Alte Pinakothek
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Die Alte Pinakothek ist ein Kunstmuseum in München. Sie stellt Gemälde von Malern des Mittelalters bis zur Mitte des 18. Jahrhundert aus und ist eine der bedeutendsten Gemäldegalerien der Welt. Die Bestände sind Teil der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen. Gegenüber der Alten Pinakothek befindet sich die Neue Pinakothek mit Werken des 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts, erbaut 1975-81. Als drittes Museum komplettiert die Pinakothek der Moderne das Kunstareal mit Werken des 20./21. Jahrhunderts.
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[Bearbeiten] Geschichte
Die Geschichte der Alten Pinakothek beginnt bereits mit den Historienbildern die Wilhelm IV. in Auftrag gab. Maximilian I. erwarb unter anderem Werke Albrecht Dürers, musste jedoch während der schwedischen Besatzung im Dreißigjährigen Krieg Verluste verkraften, da einige Gemälde nach Stockholm verbracht wurden. Sein Enkel Maximilian II. erwarb während seiner Statthalterschaft in den spanischen Niederlanden zahlreiche Holländer und Flamen. Ein ebenso umsichtiger Sammler niederländischer Malerei war sein pfälzischer Vetter Johann Wilhelm, dem die Düsseldorfer Galerie ihere wertvollsten Schätze verdankte. Mit der Vereinigung von Bayern und der Pfalz kamen dann auch die pfälzischen Sammlungen in die Alte Pinakothek, da sie vor den französischen Revolutionsheeren in Sicherheit gebracht werden mussten, so die Galerien von Mannheim, Düsseldorf und Zweibrücken. Neue Einbußen erlitt die Sammlung dagegen kurze Zeit später durch den Raubzug Napoléon Bonapartes, nur ein Teil der Bilder gelangte nach seinem Sturz nach München zurück.
Mit der Säkularisation in Bayern kamen gleichzeitig jedoch viele Bilder aus den aufgehobenen Klöstern in königlichen Besitz. König Ludwig I. von Bayern ließ schließlich durch Kunstagenten zahlreiche Meisterwerke aufkaufen. Er sammelte mit Vorliebe altdeutsche Bilder und Werke der italienischen Renaissance. Die fürstliche Sammlung spiegelt so den Geschmack der jeweiligen Sammlerpersönlichkeiten wider, so erklärten sich die unerreichbaren Stärken ebenso wie die deutlichen Lücken im Bestand der Wittelsbacher Galerie.
Nach Ludwig I. wurden nur noch vereinzelt Meisterwerke durch den Staat angekauft. Während des Zweiten Weltkrieges waren die Bilder ausgelagert, so dass keine Verluste entstanden. Erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurden insbesondere durch die Sammeltätigkeit von Banken, die ihre Neuerwerbungen der Pinakothek als Dauerleihgaben zur Verfügung stellen, gezielt Lücken geschlossen, insbesondere gelangen zahlreiche Ankäufe von Bildern des 18.Jahrhunderts. 1988 wurden mehrere Dürer-Werke durch ein Säure-Attentat eines verwirrten Besuchers schwer beschädigt und in jahrelanger Arbeit restauriert.
[Bearbeiten] Das Gebäude
Die Kunstwerke der königlichen Sammlung waren über verschiedene Schlösser verteilt und konnten vom Volk nicht besichtigt werden. Ludwig I. systematisierte nicht nur die Sammlungstätigkeit, sondern fühlte sich aus dem Ideal der Volksbildung heraus verpflichtet, die Kunstschätze für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen. So beauftragte er den Architekten Leo von Klenze mit dem Bau eines Museums. Der Grundstein wurde 1826 gelegt, 1836 war das Gebäude fertig. Die Alte Pinakothek war der größte Museumsbau der Welt und durch den Einsatz von Oberlichtern und der zweckmäßigen Unterbringung von Nordlichtkabinetten für die damalige Zeit bautechnisch wie konzeptionell weit fortgeschritten. So wurde der Bau zum Vorbild für Galerien in Rom, St. Petersburg und Kassel. Obwohl der Eintritt von Anfang an (bis einschließlich 2004) sonntags frei war, zogen es die Münchener häufig vor, auf dem Rasen vor dem Museum Picknicks zu veranstalten, statt hineinzugehen.
Nach starker Beschädigung vor allem des Mittelteils im Zweiten Weltkrieg wurde die Pinakothek von 1952 bis 1957 durch Hans Döllgast wiederaufgebaut, wobei auch das Haupttreppenhaus von der Barer Straße wegverlegt wurde und nun fast die gesamte nach Süden orientierte Loggia einnimmt. Die Art des Wiederaufbaus, welche, wie auf dem Foto erkennbar, die Zerstörung sichtbar lässt, wird in der Öffentlichkeit bis heute zwiespältig beurteilt, von Denkmalpflegern jedoch allgemein jedoch als eine herausragende Leistung angesehen.
[Bearbeiten] Die Sammlung
Mehr als 800 Gemälde der mehrere tausend Bilder umfassenden Sammlung sind in den 19 Sälen und 47 Kabinetten ständig ausgestellt. Dazu kommen Wechselausstellungen.
[Bearbeiten] Deutsche Malerei des 14.-17. Jahrhunderts
Die Alte Pinakothek besitzt die umfangreichste Sammlung an altdeutscher Malerei, darunter Werke von Stefan Lochner ("Anbetung des Kindes" 1445), Michael Pacher ("Kirchenväteraltar" ca 1480), Albrecht Dürer ("Selbstbildnis im Pelzrock" 1500) ("Paumgartner Altar" ca 1502) ("Die Vier Apostel" 1526), Albrecht Altdorfer ("Susanna im Bade" 1526) ("Alexanderschlacht" 1529), Lucas Cranach ("Kreuzigung Christi" 1503), Hans Holbein ("Sebastiansaltar, Martyrium des hl Sebastian" 1516), Matthias Grünewald ("Die hl. Erasmus und Mauritius" ca 1520), Hans von Aachen ("Sieg der Wahrheit" 1598), Adam Elsheimer ("Flucht nach Ägypten" 1609), Johann Liss ("Tod der Kleopatra" ca 1622)
[Bearbeiten] Niederländische Malerei des 14.-17. Jahrhunderts
Die Sammlung an altniederländischen und holländischen Gemälden ist eine der größten und bedeutendsten der Welt, mit Meisterwerken unter anderem von Rogier van der Weyden ("Columba-Altar" ca 1455), Dierick Bouts ("Ecce Agnus Dei" ca 1462), Hans Memling ("Die Sieben Freuden Mariens" 1480), Lucas van Leyden ("Maria mit dem Kinde, der hl. Maria Magdalena und einem Stifter" 1522), Hieronymus Bosch ("Fragment eines Jüngsten Gerichts" Anfang 16.Jhd.), Rembrandt van Rijn ("Selbstbildnis" 1629) ("Die Heilige Familie" ca 1633) ("Kreuzabnahme" ca 1633), Pieter Lastman ("Odysseus und Nausikaa" 1619), Frans Hals ("Bildnis des Willem van Heythuysen" ca 1625) und Gerard Terborch ("Ein Knabe floht seinen Hund" ca 1655).
[Bearbeiten] Flämische Malerei des 14.-17. Jahrhunderts
Die Sammlung flämischer Meister umfasst unter anderen Hauptwerke von Pieter Brueghel d. Ä. ("Schlaraffenland" 1566), Jan Brueghel d. Ä. ("Seehafen mit Predigt Christi" 1598), Peter Paul Rubens ("Der Höllensturz der Verdammten" 1620/21) ("Das Große Jüngste Gericht" 1617) ("Das Kleine Jüngste Gericht" ca 1620) ("Löwenjagd" 1621), Anthonis van Dyck ("Selbstbildnis" ca 1621) ("Susanna und die beiden Alten" ca 1622) und Adriaen Brouwer ("Kartenspielende Bauern in einer Schenke" ca 1631) sowie von Jacob Jordaens ("Der Satyr beim Bauern" nach 1620).
Die Rubenssammlung ist eine der größten überhaupt.
[Bearbeiten] Italienische Malerei des 13.-18. Jahrhunderts
Die Sammlung beginnt mit Werken der italienischen Gotik, darunter Giottos berühmtes "Abendmahl" (kurz nach 1306), danach sind alle Malschulen der italienischen Renaissance und des Barock präsent mit Werken unter anderem von Fra Angelico ("Grablegung Christi" ca 1438), Fra Filippo Lippi ("Verkündigung Mariae" ca 1450), Leonardo da Vinci ("Maria mit Kind (mit der Nelke)" ca 1473), Antonello da Messina (Annunciata 1474), Sandro Botticelli ("Beweinung Christi" ca 1490), Raffael ("Die hl. Familie aus dem Hause Canigiani" ca 1505), ("Madonna Tempi" 1507), Tizian ("Die Eitelkeit der Welt" ca 1515) ("Die Dornenkrönung" ca 1570), Jacopo Tintoretto ("Vulkan überrascht Venus und Mars" ca 1555), Guido Reni ("Die Himmelfahrt Mariä" 1631/42), Luca Giordano ("Ein cynischer Philosoph" ca 1660), Canaletto ("Piazetta in Venedig" ca 1730), Tiepolo ("Die Anbetung der Könige" 1753) und Francesco Guardi ("Regatta auf dem Canale della Guidecca" ca 1784).
[Bearbeiten] Französische Malerei des 17. und 18. Jahrhunderts
Trotz der engen Beziehungen der Wittelsbacher zu Frankreich, ist die Sammlung französischer Gemälde die zweitkleinste Sammlung der Alten Pinakothek geblieben, mit Werken von Nicolas Poussin ("Midas und Bacchus" ca 1627), Claude Lorrain ("Seehafen bei aufgehender Sonne" 1674), Jean Siméon Chardin ("Rübenputzerin" ca 1740), Maurice-Quentin de la Tour ("Mademoiselle Ferrand meditiert über Newton" 1752), Claude Joseph Vernet ("Orientalischer Seehafen bei Sonnenaufgang" 1755), François Boucher ("Madame de Pompadour" 1756), Jean-Honoré Fragonard ("Mädchen mit Hund" ca 1770) und anderen.
[Bearbeiten] Spanische Malerei des 16.-18. Jahrhunderts
Obwohl es die kleinste der Sammlungen ist, sind alle großen Meister vertreten, darunter El Greco ("Entkleidung Christi" ca 1595), De la Cruz ("Infantin Isabella Clara Eugenia von Spanien" 1599), Velazquez ("Junger spanischer Edelmann" ca 1625), Jusepe de Ribera ("Hl. Bartholomäus" ca 1635), Zurbarán ("Die Grablegung der hl. Katharina von Alexandrien auf dem Berg Sinai" ca 1636) sowie Murillo ("Bettelknaben beim Würfelspiel" ca 1670). Die Bilder von Francisco de Goya wurden in die Neue Pinakothek eingegliedert.
[Bearbeiten] Ausgewählte Werke
Albrecht Altdorfer "Alexanderschlacht" |
Raffael "Madonna Tempi" |
Rembrandt van Rijn "Opferung Isaaks" |
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Gerard ter Borch "Knabe floht seinen Hund" |
Murillo "Die Trauben- und Melonenesser" |
François Boucher "Ruhendes Mädchen" (Marie-Louise O'Murphy (1737-1818)) |
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Category:Alte Pinakothek München – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
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Institute und Forschungseinrichtungen
Doerner Institut | Palais Pinakothek im Palais Dürckheim
Koordinaten: 48° 8' 54" N, 11° 34' 12" O