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Ricklingen - Wikipedia

Ricklingen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Karte
Hannover, Stadtbezirk Ricklingen hervorgehoben
Basisdaten
Stadtbezirk Ricklingen (9)
Fläche xx km²
Einwohner 43.878
Bevölkerungsdichte x Einwohner/km²
Postleitzahl 30453, 30457, 30459
Stadtteile
  • Bornum
  • Mühlenberg
  • Oberricklingen
  • Ricklingen
  • Wettbergen
Webpräsenz hannover.de
Politik
Bezirksbürgermeister Werner Bock (SPD)
Stadtbezirksrat
(21 Sitze)
SPD: 10, CDU: 9, Grüne: 1, parteilos: 1

Ricklingen ist der 9. Stadtbezirk in Hannover und wurde am 1. November 1981 eingeführt. Er untergliedert sich in die Stadtteile Bornum, Mühlenberg, Oberricklingen, Ricklingen und Wettbergen.

Der Stadtbezirk hat 43.878 Einwohner (Stand 1. Januar 2005), wobei 1.390 auf Bornum, 6.798 auf Mühlenberg, 10.319 auf Oberricklingen, 12.749 auf Ricklingen und 12.622 auf Wettbergen entfallen.

Der Bezirksbürgermeister ist Werner Bock (SPD) (Stand 30. April 2004).

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Bornum

Bornum liegt im Nordwesten des Stadtbezirks. Der Wohnbereich des kleinsten Stadtteils von Hannover ist heute durch die Bückeburger Allee (B 65), die Bornumer Straße, die Eisenbahnlinie Hannover - Hameln und die Güterumgehungsbahn sowie durch Straßensperrungen von den Nachbarstadtteilen deutlich getrennt und auch sonst relativ isoliert, da es im eigenen Wohngebiet kein Einzelhandelsgeschäft mehr gibt und fast alle sonstigen öffentlichen Einrichtungen in den Nachbarstadtteilen Mühlenberg und Badenstedt liegen. Bornum verfügt über einen S-Bahnhof und wird von mehreren Buslinien tangiert und von einer in der Verbindung Mühlenberg - Badenstedt durchquert.

Bornums Name entstand aus Born (Quelle) und Heim. Bornum wurde 1130 erstmals urkundlich erwähnt und bestand fast das ganze Mittelalter hindurch aus 14 Hofstellen. Erst ab 1850 wuchsen die Ansiedlungen. 1890 entstand auf Bornumer Gebiet die Kolonie Körtingsdorf, eine Siedlung der Firma Körting. 1909 wurde Bornum mit damals 865 Einwohnern nach Linden eingemeindet und kam darüber 1920 zur Stadt Hannover.

[Bearbeiten] Mühlenberg

Der Stadtteil Mühlenberg liegt im Westen des Stadtbezirks. Er liegt unmittelbar am südwestlichen Stadtrand von Hannover am Rande eines langgestreckten Hügels, auf dem noch heute (2005) die Reste einer Windmühle stehen, die allerdings zum angrenzenden Stadtteil Wettbergen gehört, der als Dorf schon Jahrhunderte existiert. Zur Nazizeit befand sich auf dem Hügel ein KZ-Außenlager. Zur Nachkriegszeit war dort ein Obdachlosenlager, das Mühlenberglager.

Der Stadtteil Mühlenberg wurde in den 1960er Jahren als Stadtrandsiedlung aus dem Boden gestampft und ist vor allem von unansehnlichen Hochhausblocks geprägt. Auch durch die Assoziation mit dem ehemaligen Mühlenberglager hatte der Name des Stadtteils von Anfang an einen schlechten Ruf. Als besonders berüchtigt und hässlich gelten die Hochhäuser im Canarisweg. Etwa seit Anfang der 1980er Jahre gilt die Sozialstruktur des Stadtteils als problematisch. Die ursprünglichen Pläne einer gigantischen Trabantensiedlung wurden in dieser Zeit verworfen. Der Mühlenberg ist nur bis auf etwa 7.000 Einwohner gewachsen, aber für viele gilt er heute dennoch als städtebauliche Fehlplanung.

Die Stadtrandlage mit einem von parkartigen Grünflächen umgebenen Teich und die aufwendige Infrastruktur mit einer großen integrierten Gesamtschule, die das Freizeitheim 'Weiße Rose', Jugendzentrum, Stadtbibliothek, Bezirkssportanlage und andere Angebote beheimatet, im Weiteren einen der größten Sportvereine Hannovers, einen großen Bahnengolfplatz, Stadtbahn und Busbahnhof, ein ökumenisches Kirchencentrum sowie eine kleine Fußgängerzone mit Marktplatz machen den Mühlenberg dennoch in vielerlei Hinsicht attraktiver, als sein Ruf ist.

[Bearbeiten] Oberricklingen

Im Zentrum des Stadtbezirks liegt der Stadtteil Oberricklingen. Die kath. St.-Augustinus-Gemeinde und die ev.-luth. St.-Thomas-Gemeinde haben hier ihre Kirchen. Als Hauptstraße geht die Wallensteinstraße durch den Stadtteil. Beiderseits dieser Straße findet man vor allem Einfamilienhäuser mit großen Gärten. Im Süden des Stadtteils bildet das große Gelände des Ricklinger Friedhofs die Grenze, im Westen Richtung Mühlenberg die Bundesstraße 217 und im Norden die zum Schnellweg ausgebaute Bundesstraße 65. Die östliche Grenze zu Ricklingen schließlich, das in Abgrenzung zu Oberricklingen inoffiziell auch als Unterricklingen bezeichnet wird, verläuft die Stadtteilgrenze längs der Frankfurter Allee.

