Wurmlingen (bei Tuttlingen)
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Wappen | Karte |
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Basisdaten | |
Bundesland: | Baden-Württemberg |
Regierungsbezirk: | Freiburg |
Landkreis: | Tuttlingen |
Geografische Lage: | Koordinaten: 48° 00' N, 08° 47' O 48° 00' N, 08° 47' O |
Höhe: | 665 m ü. NN |
Fläche: | 15,43 km² |
Einwohner: | 3816 (31. Dezember 2005) |
Bevölkerungsdichte: | 247 Einwohner je km² |
Ausländeranteil: | 5,1 % |
Postleitzahl: | 78573 |
Vorwahl: | 07461 |
Kfz-Kennzeichen: | TUT |
Gemeindeschlüssel: | 08 3 27 054 |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Obere Hauptstraße 4 78573 Wurmlingen |
Offizielle Website: | www.wurmlingen.de |
E-Mail-Adresse: | |
Politik | |
Bürgermeister: | Klaus Schellenberg |
Wurmlingen ist eine Gemeinde im Landkreis Tuttlingen in Baden-Württemberg.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie
[Bearbeiten] Geografische Lage
Die Gemeinde Wurmlingen liegt unweit der Mündung des Faulenbachs in die Elta in einem weiten Talkessel der westlichen Schwäbischen Alb unmittelbar am 48. Grad nördlicher Breite. Die Gemarkungsfläche umfasst neben Teilen des Faulenbach- und Eltatals, die sich auf einer Höhe von ca. 650 m über NN befinden, auch Anteile an der Hochfläche der Schwäbischen Alb (ca. 850 bis 890 m über NN).
[Bearbeiten] Nachbargemeinden
Die Gemeinde grenzt im Norden an Rietheim-Weilheim, im Osten und Süden an die Kreisstadt Tuttlingen und im Westen an Seitingen-Oberflacht.
[Bearbeiten] Geschichte
[Bearbeiten] Römerzeit: Gutshof und römisches Bad
In Wurmlingen befinden sich die Reste eines römischen Gutshofes sowie eines Römischen Bades. Dieses wurde in der Zeit der Völkerwanderung durch die Alamannen in Verbindung mit einem Holzhaus verwendet, eine der seltenen gezielten Nutzung römischer Einrichtungen durch die Germanen. Die Reste des Badgebäudes sind unter einem Schutzhaus erhalten. Eine Besichtigung ist nach vorheriger Anmeldung beim BMA Wurmlingen möglich. Von Mai bis September ist das Schutzhaus jeweils sonntags von 14.00 Uhr bis 16.00 Uhr geöffnet.
[Bearbeiten] Mittelalter: Ortsgründung
Der heutige Ort Wurmlingen wurde am 30. März 797 erstmals urkundlich in einer Schenkungsurkunde des Klosters St. Gallen als Wurmeringa erwähnt. Der Name geht auf den Eigennamen Wurmhari oder Wurmheri zurück (vgl. -ingen).
[Bearbeiten] Frühe Neuzeit: Konzenberger Ländchen
Während der Frühen Neuzeit war Wurmlingen zentraler Ort des "Konzenberger Ländchens" (vgl. Burg Konzenberg), welches im Besitz des Bischofs von Konstanz war und neben Wurmlingen noch einige benachbarte Dörfer umfasste. Diese Zugehörigkeit zum Domkapitel prägt bis heute das Ortsbild mit seinem Schloss und der klassizistischen Sankt-Gallus-Kirche neben den einfachen alten, längst als reine Wohnhäuser genutzten Bauernhäusern. 1803 fiel Wurmlingen mit Konzenberg an Baden, 1806 dann an Württemberg, mit der Verwaltung durch das Oberamt Tuttlingen.
[Bearbeiten] Neuzeit
Der bäuerliche Charakter blieb bis zur Wende zum 20. Jahrhundert erhalten. Angesichts des starken Wachstums der Leder verarbeitenden und medizintechnischen Industrie im nahen Tuttlingen entwickelte sich Wurmlingen seit der Fertigstellung der Bahnstrecke Stuttgart-Tuttlingen-Singen (Gäubahn) (1879) zu einem Arbeiterwohnort. Nennenswerte Industrie entwickelte sich in Wurmlingen selbst erst nach Ende des Zweiten Weltkriegs meist aus klein-handwerklichen Wurzeln (Graphische, Papier verarbeitende Industrie, Medizintechnik, KFZ-Zulieferer).
