Andy Goldsworthy
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Andy Goldsworthy (* 1956 in Cheshire, England) ist ein Künstler, der in der Natur vorkommende Materialien zur Erstellung seiner meist schnell vergänglichen Werke einsetzt. Mit Hilfe von Fotografien dokumentiert er seine Werke. Von 1974 bis 1975 studierte er in Bradford am College of Art und von 1975-1978 am Preston Polytechnic. Er ist einer der wichtigsten Vertreter der Natur-Kunst, einer Variante der Land Art.
Goldsworthy hat mehrere Fotobände veröffentlicht und wurde in dem Dokumentarfilm „Rivers and Tides“ (dt. „Fluss der Zeit“) von dem Münchner Filmemacher und Kameramann Thomas Riedelsheimer portraitiert, welcher dafür mit dem Deutschen Kamerapreis 2001 ausgezeichnet wurde.
Andy Goldsworthys Arbeiten zeichnen sich durch ihre Vergänglichkeit aus. Er verarbeitet ausschließlich Naturmaterialien, die er an Ort und Stelle vorfindet, wie beispielsweise Steine, Blütenblätter oder Holz; stets ohne künstliche „vom Menschen erschaffene” Hilfsmittel. Zum Befestigen von Blättern und Ästen benutzt er nur Dornen und Stöckchen oder Grasfasern und dokumentiert seine teils gewagt fragilen Kunstwerke mit künstlerisch hochwertigen Fotografien; so streut er beispielsweise Blütenblätter in einen Fluss und bildet sie kurz vor dem endgültigen Zerrinnen mit seiner Kamera ab. In anderen Werken überlässt er aufwändig am Strand arrangierte Muschelspiralen der Flut und gibt sie somit dem Meer zurück. Seine Intention ist es nicht, Spuren in der Natur zu hinterlassen; vielmehr gibt er sie der Natur wieder zurück und stellt somit ihre Schönheit dar, indem er ihre Formen und Farben für einen kurzen Augenblick in harmonischen Objekten vereint und perfektioniert, sie aber anschließend der natürlichen Zerstörung preisgibt. Für Goldsworthy spielen die Mystik des Ortes und seine spirituellen Wahrnehmungen eine große Rolle, er lässt sich von seiner Umgebung beeinflussen und aus dem Ort selbst ein Kunstwerk entstehen.
Eine seiner bekanntesten Aktionen fand in London statt, als er zum Tag der Sommersonnenwende 13 große Schneebälle mit Kühlautos in die Stadt transportierte und diese auf den Londoner Straßen verteilte. Er beobachtete die Reaktionen der Menschen und den vergehenden Schnee, seine tagelange Arbeit ist in dem Fotoband „Sommerschnee“ verewigt.
[Bearbeiten] Literatur
Andy Goldsworthy: Andy Goldsworthy (1990); ISBN 0810933519
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Andy Goldsworthy – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
- Texte über Goldsworthy
- Roland Halfen: Die stille Kraft des Zerbrechlichen
- Stefan Beyst: Andy Goldsworthy. The beauty of creation (engl.)
- Werkübersichten und ähnliches
- Literatur von und über Andy Goldsworthy im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Cass Sculpture Foundation page on Goldsworthy – mit Bildern (engl.)
- Andy Goldsworthy page at artnet – viele Fotographien! (engl.)
- filmforum – Nur über Suchfunktion (engl.)
- Discussion group at Yahoo! – links, Veranstaltungskalender (engl.)
Personendaten | |
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NAME | Goldsworthy, Andy |
KURZBESCHREIBUNG | britischer Künstler |
GEBURTSDATUM | 1956 |
GEBURTSORT | Cheshire, England |