San-marinesische Euromünzen
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Der Euro (EUR oder €) ist die gemeinsame Währung von derzeit 12 europäischen Staaten in der Europäischen Union. Die Euromünzen haben zwei verschiedene Seiten: Eine gemeinsame, europäische Seite, die den Münzwert zeigt, und eine nationale Seite, die ein Motiv zeigt, das von dem Land gewählt wurde, in dem die Münze geprägt wurde. Jeder Mitgliedstaat hat ein oder mehrere individuelle Motive.
Die Bilder der gemeinsamen Seite und eine genaue Beschreibung der Münzen gibt es unter Euromünzen.
San Marino ist zwar kein Mitglied in der Europäischen Union, befindet sich aber seit den ersten Verträgen mit dem neu gegründeten Italienischen Königreich vom 22. März 1862 (siehe Geschichte San Marinos) in einer Währungsunion mit Italien. Zur Einführung des Euro schloss Italien im Namen der EU am 29. November 2000 einen Vertrag mit San Marino, die Convenzione monetaria tra la Repubblica Italiana, per conto Comunità Europea, e la Repubblica di San Marino. Doch dies war nur der formelle Abschluss: schon am 16. Dezember 1998 wurde in San Marino das Gesetz erlassen, das die Einführung zum 1. Januar 1999 regelte. Die Einführung des Bargeldes erfolgte genauso wie in Italien. Prägungskontingente für san-marinesische Euromünzen werden von Italien abgezogen (derzeit 1,9 Millionen Euro jährlich).
San Marino hat weiterhin das Recht, auf Scudo lautende Goldmünzen auszugeben, die aber nur auf dem Staatsgebiet gesetzliches Zahlungsmittel sind.
Die Münzen wurden vom Hamburger Bildhauer Frantisek Chochola entworfen, sie haben die Geschichte und die Baudenkmäler San Marinos zum Inhalt. Daher finden sich auf jeder Münze die ligierten Initialen des Künstlers „Ch“.
Auf jeder Münze sind der Schriftzug „San Marino“ und der Buchstabe „R“ für die Prägestätte Rom (Istituto Poligrafico e Zecca Dello Stato). Rechts unten auf den Münzen finden sich die Initialen des Graveurs, „ELF“ (Ettore Lorenzo Frapiccini), und die Abkürzung „INC“ (für incidit: „graviert von“).
Die 1-Cent-Münzen zeigen den dritten Festungsturm „Il Montale“ (13. Jahrhundert), die 2-Cent-Münzen eine von Stefano Galletti (1883–1905) gestaltete Statue, die auf dem Platz vor dem Regierungspalast, der „Piazza della Libertà“, steht. Auf dem 5-Cent-Stück ist der erste Festungsturm „La Guaita“ (10./11. Jahrhundert) dargestellt.
Die 1826 im Stil des Klassizismus erbaute Kirche „Basilica del Santo“ (Basilika des Hl. Marinus) ist auf der Rückseite der 10-Cent-Münze zu finden. Die Rückseite der 20-Cent-Münze ist dem Gründungsvater San Marinos – dem Heiligen Marino – gewidmet. Die Vorlage für diese Abbildung liefert ein Teil eines Gemäldes von Guercino aus dem 17. Jahrhundert. Die drei Festungstürme San Marinos („La Guaita“, „Cesta“, „Il Montale“) sind auf der Rückseite der 50-Cent-Münze zu finden.
Auch die beiden Münzen aus Bimetall sind der Geschichte und den Bauwerken San Marinos gewidmet. Die 1-Euro-Münze ziert auf der Rückseite das Staatswappen San Marinos, das alle drei Festungstürme enthält. Die Frontseite des im 19. Jahrhundert im historischen Stil konstruierten Regierungspalastes wird auf der Rückseite der 2-Euro-Münze abgebildet.