S4 Baden-Württemberg
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
S4 Baden-Württemberg war das gemeinsame vierte Hörfunkprogramm des Süddeutschen Rundfunks und des Südwestfunks für Baden-Württemberg. Es existierte vom 1. Januar 1991 bis zum 30. August 1998, sein Nachfolger heißt SWR4 Baden-Württemberg. Für Rheinland-Pfalz veranstaltete der Südwestfunk ein eigenes viertes Programm: SWF4 Rheinland-Pfalz.
Mit der Einführung von S4 Baden-Württemberg realisierten SDR und SWF, was bei den meisten anderen Landesrundfunkanstalten schon vorhanden war: ein viertes, durchgängig sendendes Programm. Es war politisch erzwungen. Dadurch konnte die Fusion der beiden Anstalten zu Beginn der 90er Jahre zunächst abgewendet werden. Allerdings waren es gerade die gemeinsamen Projekte beider ARD-Sender (wie z. B. S4 Baden-Württemberg), die schließlich zur Fusion führten. Die Musikfarbe von S4 Baden-Württemberg unterschied sich kaum vom Nachfolgerprogramm: es war sehr melodie-/schlagerbetont. Gesendet wurde täglich wechselnd (um 13 Uhr war die "Sollbruchstelle") aus Stuttgart und Baden-Baden. Die fehlende zentrale Zuständigkeit war jedoch auch ein Grund, warum im S4-Programm der Wortanteil deutlich geringer war als beim Nachfolger SWR4 Baden-Württemberg, für den einige neue Informationsformate eingeführt wurden. Die meisten Musiksendungen (Notenexpress, Schlagerkarussell, Musikcocktail oder Wunschmelodie) existieren bei SWR4 weiter.
Das Regionalprogramm-Angebot bei S4 Baden-Württemberg war noch im Aufbau begriffen. Einige Regionalfenster existierten schon vor 1991, insbesondere im SDR-Sendegebiet. Mit Radio Breisgau hatte aber auch der SWF schon etwas zu bieten. Für die Gebiete ohne Regionalprogramm gab es weitere Musiksendungen.
Insbesondere der SWF nutzte die Einführung von S4 Baden-Württemberg, um sein erstes Programm deutlicher als Pop- und Oldiewelle zu positionieren. Deutscher Schlager und volkstümliche Musiksendungen (Schlagerparade aus Mainz, volkstümliche Hitparade aus Tübingen) wanderten zügig ins vierte Programm ab.