Sunleif Rasmussen
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Sunleif Rasmussen (* 19. März 1961 in Sandur) ist der bedeutendste färöische Komponist klassischer Musik.
Nach seinem Studium in Norwegen kehrte er nach Tórshavn zurück, wo er als Musiklehrer und Jazz-Pianist arbeitete. 1990 bis 1995 studierte er, als erster Färinger überhaupt, Komposition an der Königlich Dänischen Musikakademie in Kopenhagen bei Ib Nørholm und elektronische Musik bei Ivar Frounberg. Am IRCAM in Paris kam er in Kontakt mit Komponisten wie Tristan Murail und Gérard Grisey. 1992 wurde er zweifach ausgezeichnet. 1997 bekam er ein dreijähriges Stipendium des dänischen Staatlichen Kulturfonts.
2002 gewann er als erster Färinger den Musikpreis des Nordischen Rates mit seiner Symphonie Nr. 1 Oceanic Days (1995-1997) der ersten färöischen Symphonie, die anlässlich des 15. Jahrestages des Haus des Nordens komponiert und ebenda uraufgeführt wurde. Eine Besonderheit dieser Symphonie ist, dass Synthesizerlautsprecher und zwei Schlagzeuger hinter dem Publikum postiert sind, das somit wie eine Insel im Meer von Musik umgeben ist.
„Sunleif Rasmussen hat die Färöer-Inseln auf der musikalischen Landkarte etabliert. Seine Symphonie Oceanic Days nimmt ihre Inspiration sowohl aus der färöischen Landschaft als auch von den alten färöischen Chorälen. Daraus hat Sunleif Rasmussen ein Werk mit weitreichenden Dimensionen, strahlender, unwiderstehlicher und künstlerischer Reinheit geschaffen, das künstlerischen Anspruch und Poesie in sich vereint.“
– NOMUS Komitee zur Begründung des Musikpreises des Nordischen Rates.
Vor seinem Jazz-Hintergrund und der reichen Voksmusiktradition seines Landes kombiniert er diese mit elektroakustischer und Spektralmusik, sodass am Ende eine Abstraktion des traditionellen Liedguts entsteht, ohne dass man die ursprüngliche Melodie noch wieder erkennt. Weitere Inspiration holt sich Rasmussen vom literarischen Werk William Heinesens (1900-1991).
Im Kammermusiksaal der Berliner Philharmonie wird am 7. Oktober 2006 das Stück Creatio caeli et terrae. Dies quartus (Die Schöpfung des Himmels und der Erde. Tag vier) aus Rasmussens Zyklus zur Schöpfungsgeschichte im 1. Buch Mose vom RIAS Kammerchor uraufgeführt und am 17. Oktober auf Deutschlandradio Kultur gesendet.
Am 12. Oktober 2006 wird in Tórshavn Rasmussens Oper Í Óðamansgarði uraufgeführt. Es ist die erste färöische Oper. Den Text hat Dánial Hoydal geschrieben, und es ist eine Übersetzung in fünf Sprachen geplant, um die Oper als DVD international zu verbreiten.
[Bearbeiten] Diskografie
(Auswahl)
- Sourrounded, Caput Ensemble Reykjavík, 2002
- Symphonie Nr. 1/Saxophonkonzert, Dänisches Nationales Symphonieorchester, 2005
[Bearbeiten] Weblinks
- Schott Musik - Review: Sunleif Rasmussen, Symphnony No. 1 (auf Deutsch)
- Kennzeichen DK (zur Preisverleihung des Nordischen Rates)
- Norden - The Top of Europe, No. 4, Sept. 2002 (PDF, auf Deutsch)