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Schupfart - Wikipedia

Schupfart

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Wappen
Wappen von Schupfart
Basisdaten
Kanton: Aargau
Bezirk: Rheinfelden
BFS-Nr.: 4259
PLZ: 4325
Koordinaten: 47° 31' n. Br.
7° 58' ö. L.
Höhe: 457 m ü. M.
Fläche: 7.05 km²
Einwohner: 750 (31. Dezember 2005)
Website: www.schupfart.ch
Karte
Karte von Schupfart

Schupfart (schweizerdeutsch: [ˈʃʊpfə̆ɾtʰ]) ist eine politische Gemeinde im Bezirk Rheinfelden des Schweizer Kantons Aargau. Sie liegt im Zentrum der Region Fricktal, etwas mehr als drei Kilometer südlich der Grenze zu Deutschland.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geographie

Das Haufendorf liegt in einer flachen Mulde am oberen Ende des Fischingertals. Im nördlichen und im westlichen Teil des Gemeindegebiets erstrecken sich die flachen und ausgedehnten Hochebenen des Eikerbergs (504 m ü. M.) bzw. des Hellikerbergs (541 m ü. M.). Im Gegensatz zum unteren Teil des Fischingertals ist der Übergang zu den Hochflächen leicht ansteigend. Die Anstiege zum Wolberg (556 m ü. M.) im Osten und insbesondere zum Thiersteinberg (749 m ü. M.) sind hingegen stellenweise äusserst steil.

Die Fläche der Gemeinde beträgt 705 Hektaren, davon sind 233 Hektaren bewaldet und 49 Hektaren überbaut. Der höchste Punkt befindet sich auf 749 Metern an der Geländekante des Thiersteinbergs, die tiefste Stelle liegt auf 408 Metern am Fischingerbach. Nachbargemeinden sind Münchwilen und Eiken im Norden, Frick im Nordosten, Gipf-Oberfrick im Südosten, Wegenstetten im Südwesten, Hellikon im Westen sowie Obermumpf im Nordwesten.

Nördlich von Schupfart, im Gebiet des Eikerbergs, liegt der geographische Mittelpunkt des Fricktals.

Die günstige Lage zwischen den beiden Wirtschaftsmetropolen Zürich und Basel, machte Schupfart in jüngster Zeit zum begehrten Wohnort.

[Bearbeiten] Geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung von "Schuphart" erfolgte im Jahr 1259. Der Ortsname ist alemannischen Ursprungs und bedeutet so viel wie "von vorspringendem Gelände umgebenes Weidewaldgebiet". Die Kirche entstand allerdings bereits in der zweiten Hälfte des 10. Jahrhunderts. Um 1270 gelangte Schupfart in den Besitz der Grafen von Habsburg-Laufenburg.

Ab 1386 herrschte die ältere Linie der Habsburger. Diese verpfändeten nach dem Waldshuterkrieg von 1468 das gesamte Fricktal an Burgund. Als die Burgunder von den Eidgenossen während der Burgunderkriege vernichtend geschlagen worden waren, kam Schupfart 1477 wieder unter österreichische Herrschaft. Nach der Reichsreform des österreichischen Kaisers Maximilian I. im Jahr 1491 gehörte Schupfart zu Vorderösterreich und lag in der Landschaft Fricktal, einer untergeordneten Verwaltungseinheit der Kameralherrschaft Rheinfelden.

Während des 17. Jahrhunderts war das Dorf von zahlreichen Schicksalsschlägen betroffen. Bei einer Pestepidemie im Jahr 1611 starben 95 der damals 174 Dorfbewohner. Der Rappenkrieg, ein Bauernaufstand, dauerte von 1612 bis 1614. Der Dreissigjährige Krieg, der zwischen 1633 und 1638 auch das Fricktal erfasste, warf das Dorf in seiner wirtschaftlichen Entwicklung zurück. Auch während des Pfälzer Erbfolgekriegs (1688-1697) zogen fremde Truppen durch die Region.

1797 wurde das Fricktal nach dem Frieden von Campo Formio ein französisches Protektorat. Während des Zweiten Koalitionskriegs verlief hier die Frontlinie zwischen den Armeen Frankreichs und Österreichs. Ein Grossbrand, der durch die Fahrlässigkeit französischer Soldaten ausgelöst wurde, zerstörte am 13. Juni 1800 zwölf Häuser. Am 20. Februar 1802 wurde Schupfart eine Gemeinde im Distrikt Frick des Kantons Fricktal, der sich im August der Helvetischen Republik anschloss. Seit dem 19. Februar 1803 gehört die Gemeinde zum Kanton Aargau.

Schlechte Ernten und Reblaus-Epidemien führten in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zu einer Auswanderungswelle. Zwischen 1850 und 1910 ging die Bevölkerungszahl um fast ein Viertel zurück. Danach folgte ein leichter, aber konstanter Anstieg und das Dorf wandelte sich allmählich von einer Bauern- zu einer attraktiven Wohngemeinde. Seit Beginn der 1980er Jahre ist die Bevölkerungszahl, dank der attraktiven Wohnlage, um über vierzig Prozent angestiegen.

