Stockach
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Wappen | Karte |
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Basisdaten | |
Bundesland: | Baden-Württemberg |
Regierungsbezirk: | Freiburg |
Landkreis: | Konstanz |
Geografische Lage: | Koordinaten: 47° 51' N, 09° 01' O 47° 51' N, 09° 01' O |
Höhe: | 491 m ü. NN |
Fläche: | 69,75 km² |
Einwohner: | 16.810 (31. Dez. 2005) |
Bevölkerungsdichte: | 241 Einwohner je km² |
Ausländeranteil: | 7,6 % |
Postleitzahl: | 78329 - 78333 |
Vorwahl: | 07771 |
Kfz-Kennzeichen: | KN |
Gemeindeschlüssel: | 08 3 35 079 |
Stadtgliederung: | 10 Ortsteile |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Adenauerstraße 4 78333 Stockach |
Website: | www.stockach.de |
E-Mail-Adresse: | info@stockach.de |
Politik | |
Bürgermeister: | Rainer Stolz |
Stockach ist eine Stadt im Landkreis Konstanz im Süden Baden-Württembergs.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie
Stockach liegt im Hegau 5 km nordwestlich des Bodensees in einer Moränenlandschaft.
[Bearbeiten] Gemeindegliederung
Espasingen, Hindelwangen, Hoppetenzell, Mahlspüren im Hegau, Mahlspüren im Tal, Seelfingen, Raithaslach, Wahlwies, Winterspüren, Zizenhausen.
[Bearbeiten] Geschichte
- Gräberfunde aus der Hallstattzeit (700 v. Chr.), der Kelten- (4. Jahrh. v. Chr.) und Alemannenzeit (400 bis 800 n. Chr.) in der Vorstadt Rißtorf.
- 750 bis 1056 Bau und Erweiterung der Nellenburg.
- 1275 Grafschaft Nellenburg mit dem Amt Stockach.
- 1278 (wahrscheinlich) oder 1283 (belegt) Stadtrecht.
- 1401 gehörten zur Landgrafschaft Nellenburg die Städte Engen, Tengen, Radolfzell, Stockach, 6 Marktflecken, 83 Pfarrdörfer, 69 Dörfer ohne Pfarrer, 14 Weiler, 135 einzelne Häuser, 25 bestehende und 31 zerfallene Schlösser, 6 Mönchs- und 3 Nonnenklöster, 4 Poststationen sowie insgesamt 97 Mühlen. (nach Bastian Sterk)
- Aus der Schaffhauser Chronik von Johann Jakob Rüeger (1548-1606): Das Hegöw ist zwar ein klein, aber über die maass wol erbuwen und fruchtbar lendlin von win, wiss und rot, korn und obs. Man findt ouch darin gut fisch, vögel und wildprät. Es hat vil schöner stättlin, darunder Stockach die fürnembst ist, ...
Stockach war Hauptstadt der Landgrafschaft Nellenburg-Thengen, mit welcher es 1465 an Vorderösterreich, 1805 an Württemberg und 1810 an Baden überging. Hier siegte am 25. März 1799 der österreichische Erzherzog Karl über die Franzosen unter General Jourdan.
Der seit 1936 bestehende Landkreis Stockach mit 56 Gemeinden und drei Städten wurde 1973 im Zuge der Kreisreform aufgelöst. Stockach und weitere 29 der 56 Gemeinden wurden in den Landkreis Konstanz eingegliedert (darunter die Stadt Aach), der Rest in die Landkreise Sigmaringen (darunter die Stadt Meßkirch), Tuttlingen und den Zollernalbkreis.
[Bearbeiten] Religionen
In Stockach gibt es zwei evangelische - in Stockach und Wahlwies - und in den verschiedenen Ortsteilen mehrere katholische Kirchen. Die Stadt ist Sitz des Kirchenbezirks Überlingen-Stockach der Evangelischen Landeskirche in Baden.
Folgende Kirchen und Glaubensgemeinschaften sind in Stockach vertreten:
- Römisch-katholische Kirche
- Evangelische Landeskirche in Baden
- Freie Christengemeinde
- Jehovas Zeugen
- Neuapostolische Kirche
[Bearbeiten] Ortsteile
[Bearbeiten] Hoppetenzell
Hoppetenzell wird im Jahre 777 zum ersten Mal im Testament des Abtes Fulrad von St. Dénis (bei Paris) urkundlich erwähnt. Demnach gehörte zum Besitz des Klosters ein Flecken im Hegau, der mit Adelungcella (oder auch Adelungscella) bezeichnet wird. Nachweislich handelt es sich dabei um die heutige Ortschaft Hoppetenzell. Das Kloster St. Dénis gab Hoppetenzell bald als Lehen an die Grafen von Nellenburg, die das Lehnsverhältnis stillschweigend in ein Eigentumsverhältnis umwandelten.
