Willy Moese
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Willy Moese (* 21. Juli 1927 in Barcelona) ist ein deutscher Comiczeichner und Karikaturist.
[Bearbeiten] Leben
Moese wuchs in Barcelona in einer deutsch-spanischen Familie auf. Sein Vater war ein Deutscher, der nach dem Ersten Weltkrieg aus Böhmen ausgewandert war, seine Mutter war Spanierin. Bereits während seiner Schulzeit in einer Klosterschule erwies er sich als talentierter Zeichner. Nach seinem Wechsel auf die deutsche Oberrealschule verließ die Familie wegen des spanischen Bürgerkrieges 1936 das Land und kehrte ins Böhmische zurück, wo er 1944 zur Wehrmacht einberufen wurde.
Der gelernte Industriekaufmann lebte nach seiner Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft zunächst in Bayern und übte verschiedene Tätigkeiten aus, bis er nach 1948 sein zeichnerisches Können als Kunstmaler, dann als Pressezeichner zum Beruf machte. Der Künstler, der für verschiedene deutsche Blätter zeichnete, erhielt ab 1953 auch von den DDR-Zeitschriften "Zeit im Bild" und "Wochenpost" Aufträge. Insbesondere in der "Wochenpost" erschienen seine Zeichnungen und Karikaturen bald regelmäßig. Im Jahre 1955 verlegt Moese seinen Wohnsitz nach Berlin, wo fast alle Zeitschriften für die er arbeitete ansässig waren. Er lebte fortan im Ostteil der Stadt, seine Übersiedelung nach Ostberlin hatte keinerlei politische Gründe.
Als freiberuflicher Zeichner schuf er neben Karikaturen für Tageszeitungen und Theaterplakaten vor allem Comic-Serien für die NBI, Junge Welt und vor allem die Wochenpost. Daneben gestaltete er Titel der Kinderzeitschriften Atze, Bummi, Frösi und das Pionierorgan Trommel. Für die Kabaretts Die Distel und academixer gestaltete er Bühnenbilder.
Die von 1957 bis 1960 erschienene Serie "Klaus & Choko" mit 145 Folgen war die längste Comicserie in der DDR-Presse. Neben der Arbeit für die Presse veröffentlichte er auch einige seine Serien als Sammelbände in Buchform.
Moese, der der Kulturpolitik der DDR kritisch gegenüberstand und zu den Unterzeichnern gegen die Biermann-Ausbürgerung gehörte, wurde durch die Staatssicherheit im Operativen Vorgang "Stift" observiert.
Willy Moese war Mitglied des Verbandes bildender Künstler der DDR. Er ist der Schöpfer des Maskottchens der Kinderseite der NBI, des Affen NUK, der 20 Jahre Teil des Blattes war. Bekannte Serien waren "Blaff & Biene" in der Wochenpost und "Rolle & Robby" in der Atze. Letzte erschien in gekürzter und stark veränderter Form auch unter dem Titel "Romy & Roby" zwischen 1980 und 1983 in der Kinderzeitschrift "Junior" der Schweizer Apothekerverbandes.
Gemeinsam mit Jürgen Kieser schuf er für die Frösi die Serie "Trix & Droll".
Mit der politischen Wende in der DDR wurde Moese zum Herausgeber von Comiczeitschriften. Doch sowohl der 1989 erschienene "Spaßvogel" als auch der Jolly konnten sich nicht auf dem Pressemarkt durchsetzen und wurden wieder eingestellt. Als Werbegrafiker ist Moese seit 1994 für die Reichsbahn-Betriebskrankenkasse unter Vertrag.
Willy Moese ist nicht nur der Schöpfer der "BLA-BLA"-Schreibmaschine, die auf der VIII. Kunstausstellung der DDR präsentiert wurde, sondern auch ein Konstrukteur von Spielzeug, das ebenfalls bereits auf Ausstellungen zu sehen war. Er ist mit der ehemaligen Fernsehansagerin Maria Moese verheiratet und lebt in Berlin-Kaulsdorf.
[Bearbeiten] Publikationen
- Bunte Kiste. Berlin 1966
- Zum Beispiel Fünflinge, mit einem Vorwort von Jurek Becker. Berlin 1972
- Klaus & Choko. Sammelband, Berlin 1994.
- WiM's Tierleben
[Bearbeiten] Weblinks
- Vorstellung des Künstlers
- Artikel der Berliner Zeitung
- http://www.ddr-comics.de/moese.htm
- BLA-BLA-Schreibmaschine
- "Wer dagegen ist, ... "(Karikatur)
Personendaten | |
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NAME | Moese, Willy |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Comiczeichner und Karikaturist |
GEBURTSDATUM | 21. Juli 1927 |
GEBURTSORT | Barcelona |