Zdravljica
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Zdravljica (deutsch: Trinkspruch bzw. Toast) ist ein Gedicht von France Prešeren. 1844 geschrieben und später von Stanko Premrl (1880–1965) vertont, bringt Prešeren in ihr das slowenische und slawische Bewusstsein zum Ausdruck und propagiert die Idee des Vereinten Sloweniens. Die Zdravljica spielte eine große Rolle bei der Bildung des slowenischen Nationalbewusstseins und in der nationalen und sozialen Befreiung.
Die Zdravljica wurde am 27. September 1989 in feierlicher Sitzung vom damaligen slowenischen Parlament zur Nationalhymne bestimmt. Seit der Unabhängigkeit 1991 dient die siebente Strophe als Nationalhymne Sloweniens.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Text mit Übersetzung von Fran Vidic (1872–1944)
Prijatli! obrodile | Freunde die Rebe hat nun wieder | |
so trte vince nam sladkó, | den süßen Labetrunk beschert, | |
ki nam oživlja žile, | der uns’re Pulse hebet | |
srce razjásni in oko, | der Herzen uns und Augen klärt; | |
ki utopi | der ertränkt, | |
vse skrbi, | was da kränkt, | |
v potrtih prsih up budi! | der Hoffnung in die Brust uns senkt. | |
Komú najpred veselo | Wem sei der erste, frohe | |
zdravljico, bratje! čmo zapét’! | Toast, ihr Freunde! wohl gebracht? | |
Bog našo nam deželo, | Der Heimat, der geliebten, | |
Bog živi ves slovenski svet, | sie wahre Gottes heil’ge Macht; | |
brate vse, | euch dann hier, | |
kar nas je | Brüder ihr, | |
sinov sloveče matere! | Slowenensöhnen für und für! | |
V sovražnike 'z oblakov | Es mögen Blitze treffen | |
rodú naj naš'ga trešči gróm | den Feind aus hoher Wolkenbahn, | |
prost, ko je bil očakov, | denn frei, wie es gewesen, | |
najprej naj bo Slovencev dom; | sei unser Vaterland fortan; | |
naj zdrobé | und zersprengt | |
njih roké | und verdrängt | |
si spone, ki jih še težé! | die Fessel, die es jetzt noch zwängt. | |
Edinost, sreča, sprava | Versöhnung, Glück und Eintracht | |
k nam naj nazaj se vrnejo; | kommt, wendet euch zu uns aufs neu’, | |
otrók, kar ima Slava, | Kinder, ihr des Ruhms, alle, | |
vsi naj si v róke sežejo | o reicht die Hände euch getreu; | |
da oblast | dass die Macht | |
in z njo čast, | neu erwacht, | |
ko préd, spet naša bosta last! | mit ihr die Ehr’ wie eh’ uns lacht. | |
Bog žívi vas Slovenke | Erhalt’ euch Gott, ihr edlen | |
prelepe, žlahtne rožice; | Slowenenrosen, schön und fein; | |
ni take je mladenke, | nicht gibt es euresgleichen, | |
ko naše je krvi dekle; | ihr wunderholden Mägdelein! | |
naj sinóv | Söhne kühn | |
zarod nov | mögt ihr zieh'n | |
iz vas bo strah sovražnikov! | dem Feind zum Schreck, euch zum Gewinn. | |
Mladenči, zdaj se pije | Ein Hoch euch jungen Männern, | |
zdravljica vaša, vi naš up; | ihr uns’re Hoffnung, uns’re Lust; | |
ljubezni domačije | kein Gift soll je ertöten | |
noben naj vam ne usmŕti strup; | die Heimatlieb’ in eurer Brust. | |
ker zdaj vas | seid bereit, | |
kakor nas, | wo ihr seid, | |
jo sŕčno bránit kliče čas! | das Land zu schützen ruft die Zeit! | |
Živé naj vsi naródi | Ein Lebehoch den Völkern, | |
ki hrepené dočakat’ dan, | die sehnend nach dem Tage schau’n, | |
da koder sonce hodi, | an welchem aus dem Weltall | |
prepir iz svéta bo pregnan, | verjaget wird der Zwietracht Grau’n; | |
da rojak | wo dem Freunde | |
prost bo vsak, | Freiheit scheint | |
ne vrag, le sosed bo mejak! | und wo zum Nachbar wird der Feind. | |
Nazadnje še, prijatlji, | Zuletzt noch lasst uns trinken | |
kozarce zase vzdignimo, | auf unser Wohl die flüss’ge Glut, | |
ki smo zato se zbratli, | auf uns, die wir verbrüdert, | |
ker dobro v srcu mislimo; | weil wir im Herzen treu und gut; | |
dókaj dni | viele Jahr’, | |
naj živí | sonnenklar | |
vsak, kar nas dobrih je ljudi! | jedwedem Guten uns’rer Schar |
[Bearbeiten] Alternative deutsche Übersetzung der siebenten Strophe
Es leben alle Völker,
die sehnend warten auf den Tag,
dass unter dieser Sonne
die Welt dem alten Streit entsag!
Frei sei dann
jedermann,
nicht Feind, nur Nachbar mehr fortan!
Übersetzung: Klaus Detlef Olof [1]
[Bearbeiten] Siehe auch
- Liste der Nationalhymnen
- die frühere Nationalhymne Sloweniens war Naprej zastava slave