SoundStorm
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SoundStorm war eine Zertifizierung für integrierte 5.1-Audiotechnologien, welche von nVidia für die nForce2-Plattform entworfen wurde. SoundStorm nutzte den Audioprozessor des nForce-Chipsatzes aus.
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[Bearbeiten] Zertifizierung
Um die SoundStorm-Zertifizierung zu erhalten, musste ein Mainboardhersteller den nForce-Audioprozessor und dessen Ausgänge auf seinen Boards verwenden. Zudem war es notwendig, eine von Dolby Digital getestete Audioqualität nicht zu unterschreiten.
Die Zertifizierung stellte sicher, dass nForce-Boards qualitativ hochwertige Audioausgabe boten. Aus diesem Grund erfreute sich SoundStorm großer Beliebtheit, bot es doch hohe Qualität für einen vergleichsweise geringen Preis. Zudem war es die einzige PC-Technologie dieser Zeit, welche echtes Dolby Digital 5.1 erzeugen konnte, was insbesondere für Heimkino-PCs wichtig war.
[Bearbeiten] Hardware
SoundStorm wird häufig, aber fälschlich, als Chip bezeichnet. Der von SoundStorm verwendete Chip ist ein nForce-Audioprozessor (APU), der in den MCP-D- und MCP-T-Southbridges der nForce- und nForce2-Chipsätze integriert ist. Eine Reihe von Prozessoreinheiten, die sowohl generische als auch spezifische Funktionen übernahmen, bot eine gemessene Menge von insgesamt 4 Milliarden Operationen pro Sekunde. Eine vollständig programmierbare, auf dem Motorola 56300 basierende, digitale Signalverarbeitung wurde für Effektbearbeitung bereitgestellt, jedoch von DirectX auf dem PC nur mangelhaft unterstützt. Xbox-Entwicklern hingegen stand ein weitaus besserer Zugriff auf die Funktionalität der einzelnen Prozessoreinheiten zur Verfügung.
Der digitale Signalprozessor (DSP) der APU wurde gewöhnlich durch Code der auf 3D-Audio spezialisierten Middleware-Firma Sensaura angesteuert. Nahezu jede Soundhard- und -software, welche nicht von Creative stammt, nutzt unter Windows den Sensaura-Code. Im Gegensatz zu den meisten anderen Lösungen, implementierte SoundStorm die Ausführung des Codes in Hardware, was eine geringe Nutzung der CPU zur Folge hatte. Weiterhin war eine Echtzeitkodierung in Dolby Digital 5.1 möglich. Der Unterschied zu anderen Audiolösungen dieser Zeit konnte bis zu 20% der CPU-Belastung betragen. Damit reichte SoundStorm an das ungleich teurere Audigy-System von Creative heran.
[Bearbeiten] Treiber
Da die SoundStorm-Technologie ein generischer DSP war, welcher während des Bootvorgangs von den Treibern Code erhielt, waren Erweiterungen der Funktionalität vergleichsweise einfach. Andererseits bedeutete dies auch, dass Dritthersteller keine Treiber für SoundStorm entwickeln konnten, da ihnen der Zugriff auf den DSP-Code verwehrt blieb. Linux-Treiber für SoundStorm greifen direkt auf das Audiocodec zu und umgehen dadurch die APU.
Zu bemerken ist außerdem, dass die nForce2-APU eine rein digitale Komponente war und die Mainboardhersteller noch immer Codec-Chips wie den ALC650 von RealTek für die Ausgabe nutzen mussten, was unter anderem eine Umsetzung von digitalen auf analoge Signale erforderte. Nach dem Untergang der SoundStorm-Technologie sind Codec-Chips wie der Realtek 850 zu Standardlösungen avanciert, welche die Audiofunktionen überwiegend dem Prozessor überlassen. Hierbei ist die Qualität der Treiber von hoher Bedeutung, um Qualitätsprobleme insbesondere unter Last zu verhindern.
[Bearbeiten] Abbruch
Unglücklicherweise war die Herstellung von SoundStorm ein großer Kostenfaktor, so dass nVidia die Technologie mit Einführung des nForce3-Chipsatzes fallen ließ. Ein weiterer Grund war der Aufkauf von Sensaura durch Creative, welcher letztendlich alle Treiberentwcklung für Sensaura-basierte Hardware beendete.
Zudem gab es durch mangelnde formale Zertifizierung nur wenig Anreiz für Mainboardhersteller, die für qualitativ hochwertige Audiolösungen nötigen Komponenten zu verwenden. Von einem rein technischen Standpunkt betrachtet, gibt es keinen Grund, weshalb bei unveränderter Wiedergabe ein Mainboard ohne nForce APU und SoundStorm-Zertifizierung nicht an die Qualität eines SoundStorm-zertifizierten nForce2-Boards heranreichen sollte.
[Bearbeiten] Xbox
Die SoundStorm-Entwicklung wurde ursprünglich durch Microsoft unterstützt, die die Technologie in der Xbox-Spielekonsole verwenden wollten. Angeblich hat Sony die Entwicklung eines Nachfolgers für die PlayStation 3 finanziert, so dass SoundStorm als Teil einer Multimedia-Grafikkarte zum PC zurückkehren könnte.