[Bearbeiten] Wahlwies
Erste geschichtliche Erwähnung erfuhr Wahlwies im Jahre 839. Hier fanden zwei Schlachten statt: 355 gegen die Römer, und 915 gegen das Bistum Konstanz um die Wiederherstellung des schwäbischen Herzogtums.
Wahlwies ist vor allem durch das dortige Pestalozzi Kinder- und Jugenddorf und eine Waldorfschule bekannt.
[Bearbeiten] Zizenhausen
Die Ortschaft Zizenhausen mit ca.1200 Einwohnern ist ein Stadtteil der rund 2km entfernt gelegenen Stadt Stockach. Der Ort ist berühmt durch seine Zizenhausener Terracotta Figuren aus einer Manufaktur des 19.Jahrhunderts. Ein Teil dieser von Sammlern hoch begehrten Tonfiguren ist im Schloß Zizenhausen und im Stockacher Stadtmuseum zu bewundern. Neben zahlreichen Darstellungen ist besonders bekannt der Baseler Totentanz. Der Ort liegt 7 km nördlich vom Bodensee in der Vulkanlandschaft Hegau. Geologisch interessant sind die im Ortsgebiet gelegenen "Heidenhöhlen".
[Bearbeiten] Politik
Die Stadt ist auch Sitz einer Verwaltungsgemeinschaft mit den Gemeinden Bodman-Ludwigshafen, Eigeltingen, Hohenfels, Mühlingen und Orsingen-Nenzingen mit (2005) insgesamt rund 30.570 Einwohnern. Die Verwaltungsgemeinschaft wurde am 1. Oktober 1975 konstituiert.
[Bearbeiten] Gemeinderat
Dem Gemeinderat gehören nach der Kommunalwahl vom 13. Juni 2004 neben dem Bürgermeister als Vorsitzenden 30 Mitglieder an.
FWG | 36,5 % | -3,8 | 11 Sitze | -2 |
CDU | 31,4 % | -7,9 | 10 Sitze | -4 |
SPD | 17,0 % | +1,8 | 5 Sitze | ±0 |
Die Grünen | 8,9 % | +8,9 | 2 Sitze | +2 |
FDP/DVP | 6,3 % | +1,4 | 2 Sitze | +1 |
[Bearbeiten] Städtepartnerschaften
Seit 1972 wird eine Städtepartnerschaft mit der in Hochsavoyen gelegenen französischen Stadt La Roche-sur-Foron unterhalten.
[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur
Stockach nennt sich Tor zum Bodensee. Es lebt vom Tourismus und einer doch stattlichen Anzahl an Firmen, die international tätig sind.
[Bearbeiten] Verkehr
Die Stadt Stockach ist über die Bundesautobahn 98 über zwei Ausfahrten erreichbar. Im Ort kreuzen sich die Bundesstraßen B 14, B 31 und B 313. Seit 1996 kann man die Stadt wieder mit der Bahn erreichen. Die Linie Stockach – Radolfzell (Seehäsle) vereinigt sich in Stahringen mit der Bodensee-Gürtelbahn und hat in Radolfzell u. a. Anschluss zu der Nahverkehrslinie Engen – Singen – Radolfzell – Konstanz (Seehas).
[Bearbeiten] Gericht, Behörden und Einrichtungen
Stockach hat ein Amtsgericht, das zum Landgerichtsbezirk Konstanz gehört.
Vom Landratsamt Konstanz gibt es eine Außenstelle für KFZ Zulassungen und Führerscheine, die im Rathaus untergebracht ist.
[Bearbeiten] Bildungseinrichtungen
In der Kernstadt gibt es Grund- und Hauptschule, Gymnasium, Realschule, Förderschule, E-Schule, Berufsschulzentrum, Sprachheilschule, Fachschule für Landwirtschaft, Musikschule.
Im Ortsteil Wahlwies gibt es eine Grund- und Hauptschule sowie eine Freie Waldorfschule.
In den Ortsteilen Winterspüren und Zizenhausen gibt es eine Grundschule. Ebenso wird im Ortsteil Hindelwangen die erste Klasse unterrichtet. Nach der ersten Klasse gehen die Schüler dann in die zentrale Grundschule der Kernstadt.
