Vertrag von Labiau
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Der Vertrag von Labiau wurde in Labiau am 20. November 1656 zwischen dem Kurfürsten Friedrich Wilhelm und dem König Karl X. Gustav von Schweden geschlossen. Er war das Ergebnis der Schlacht von Warschau (1656) in der die Schweden gegen Polen auf die Brandenburger (4000 Mann) angewiesen waren.
Durch den Vertrag hob Gustav von Schweden die früher polnische, zuletzt schwedische Lehnshoheit über das Herzogtum Preußen und Ermland auf. Er erkannte den Kurfürsten als "obersten, absoluten und souveränen Fürsten von Preußen" an. In dem zu erwartenden Frieden sollte Schweden das noch polnische Westpreußen und Pommerellen, ferner Kurland, Semgallen, Samogitien und Livland erhalten. Dagegen verzichtete der Kurfürst auf die Entschädigung durch polnisches Gebiet, welche ihm Schweden im Vertrag zu Marienburg in Aussicht gestellt hatte, erhielt jedoch den Hafen Pillau. Durch die nun vollständige Souveränität konnte der grosse Kurfürst die Kurbrandenburgische Marine entwickeln.
Im Kloster Oliva wurde der Vertrag nach Ende des Ersten Nordischen Krieges 1660 mit dem Vertrag von Oliva bestätigt.