In der Zeit der baden-württembergischen Gebietsreform (Anfang der 1970er Jahre) konnte sich Wurmlingen dem Versuch Tuttlingens, sich die Gemeinde einzuverleiben, durch geschicktes Taktieren und enormen Einsatz der Bevölkerung widersetzen. Die günstige Lage am Rand der prosperierenden Industriestadt Tuttlingen und das Wachstum der ansässigen Industriebetriebe ermöglichte der Gemeinde Wurmlingen fortan eine gedeihliche Entwicklung bei minimaler Pro-Kopf-Verschuldung. Seit 2002 ist die Gemeinde schuldenfrei.
[Bearbeiten] Ereignisse in der jüngeren Geschichte
Am 27. Juli 1934 stürzte ein Passagierflugzeug (Curtiss Condor) der Swissair in ein Waldstück (Rußberg) östlich des Dorfes. Das Flugzeug befand sich auf dem Weg von Zürich nach Berlin. Unter den 12 tödlich Verunglückten war die erste Stewardess Europas, Nelly Diener. Dieser Absturz war einer der ersten Abstürze einer Passagiermaschine in Europa (vgl. Chronik der Luftfahrtkatastrophen bis 1950).
[Bearbeiten] Politik
Wurmlingen gehört der Vereinbarten Verwaltungsgemeinschaft der Stadt Tuttlingen an.
[Bearbeiten] Gemeinderat
Dem Gemeinderat gehören nach der Kommunalwahl vom 13. Juni 2004 neben dem Bürgermeister als Vorsitzenden 14 Mitglieder an.
CDU | 9 Sitze |
SPD | 5 Sitze |
[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten] Bauwerke
- Römisches Bad (Reste unter einem Schutzhaus)
- Ruine Konzenberg, 2 Kilometer südwestlich des Ortes
- Das älteste noch genutzte Gebäude ist der sog. Hohbühl (erbaut ca. 1300) mit seinen charakteristischen Staffelgiebeln.
- Das ehemalige Schloss (erbaut 1600-1602) beherbergt heute einen Teil der Grund- und Nachbarschafts-Hauptschule (Konzenbergschule).
- Die sogenannte alte Vogtei (ursprünglich erbaut um 1500, 1985 abgetragen und originalgetreu rekonstruiert) wird als Vereinshaus genutzt. Im Dachgeschoß befindet sich ein bäuerliches Museum.
- Katholische St.-Gallus-Kirche, erbaut 1782-1784 von Pierre Michel d'Ixnard im klassizistischen Stil.
[Bearbeiten] Fastnacht
In der Wurmlinger Fasnet spielen drei Figuren eine wichtige Rolle: Hansele, Fuchs und Hexe. Diese entstanden in den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts, z. T. nach historischen Vorbildern: Das Hansele ist ein "Weißnarr", der Fuchs ein "Blätzlenarr", der die Farben grün, gelb und rot trägt. Die größte Gruppe der Wurmlinger Narren bilden die Krattenweible (Hexen).
[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur
Neben vier Unternehmen mit mehr als 100 Mitarbeitern gibt es eine große Zahl kleiner Betriebe. Insgesamt verfügt die Gemeinde über 1200 Arbeitsplätze. Dennoch wird die Zahl der Einpendler (880) von der der Auspendler (1080) deutlich übertroffen.
[Bearbeiten] Verkehr
Wurmlingen liegt an der Bundesstraße B 14 (die Anwohner werden dort nichteinmal durch eine Schallschutzmauer vor Lärm geschützt) sowie an der Gäubahn von Singen (Hohentwiel) nach Stuttgart. Es halten die Züge des Ringzuges, die Wurmlingen werktags stündlich mit Tuttlingen, Immendingen, Leipferdingen sowie mit Spaichingen und Rottweil verbinden. Wurmlingen ist durch die Linie 8 ebenfalls an den Stadtverkehr Tuttlingen angeschlossen und in den Verkehrsverbund TUTicket eingegliedert.
[Bearbeiten] Weblinks
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