Wittekind II. von Schwalenberg

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Wittekind II. von Schwalenberg († 1188/89) war ab 1184 Graf von Pyrmont.

Sein Eltern waren Widekind I. von Schwalenberg († 1136/37) und Lutrud von Itter. Er und sein Bruder Volkwin II. von Schwalenberg waren wüste Fehdetypen. Er machte etliche Italienfeldzüge von Kaiser Friedrich I. (Barbarossa) mit.

Seit dem Ende der 1140er Jahre beklagt sich Abt Wibald von Corvey immer wieder über die schweren Übergriffe, die sich die beiden Brüder dem Kloster und seinen Besitzungen gegenüber zuschulden kommen ließen, ohne dass der Abt mit Hilfe ihres Verwandten, des Bischofs von Paderborn Bernhard I. von Oesede eine Änderung erreichen konnte.

1152 wurde Hermann II. von Winzenburg, Besitzer der zweiten Hälfte der Burg Desenberg, ermordet. Heinrich der Löwe übernahm dessen Anteile und belehnte den wilden Wittekind von Schwalenberg mit der Burg. Er wurde Vogt von Höxter, das er 1152 niederbrannte. Von seiner Burg Desenberg bei Warburg aus setzte er seine Angriffe gegen das Kloster fort und erschlug im Jahre 1156 sogar den Stadtgrafen Dietrich von Höxter, einen Ministerialen des Klosters.

Im Mai 1157 hielt Heinrich der Löwe, wohl auf Veranlassung des Kaisers, über ihn in Corvey Gericht. Er wurde verpflichtet, dem Abt und den Angehörigen des ermordeten Schadenersatz zu zahlen. Außerdem wurden ihm seine Lehen, insbesondere Burg Desenberg entzogen, um ihn dann in das Gebiet links des Rheins zu verbannen. Wittekind blieb aber auf der Burg.

Bereits 1163 nahm er wieder an den Hoftagen Heinrichs des Löwen teil. 1168 belagert Heinrich der Löwe die Burg Desenberg. Erst nachdem er einen Tunnel graben und den Brunnen der Burg verstopfen ließ, geben die Schwalenberger auf. Sie bleiben aber auf der Burg. Von Heinrich dem Löwen fiel er erst 1181, ein Jahr nach desse Sturz, ab. Im gleichen Jahr belagert der Erzbischof von Köln die Burg.

Um 1184 teilen er und sein Neffe Wittekind III. von Waldeck und Schwalenberg die Besitzungen neu auf. Er wurde Graf von Pyrmont als Lehen der Erzbischöfe von Köln. Er bekam die Vogtei Höxter-Corvey zurück, musste dafür Itter abgeben. Er stiftete die Linie der Grafen von Pyrmont, die zu völliger Bedeutungslosigkeit herabsank und erst 1494 endete.

Nach seinem Tod im Jahre 1192 spricht Kaiser Heinrich die Burg Desenberg dem Bischof Bernhard II. zu. Da die Nachkommen der Schwalenberger aber auf der Burg bleiben, beschließen die beiden 1203 die Zerstörung der Burg. 1206 belagert Graf von Everstein die Burg vergeblich.