Sambor I.
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Sambor I. (* ??. ??. ???? in ??; † ??. ??. 1207 in ??) aus der Dynastie der Samboriden war Herzog von Ostpommern in den Jahren 1187 bis 1207.
Sambor I. war Sohn und Nachfolger von Subislaws und hatte seinen Sitz in einer Burg in Danzig. Die Burg lag auf einer erhöhten Kämpe inmitten der sumpfigen Mottlauniederung dort, wo der Fluss kurz vor seiner Mündung in die Weichsel eine scharfe Biegung von Süden nach Osten macht. So war sie gegen feindliche Angriffe geschützt und konnte zugleich die Zufahrt zum langgestreckten Fischerdorf überwachen. Die Befestigungen bestanden damals noch aus Lehm- und Erdwällen, die durch Holzkonstruktionen verstärkt waren. Der polnische Chronist Vinzenz Kadlubek (1160-1223) schreibt in seiner „Chronica Polonorum“, dass Sambor I. von König Kasimir II., dem Gerechten, als Markgraf in Danzig eingesetzt wurde.
Die pommerellischen Fürsten verwalteten ihr Land grundsätzlich von einem festen Sitz aus. Mehrere Persönlichkeiten aus dem heimischen Landadel standen dem Herzog zur Seite. Überliefert sind die Namen Grimislaus, Gnezota und sein Bruder Martin, Zulis und Stropha. Der Kämmerer und Kanzler Heinrich war wahrscheinlich ein deutscher Priester. Die Untertanen waren zu Dienstleistungen und zur Heeresfolge verpflichtet. Sie hatten von ihrem Fischfang und Vieh den Zehnten zu entrichten. Sambor begünstigte, wie sein Vater, die Sesshaftmachung deutscher Siedler und Kaufleute. Für diese stiftete er 1190 die Sankt - Nicolai - Kapelle „vor Danzig im Felde“.
Der heilige Nikolaus war der Patron der Seehandel treibenden deutschen Kaufleute. Daher finden sich auch große Nikolaikirchen in Lübeck, Wismar, Stralsund, Berlin, Elbing, Reval und an anderen Orten. Der Seehandel war bereits entwickelt. Es wurden in erster Linie Tuche (sie waren damals zugleich Zahlungsmittel) und das lebensnotwendige Salz eingeführt, hauptsächlich von dem 1143 gegründeten Lübeck. Ausgeführt wurden Felle, Wachs, Honig und Bernstein. An der Stelle des späteren Langen Marktes waren Buden zum Verkauf der von den Schiffen eingeführten Waren erbaut. Am Koggentor war eine Landebrücke errichtet, deren Unterhalt dem Kloster Oliva oblag. Dafür erhielt das Kloster einen Anteil an den Zolleinnahmen. Ins Landesinnere führten Kaufmannsstraßen, eine davon nach Stargard und weiter südlich, die uralte „Bernsteinstraße“ führte bis zur Adria. Nach Westen führte die Straße über Stolp und Schlawe nach Kolberg. Zu solchen Fahrten taten sich jeweils mehrere Wagenführer zusammen, oft wohl auch mit bewaffneter Begleitung. Bei der Ausfahrt hatte jeder Wagenführer an den Unterkämmerer in Danzig fünf Ellen Tuch und eine halbe Mark Silber zu zahlen. Auf der Weiterfahrt wurde an jeder landesherrlichen Burg ein weiterer Zoll in Naturalien erhoben. Erst seit etwa 1240 waren alle Abgaben in Geld zu entrichten. Die Quellen sagen nichts von pommerellischen Münzstätten. Es sind auch keine pommerellischen Münzen gefunden worden. Im Zuge der wirtschaftlichen Durchdringung des Ostseeraumes durch Dänemark kam dänisches Geld aus Hedeby in die Küstengebiete, und die sächsischen Münzen aus dem Silber des Rammelsberges bei Goslar strömten in großer Zahl nach Polen und Pommerellen. Auch die polnischen Fürsten prägten Münzen.
Sambor starb im Jahre 1207.
Personendaten | |
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NAME | Sambor I. |
KURZBESCHREIBUNG | Dynastie der Samboriden war Herzog von Ostpommern |
STERBEDATUM | 1207 |