Zentralbankgeld
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Zentralbankgeld ist das von einer Notenbank geschaffene Geld. Es entsteht immer dann, wenn die Zentralbank den Geschäftsbanken Geld verkauft (gegen Wertpapiere) oder verleiht. Im umgekehrten Fall wird es vernichtet.
Zentralbankgeld setzt sich aus dem Bestand aller im Umlauf befindlicher Banknoten und den Sichtguthaben der Banken bei der Notenbank zusammen. Es besteht also zum einen aus Bargeld (Noten und Münzen) sowie aus Kontoguthaben. Zu letzteren zählen z. B. die Mindestreservekonten der Geschäftsbanken bei der Zentralbank.
[Bearbeiten] Zentralbankgeldmengenabgrenzungen
- Aktuelles Zentralbankgeld ist das im Umlauf befindliche Zentralbankgeld im engeren Sinne (auch ZBG 0)
- potenzielles Zentralbankgeld: alle zentralbankfähigen Aktiva, d.h. solche Aktiva, die von den Kreditinstituten jederzeit und ohne nennenswerte Verluste bei der Zentralbank in aktuelles Zentralbankgeld umgewandelt werden können (v. a. zentralbankfähige Geldmarktpapiere)
- Zentralbankgeld im weiteren Sinne umfasst das aktuelle und das potenzielle Zentralbankgeld
- Zentralbankgeldmenge in der Abgrenzung der Bundesbank ZBG 1 umfasst Bargeldbestände der Nichtbanken und das Mindestreserve-Soll der Kreditinstitute auf ihre Verbindlichkeiten gegenüber Inländern, berechnet zu den im Januar 1974 geltenden, durchschnittlichen Reservesätzen (16,6% für Sicht-, 12,4% für Termin und 8,1% für Spareinlagen). Diese Geldmenge kann als Indikator für die monetäre Expansion genutzt werden.
- Zentralbankgeldmenge in der Abgrenzung des Sachverständigenrates ZBG 2 umfasst die gesamten Bargeldbestände, das Mindestreserve-Soll zu den jeweils geltenden Mindestreservesätzen sowie die Überschußreserven. Stellt das für die monetäre Expansion notwendige Basisgeld dar.