Andreas Tscherning
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Andreas Tscherning (* 18. November 1611 in Bunzlau; † 27. September 1659 in Rostock) war ein deutscher Lyriker und Literaturtheoretiker in der Nachfolge von Martin Opitz.
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[Bearbeiten] Leben
Tscherning besuchte das Gymnasium in Görlitz und setzte seine Ausbildung 1631 bis 1635 in Breslau fort. 1635-36 studierte er mit einem Stipendium seiner Heimatstadt an der Universität Rostock Philologie und Philosophie. Danach verdiente er seinen Lebensunterhalt als Hauslehrer in Breslau. Maßgeblich wurde er hier von dem Musiker und Dichter Matthäus Apelles von Löwenstern unterstützt. 1641 lieferte mit den "Sprüchen Alis" ("Centuria Proverbiorum Alis Imperatoris Muslemici distichis Latino-Germanicis expressa ab Andrea Tscherningio Cum Notis brevioribus") die erste deutsche Übersetzung einer arabischer Dichtung. In der Folge kehrte er nach Rostock zurück, wo er seine Studien mit dem Magisterexamen beendete und ab 1644 als Nachfolger von Peter Lauremberg Professor für Poesie wurde. Er trat als Lyriker hervor, die Bände"Deutscher Gedichte Frühling" von 1642 und "Vortrab des Sommers deutscher Getichte" von 1655 trug ihm den Titel eines "deutschen Horaz" ein. Von nachhaltiger Wirkung war seine Poetik "Unvorgreifliches Bedenken über etliche Mißbräuche in der deutschen Schreib- und Sprachkunst, insonderheit der edlen Poeterei" aus dem Jahr 1659.
[Bearbeiten] Leseprobe
- Ein Baum redet den Menschen an.
- Was mit hat der Herbst genommen
- Kan ich wieder neu bekommen /
- Wann deß Frülings Vater bläst;
- Mensch / du kriegest auff begehr
- Deinen Geist nicht wieder her /
- Wann er einmal dich verläst.
- Meine starcke Wurtzeln machen
- Daß ich mag der Winde lachen:
- Du hingegen sinckest hin /
- Wann nur etwan über feld
- Sud nicht gleiches wetter helt /
- oder böse dünste ziehn.
- Bin ich einmal gut beklieben /
- Und für schaden frey geblieben /
- So besteh' ich lange frist:
- Aber du wirst abgemeyt
- Offt in deiner frülingszeit /
- Wann du kum gebohren bist.
[Bearbeiten] Literatur (Auswahl)
- Hans-Heinrich Borcherdt: Andreas Tscherning. Ein Beitrag zur Literatur- und Kulturgeschichte des 17. Jahrhunderts. München 1912
- Ulrich Bornemann: "Dirck Volkertszoon Coornhert und Tscherning", in: Daphnis 19 (1990), 493-509
- Renate Hildebrandt-Günther: Antike Rhetorik und deutsche literarische Theorie im 17. Jahrhundert. Marburg 1966
[Bearbeiten] Werk- und Literaturverzeichnis
- Gerhard Dünnhaupt: "Andreas Tscherning (1611-1659)", in: Personalbibliographien zu den Drucken des Barock, Bd. 6. Stuttgart: Hiersemann 1993, S. 4103-34. ISBN 3-7772-9305-9
[Bearbeiten] Weblinks
- Aktuelles Verzeichnis der Werke Tschernings im VD17
- Literatur von und über Andreas Tscherning im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon
Personendaten | |
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NAME | Tscherning, Andreas |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Lyriker und Literaturtheoretiker |
GEBURTSDATUM | 18. November 1611 |
GEBURTSORT | Bunzlau |
STERBEDATUM | 27. September 1659 |
STERBEORT | Rostock |