Es gibt elf Kindergärten, davon in Stockach fünf (davon eine Kindertagesstätte), in Wahlwies drei, und in Espasingen, Winterspüren und Zizenhausen jeweils einen.
Die 2002 neu eingerichtete moderne Stadtbücherei bietet über 25.000 Medien (Bücher, Zeitschriften, Zeitungen, CD-ROM, DVD, Video, Cassetten und Spiele), kostenfreien Internetzugang und zahlreiche Veranstaltungen zur Leseförderung.
[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten
Über 140 Vereine sorgen in Stockach für ein großes Spektrum an Veranstaltungen.
[Bearbeiten] Musik
- Chöre: Eintrachtchor 1836 (mit Jugendchor), Kammerchor, Kirchenchöre, sechs Gesangsvereine.
- Orchester: Akkordeon-Orchester Wahlwies, Kammerorchester, Musikschule (mit Schulorchester, Jugend-Big-Band, Jugendblasorchester), 8 Musikvereine, 2 Schalmeiengruppen, Yeti Guggemusik (Fasnet-Musik).
- Bands: Armed Mary (Rock-Band)
[Bearbeiten] Museen
Im Alten Forstamt, im 1. und 2. Dachgeschoß über der Stadtbücherei, befindet sich das Stadtmuseum Stockach.
[Bearbeiten] Bauwerke
- Burgruine Nellenburg
- Kath. Kirche St. Oswald
- Kath. Kirche St. Michael
Stockach beherbergt zwei Skulpturen des im nahen Bodman-Ludwigshafen lebenden Bildhauers Peter Lenk.
[Bearbeiten] Regelmäßige Veranstaltungen
Bekannt ist Stockach nicht zuletzt durch seine schwäbisch-alemannische Fastnacht mit dem „Stockacher Narrengericht“, das seit 1351 besteht.
Jährlich im Sommer (Ende Juni) wird am „Schweizer Feiertag“ des erfolgreichen Widerstands gegen die schweizerische Belagerung während des Schwabenkrieges (1499) gedacht und mit einem Straßenfest gefeiert.
[Bearbeiten] Persönlichkeiten
[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt
- Kuony von Stocken (auch manchmal als Hans Kuony), Begründer des Narrengerichts zu Stockach
- Caroline Schleicher (1794–?), Klarinettistin
- Anton von Stabel (1806-1880), Staatsrechtler und Regierungschef
- Gideon Weizel (1807–1872), Staatsrat
- Richard Stocker (1832-1918), geboren in Wahlwies, war ein „Großherzoglicher Verwaltungsbeamter“ in Waldshut und berühmter Tenor (genannt der „Hegausänger“) seiner Zeit; befreundet mit Joseph Victor von Scheffel und Joseph Stöckle.
- Emil Lugo (1840–1902), Maler
- Julius Pecher (1842–1901), Hofbaumeister und Schriftsteller
- Albert Gockel (1860-1927), Physiker
- Karl Futterer (1866–1906), Geologe, Mineraloge und Asienforscher
- Paul Pfeiffer (1879–1957), Metallkünstler
- Andreas Renner (*1959), deutscher Politiker der CDU, ehemaliger Sozialminister Baden-Württembergs
- Patrick Bielski (*1985), Regisseur, Gewinner des IBO-Filmfestivals
[Bearbeiten] Andere Persönlichkeiten
- Anton Sohn (1769–1841), Schöpfer der „Zizenhausener Terrakotten“, lebte und wirkte von 1799 bis zu seinem Tod im Ortsteil Zizenhausen
- Gustav Rockholtz (1869–1938), Maler, lebte und wirkte von 1919 bis zu seinem Tod in Stockach
- Carl Anton Krafft von Festenberg auf Frohnberg (1743-1830), Oberamtmann und Landrichter der Grafschaft Nellenburg und Herr der Grundherrschaft Zizenhausen.
[Bearbeiten] Literatur
- Dr. Fredy Meyer: Wahlwies. Ein Dorf und seine Geschichte. Stähle, Engen 1990, ISBN 3-921413-26-5
- Hartmut Rathke: Stockach im Zeitalter der Weltkriege. (= Hegau-Bibliothek; Band 123). Konstanz 2004, ISBN 3-00-014732-2
- Hans Wagner: Aus Stockachs Vergangenheit. Herausgegeben vom Verein für Geschichte des Hegaus e. V. (= Hegau-Bibliothek; Band 11). 1967 (aus diesem Buch stammen die meisten Angaben zu Geschichte und Persönlichkeiten)
[Bearbeiten] Weblinks
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