Rituximab
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Steckbrief | |
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Name (INN) | Rituximab |
Wirkungsgruppe | monoklonaler Antikörper, Zytostatikum |
Handelsnamen | MabThera®, Rituxan® |
Klassifikation | |
ATC-Code | L01XC02 |
CAS-Nummer | [1] |
Rezeptpflicht: JA Generikum: NEIN |
Fachinformation (Rituximab) | ||||
Chemische Eigenschaften | ||||
IUPAC-Name: |
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Summenformel | C6416H9874N1688O1987S44 | |||
Molmasse | 143859.7 | |||
Pharmakologische Eigenschaften | ||||
Verabreichung | intravenös | |||
Halbwertszeit | ||||
Metabolisation | ||||
Elimination |
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Nierenanpassung | ||||
Schwangerschaft |
Rituximab (Handelsnamen MabThera®, Rituxan®) ist ein Arzneistoff, der vorwiegend in der Behandlung von Lymphknotenkrebs eingesetzt wird. In Studien wird außerdem die Wirksamkeit von Rituximab bei anderen Erkrankungen, etwa Autoimmunerkrankungen, geprüft. Rituximab war einer der ersten Wirkstoffe einer neuen Generation von Medikamenten in der Immuntherapie und gilt daher als Vorreiter der gezielten Krebstherapie: bei Rituximab handelt es sich - vereinfacht ausgedrückt - um ein Eiweiß, das gezielt Krebszellen angreift und vernichtet. Genauer betrachtet ist Rituximab ein zellbiologisch hergestellter chimärer monoklonaler Antikörper. Der variable Teil des Antikörpers richtet sich gegen das Oberflächenmolekül CD20, welches sich zum Beispiel bei einem Teil der Non-Hodgkin-Lymphome nachweisen lässt.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Klinische Angaben
[Bearbeiten] Anwendungsgebiete (Indikationen)
Rituximab gehört heutzutage zur Standardtherapie in der Behandlung von aggressiven Non-Hodgkin-Lymphomen, meist in Kombination mit einer konventionellen Chemotherapie (beispielsweise CHOP). Der Einsatz von Rituximab macht jedoch nur Sinn, wenn die Krebszellen sich durch das Oberflächenmolekül CD20 auszeichnen; daher muss vor der Behandlung mit Rituximab das Tumorgewebe entsprechend getestet werden.
Neben der Behandlung von Krebs wird Rituximab zunehmend bei Autoimmunerkrankungen wie der Rheumatoiden Arthritis oder der Idiopathischen thrombozytopenischen Purpura (ITP)[1] eingesetzt. Bei der rheumatoiden Arthritis wird Rituximab derzeit nach Versagen von Basismedikamenten und TNF-Alpha-Hemmern angewandt. Hier kann mit zwei Infusionen innerhalb von 14 Tagen eine signifikante Verbesserung der Symptome über einen Zeitraum von sechs bis 12 Monaten erreicht werden.
[Bearbeiten] Unerwünschte Wirkungen (Nebenwirkungen)
Während der Behandlung mit Rituximab kommt es bei bis zu 50% der Patienten zu teils starken Nebenwirkungen mit Fieber, Schüttelfrost, Atembeschwerden und Hautausschlägen; die Beschwerden werden vermutlich verursacht durch den massiven Zerfall der Krebszellen, wodurch eine Vielzahl von Zytokinen freigesetzt wird. Man bezeichnet dieses Syndrom daher auch als ' cytokine release-Syndrome'. Diese Probleme treten vor allem bei Patienten mit hoher Tumorlast (viel Tumormasse) bei der ersten Behandlung auf, im weiteren Verlauf der Behandlung bessern sich die Nebenwirkungen meist. Außerdem erhalten Patienten zur Vorbeugung eine Kombination von schützenden Medikamenten (Antihistaminika, Kortison, NSAR), so dass die Therapie insgesamt meist gut vertragen wird.
[Bearbeiten] Sonstige Informationen
[Bearbeiten] Geschichtliches
Ursprünglich wurde Rituximab von Prof. Lee Nadler, der auch das Antigen CD20 erstmals beschrieb, am Dana Farber Cancer Institute entwickelt. Rituximab war der erste Antikörper der zur Behandlung von Krebs zugelassen wurde.
Siehe auch : Ibritumomab-Tiuxetan
[Bearbeiten] Literatur
- McLaughlin P, Grillo-Lopez AJ, et al.: „Rituximab chimeric anti-CD20 monoclonal antibody therapy for relapsed indolent lymphoma: half of patients respond to a four-dose treatment program“. J Clin Oncol 1998; 16(8): s. 2825-33 [Abstract]
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Braenstrup P, Bjerrum OW, et al.: „Rituximab chimeric anti-CD20 monoclonal antibody treatment for adult refractory idiopathic thrombocytopenic purpura“. Am J Hematol. 2005; 78(4): s. 275-80 [Abstract]
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