Waldkirchen/Erzgeb.
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Wappen | Karte |
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Basisdaten | |
Bundesland: | Sachsen |
Regierungsbezirk: | Chemnitz |
Kreis: | Mittlerer Erzgebirgskreis |
Geografische Lage: | Koordinaten: 50° 46′ N, 13° 07′ O 50° 46′ N, 13° 07′ O |
Höhe: | 520 NN |
Fläche: | 8,96 km² |
Einwohner: | 1200 (30. April 2005) |
Bevölkerungsdichte: | 134 Einwohner je km² |
Postleitzahl: | 09437 |
Vorwahl: | 037294 |
Kfz-Kennzeichen: | MEK |
Gemeindeschlüssel: | 14 1 81 380 |
Stadtgliederung: | 2 Ortsteile: Stein, Zschopenthal |
Adresse der Verwaltung: |
Chemnitzer Straße 41 09579 Grünhainichen |
Website: | www.wildenstein.de |
E-Mail-Adresse: | info@waldkirchen.de |
Politik | |
Bürgermeister: | Gunter Kaden (ehrenamtlich, parteilos) |
Lage von Waldkirchen im Landkreis | |
Waldkirchen/Erzgeb. ist eine Gemeinde im Mittleren Erzgebirgskreis in Sachsen (Deutschland). Die Gemeinde gehört dem Verwaltungsverband Wildenstein an, zu Waldkirchen gehören die Ortsteile Stein und Zschopenthal.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
Waldkirchen im Erzgebirge wird erstmals im Lehnbuch Friedrichs III., des Strengen, Markgraf von Meißen und Landgraf von Thüringen, vom Winter 1349/1350 zusammen mit den Nachbarorten Börnichen/Erzgeb. (Burnichin) und Grünhainichen (Heinichin) als "Waltkirchen" urkundlich erwähnt. Die eigentliche Gründung des Ortes erfolgte wahrscheinlich früher im Zuge der Besiedlung des Erzgebirges, über die Herkunft der ersten Siedler können nur Spekulationen angestellt werden. Wie an der Anlage von Ort und Feldflur noch heute zu erkennen ist, wurde Waldkirchen als typisches Waldhufendorf angelegt. Die Bauernhöfe liegen rechts und links des Dorfbaches, die ursprünglichen Hufen reichen nach Norden bis ins Staupenbachtal (Mörbitzgrund) und nach Süden bis zum Krumhermersdorfer Bach.
Waldkirchen entwickelte sich ausgehend von einer am Ortsausgang Richtung Grünhainichen gelegenen Kirche, von der sich auch der Name des Ortes ableitet, einem namenlosen Seitental der Zschopau entlang. Mit der Reformation 1539 wird Waldkirchen eigenständige Parochie. An der Zschopau selbst entstand die Siedlung Zschopenthal (in Kirchenbüchern erstmals 1663 erwähnt), dort entsteht 1687 ein Blaufarbenwerk. Dieses ist bis 1848 in Betrieb und wird dann in eine Weberei und Zwirneri umgebaut. 1865 wird die überdachte Holzbrücke über die Zschopau durch eine Steinbrücke ersetzt. 1866 erfolgt mit der Eröffnung der Zschopautalbahn der Anschluss ans Bahnnetz. Die Freiwillige Feuerwehr wird 1874 gegründet. Eine neue Kirche wird 1901 errichtet und führt ab 1936 wieder den Namen „St. Georg“. 1918 wird Zschopenthal mit Waldkirchen zum Ort „Waldkirchen-Zschopenthal“ vereinigt. Ab Mitte der 20er Jahre entwickelt sich der Ort zu einer Hochburg der NSDAP im Erzgebirge. Durch eine Siedlergemeinschaft erfolgt ab 1936 der Bau von 12 Eigenheimen. Der Ortsname wird am 1. Oktober 1939 auf Anordnung des Statthalters Martin Mutschmann in Waldkirchen/Erzgeb. geändert. Bei einem Luftangriff am 15. Februar 1945 sterben sechs Einwohner, 66 Gebäude werden zerstört oder beschädigt.
[Bearbeiten] Wirtschaft und Industrie
Während im Ort anfangs die Landwirtschaft als Haupterwerbszweig dominierte, kam im seit dem 17. Jahrhundert die Herstellung hölzerner Spielwaren und Gebrauchgegenstände auf, die besonders im Auftrag Grünhainichner Verlagshäuser erfolgte.
In Zschopenthal kann noch heute neben der Mühle das ehemalige Blaufarbenwerk Zschopenthal besichtigt werden.
[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten
Die ursprüngliche Kirche, von der sich der Ortsname ableitet, dient heute nur noch als Begräbniskapelle, von deren ursprünglich reicher mittelalterlicher Ausstattung nur Reste vorhanden sind. Die heute das Ortsbild bestimmende evangelische Kirche im Mitteldorf oberhalb des Ortsteils Stein wurde erst 1900/1901 von einem Chemnitzer Baumeister erbaut im Stil der Neurenaissance erbaut. Unterhalb der Kirche steht die 1905 erbaute Schule, die nach diversen Umbauten nach dem 2. Weltkrieg heute eine Grundschule beherbergt.
Dicht an der Flurgrenze zu Börnichen befindet sich das Wichernhaus (im Waldkirchner Sprachgebrauch auch kurz „Der Stift“ genannt) im der Inneren Mission. Seine Gründung erfolgte 1852 und geht zurück auf Justizamtmann Friedrich August Förster in Augustusburg, der mit Johann Hinrich Wichern in Hamburg im Briefwechsel stand. Aus finanziellen Gründen musste das Haus 1865 geschlossen werden, erst 1881 erfolgte die Neueröffnung unter Leitung der Inneren Mission. Heute befindet sich in den Gebäuden ein Wohnheim und eine Werkstatt für geistig behinderte Menschen, die von der Diakonie, Stadtmission Chemnitz e.V. geleitet werden.
Waldkirchen stand immer in enger Verbindung mit den Nachbardörfern Grünhainichen, Borstendorf und Börnichen. Ursprünglich war Waldkirchen Zentrum eines Kirchspiels, dem im Dreißigjährigen Krieg zeitweise auch Krumhermersdorf angehörte. Das Kirchspiel wurde erst Anfang des 20. Jahrhunderts aufgelöst, in dem die früheren Filialgemeinden eigenständig wurden. Heute betreut der Pfarrer von Waldkirchen auch die Börnichener Gemeinde. Seit den 90er Jahren sind die genannten Orte im Verwaltungsverband Wildenstein (nach einer Anhöhe zwischen Börnichen, Waldkirchen und Grünhainichen) zusammengefasst.
Amtsberg | Börnichen/Erzgeb. | Borstendorf | Deutschneudorf | Drebach | Gornau/Erzgeb. | Großolbersdorf | Großrückerswalde | Grünhainichen | Heidersdorf | Lengefeld | Marienberg | Olbernhau | Pfaffroda | Pobershau | Pockau | Seiffen/Erzgeb. | Venusberg | Waldkirchen/Erzgeb. | Wolkenstein | Zöblitz | Zschopau
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Waldkirchen – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |