizüberflutung führt häufig zu Konzentrationsschwäche, Realitätsverlust oder Hyperaktivität.
Siehe auch: Informationsüberfluss Acetylcholin Reizleitung ZNS Psychose
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