[Bearbeiten] Wappen

Die Blasonierung des Gemeindewappens lautet: "In Weiss grünes Lindenblatt." Das Lindenblatt ist dem Siegel des Vogtamtes Frick der Grafen von Homburg-Tierstein entnommen und erschien erstmals 1872 auf dem Gemeindesiegel. Bereits von 1802 bis 1803 hatte der Kanton Fricktal dieses Wappen geführt.

[Bearbeiten] Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung
Jahr Einwohner
1768 253
1800 314
1850 530
1900 424
1930 491
1950 488
1960 505
1970 511
1980 504
1990 542
2000 681

Am 31. Dezember 2005 lebten 750 Menschen in Schupfart. Der Ausländeranteil beträgt 5,2 %. Bei der Volkszählung 2000 waren 76,1 % römisch-katholisch, 14,0 % reformiert,1,8 % christkatholisch. 96,5 % bezeichneten Deutsch als ihre Hauptsprache.

[Bearbeiten] Behörden

Die Versammlung der Stimmberechtigten, die Gemeindeversammlung, übt die Legislativgewalt aus. Ausführende Behörde ist der Gemeinderat. Seine Amtsdauer beträgt vier Jahre und er wird im Majorzverfahren (Mehrheitswahlverfahren) vom Volk gewählt. Er führt und repräsentiert die Gemeinde. Dazu vollzieht er die Beschlüsse der Gemeindeversammlung und die Aufgaben, die ihm von Kanton und Bund zugeteilt wurden.

Die fünf Gemeinderäte der Amtsperiode 2006-2009 sind:

  • Bernhard Horlacher, Gemeindeammann
  • Ulrich Halbeisen, Vizeammann
  • Matthias Lemblé
  • Pius Müller
  • Reto Vogelbacher

Für Rechtsstreitigkeiten ist das Bezirksgericht Rheinfelden zuständig. Schupfart gehört zum Friedensrichterkreis Wegenstetten.

[Bearbeiten] Wirtschaft

In Schupfart gibt es rund 180 Arbeitsplätze, davon 48 % in der Landwirtschaft, 26 % in der Industrie und 26 % im Dienstleistungssektor. Die meisten Erwerbstätigen sind Wegpendler. Viele arbeiten in der chemischen Industrie in Stein, Sisseln und Kaisten. Zahlreiche Arbeitsplätze bieten die grösseren Gemeinden des Fricktals (Möhlin, Rheinfelden und Frick) sowie die Agglomeration der Stadt Basel.

[Bearbeiten] Verkehr

Schupfart liegt abseits der Hauptverkehrsachsen, ist aber über mehrere Nebenstrassen hervorragend erreichbar. Diese führen nach Mumpf, Eiken und Wegenstetten. Der nächstgelegene Anschluss der Autobahn A3 befindet sich in Eiken nur gerade 4 km vom Schupfarter Dorfzentrum. Deshalb sind die beiden grossen Zentren Zürich und Basel in je rund 30 Minuten zu erreichen.

Die Anbindung an das Netz des öffentlichen Verkehrs erfolgt durch die Postautolinie zwischen Möhlin und Schupfart. Seit Dezember 2005 gibt es tägliche Postautoverbindungen nach Wegenstetten. Ein öffentliches Verkehrsmittel nach Frick, dem Zentrum mit Schnellzugsverbindungen, allen Schulen, unzähligen Einkaufsmöglichkeiten, zahlreichen Ärzten, Apotheken usw. ist in Prüfung.

[Bearbeiten] Bildung

Die Gemeinde verfügt über einen Kindergarten und eine Primarschule. Die Realschule und die Sekundarschule können in Mumpf besucht werden, die Bezirksschule in Möhlin, obwohl das wesentlich näher gelegene Frick ebenfalls eine Bezirksschule hat. Dank einer interkantonalen Vereinbarung können die Jugendlichen aus Teilen des Fricktals das Gymnasium in Muttenz (Kanton Basel-Landschaft) absolvieren.

[Bearbeiten] Sport und Kultur

Am Rande der Hellikerberg-Hochebene befindet sich der Flugplatz Fricktal-Schupfart für kleine Motor- und Segelflugzeuge. Bis 1980 fanden in Schupfart Motocross-Rennen statt. Das Dorf war Startort der zweiten Etappe der Tour de France 1982.

Jedes Jahr findet Ende September auf dem Flugplatzgelände das "Schupfart Festival" statt, ein in der ganzen Schweiz bekannter Anlass. Es dauert drei Abende (je ein Abend Pop/Rock, Country und volkstümliche Schlager).

[Bearbeiten] Weblinks

Koordinaten: 47° 31' N, 7° 58' O

Andere Sprachen

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