[Bearbeiten] Ricklingen

Das Dorf Ricklingen wurde 1909 in die damalige Stadt Linden und mit dieser 1920 in die Stadt Hannover eingemeindet.

Der Stadtteil Ricklingen hat 12.749 Einwohner (Stand: 1. Januar 2005) und liegt im Osten des gleichnamigen Stadtbezirks. Er ist über die Stadtbahnlinien 3, 7 und 17 sowie mit den S-Bahnlinien 1, 2 und 5 aus der Innenstadt von Hannover erreichbar. Ricklingen ist begrenzt im Norden von Damm der Eisenbahnstrecke in Richtung Weetzen/Hameln und der Güterumgehungsbahn, im Osten von der Leine-Masch, im Süden vom Ricklinger Holz und im Westen durch die Frankfurter Allee und die Göttinger Chaussee, die als B3 bis zum Bau der A7 ein Teilstück der Hauptverkehrsachse Nord-Süd durch Hannover war. Zentraler Mittelpunkt bildet der Schünemannplatz. Auf dem nördlicher gelegenen August-Holweg-Platz findet donnerstags der Wochenmarkt statt. Das Freizeitheim Ricklingen (Haltestelle Beekestraße) beherbergt das Bürgeramt und ist im Hannoverschen Karneval eine Sitzungshochburg. Die ev.-luth. Michaelis-Kirchengemeinde (seit 1877) mit einer neugotischen Kirche an der Stammestraße umfasst das Gebiet östlich des Ricklinger Stadtwegs, die Maria-Magdalenen-Kirchengemeinde das Gebiet westlich davon.

Im alten bäuerlichen Dorfkern liegt die Edelhofkapelle aus dem 14. Jahrhundert mit Glasmalereien von Charles Crodel (1960). Im 30-jährigen Krieg lagerte Tilly im Wrampenhof an der Düsternstraße (jetzt steht dort ein Seniorenheim). Im Februar 1946 wurde Ricklingen von einer großen Überschwemmung heimgesucht (Hochwassermarken am Pfarrhaus in der Pfarrstraße und an dem Haus Beekestraße 55). In der Folge entstand ein Hochwasserschutzdeich mit einem Deichtor in der Düsternstraße. In dem Telefunken-Gebäude an der Göttinger Chaussee entwickelte Walter Bruch 1962 das PAL-Farbfernsehsystem, mit dem in Deutschland ab 1967 Farbfernsehen eingeführt wurde.

In Ricklingen sind zwei bekannte Rugby-Vereine beheimatet, der Deutsche Rugby-Club Hannover 1905 sowie 08 Ricklingen. Beide Vereine konnte mehrfach die deutschen Meisterschaften im Rugby für sich entscheiden. Der DRC Hannover errang 1988 und jährlich von 1998 bis 2002 die Meisterschaft. 08 Ricklingen konnte die Deutsche Meisterschaft in den Jahren 1950, 1960 und 1974 für sich entscheiden. Der Stadtteil hat auch einen bekannten Fußballverein: die Sportfreunde Ricklingen, die von 1996 bis 1999 in der Regionalliga spielten.

[Bearbeiten] Wettbergen

Wettbergen wurde am 1. März 1974 der Stadt Hannover eingemeindet.

Erstmalig wurde Wettbergen 1055 erwähnt. Der Name stammt vom altsächsichen Wort "Hvat" (scharf) und bedeutet soviel wie "Ortschaft am steilen Hang".

Der Stadtteil liegt im Südwesten des Stadtbezirks. In den 1980er und 1990er Jahren wuchs Wettbergen erheblich durch Bebauung der bis dahin noch nicht bebauten Seite der Bundesstraße 217 unter dem Namen 'Wettbergen-West' auf einer Fläche, die eigentlich eher eine Erweiterung des Zentrums des angrenzenden Stadtteils Mühlenberg darstellt.

Seit 1999 ist 'Wettbergen West' Endpunkt der Stadtbahn (Linien 3 und 7), trägt aber die Bezeichnung 'Wettbergen'.

[Bearbeiten] Geschichtliches

In Ricklingen wurde am 28. August 1905 die erste 400-Meter-Aschenbahn für Leichtathleten eingeweiht. Allerdings wurde sie wegen ihrer ungünstigen Lage kaum genutzt.

[Bearbeiten] Literatur

  • Hartmut Herbst; Erhardt Krübbe: Bornum. Vom Bauerndorf zum Stadtteil. Geschichte eines hannoverschen Stadtteils in Texten und Bildern. Hannover: Kulturamt 1992. (Stadtteilkulturarbeit. 4)
  • Victor Jürgen v. der Osten: Auf den Spuren Alt-Ricklingens. Hannover: Reichold 1995. ISBN 3-930459-10-8

[Bearbeiten] Weblinks

Koordinaten: 52° 20' 44" N, 9° 43' 7" O

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