Anglo-Araber
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Anglo-Araber | |
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wichtige Daten | |
Ursprung | Frankreich und Polen |
Hauptzuchtgebiet | Frankreich, Polen (Malopolski) und England |
Verbreitung | überwiegend Europa |
Stockmaß | 155 - 165 cm in Sektion 1 auch Abweichungen nach oben und unten möglich |
Farben | alle Farben |
Haupteinsatzgebiet | Sportpferd, Veredlerrasse, Rennpferd |
Brandzeichen | |
Der Anglo-Araber ist eine seit etwa 150 Jahren vor allem im Süden Frankreichs, Polen und England gezüchtete Pferderasse, die eine Kreuzung aus englischem Vollblut und Araberrassen darstellt.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Exterieur
Der Anglo-Araber wird als edles Sportpferd gezüchtet mit dem Ziel, die Vorzüge beider Ausgangsrassen zu vereinen.
Der edle Kopf sitz auf einem gut geformten Hals, der einer schrägen und langen Schulter entspringt. Der Widerrist ist deutlich abgesetzt und geht in einen kräftigen, kurzen Rücken über. Der Rumpf ist schmal und tief, die Hinterhand gut gewinkelt und bemuskelt. Die Kruppe ist leicht abfallend und geht in einen elegangt getragenen Schweif über. Das Fundament ist trocken, die Gelenke sehr klar. Die Hufe sind klein und hart.
Der Anglo-Araber ist auf Leistung gezüchtet und hat daher manchmal kleine Stellungsfehler. Die Gänge sind jedoch immer raumgreifend und flach, das Galoppier- und Springvermögen stets ausgeprägt.
Jedes Jahr finden regelmäßig Treffen statt, bei denen Galopprennen veranstaltet werden, um die Leistungen der gezüchteten Pferde zu beurteilen. Der Anglo-Araber ist ein perfektes und vielseitiges Reittier. Er ist robust, widerstandsfähig und zeichnet sich in allen Disziplinen durch hervorragende Leistungen aus. Insbesondere in der Vielseitigkeitsreiterei spielt er seine Stärken aus. Bei Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften hat er schon vielen Reitern zu Medaillen verholfen.
[Bearbeiten] Zuchtgeschichte
Durch Kriege und Handelsbeziehungen mit den, in Spanien ansässigen Mauren kam es schon früh zu einer Einfuhr orientalischer Pferde in den Süden Frankreichs. Auch die Kreuzritter brachten von ihren Kriegszügen in den vorderen Orient weitere Pferde ins Land. Schließlich führte die Vorliebe Napoleons für arabische Hengste als Leibrösser, zu einer Förderung der Zucht, indem er die, in Ägypten erbeuteten Hengste im Gestüt Pompadour stationieren ließ.
Der Pfälzer Herzog Christian IV. betrieb schon früh in Zweibrücken eine erfolgreiche Anglo-Arabische Zucht. Durch dort erbeutete Pferde kam der damalige Direktor von Pompadour - Eugène Gayot, der ab 1847 zum Generalinspekteur über sämtliche französischen Gestüte ernannt wurde - zu der Erkenntnis über die Vorzüge der Kreuzungszucht zwischen Arabischen- und Englischen Vollblütern und begründete daraufhin die französische Anglo-Araber-Zucht im großen Stil. Das Ziel war bereits damals die Verschmelzung der Vorzüge beider Ursprungsrassen zur Schaffung eines hochedlen und schnellen Sportpferdes.
Zur Zucht sind nur Anglo-Araber, Arabische- und Englische Vollblüter zugelassen. Die in dem Stutbuch der Anglo-Araber eingetragenen Tiere müssen mindestens 25% arabische Vorfahren in der vierten Ahnenreihe vorweisen, wobei neben dem Arabischen Vollblut auch der Shagya-Araber anerkannt wird. Die Reitpferde unter den Anglo-Arabern haben sehr häufig sogar bis zu 75% arabischer Abstammung, während die anglo-arabischen Rennpferde zum größten Teil von englischen Vollblütern abstammen. Gute Hengste sind als Veredeler in vielen Rassen, speziell europäischen Warmblutzuchten, begehrt, denen sie Schmelz und Härte vererben.
Besondere Berühmtheit erreichten z.B. der, in der Trakehnerzucht eingesetzte Hengst Nana Sahib (geb.1900) und der, in Oldenburg eingesetzte Hengst Inschallah (geb.1968). Daneben existiert in Polen mit dem Malopolski eine Anglo-Araber-Zucht, aus der z.B. der in der Reiterwelt berühmte Ramzes (geb. 1937) hervorgegangen ist. Neben diesen eben genannten gibt es noch den Springvererber Matcho, der sehr viel in der Warmblutzucht eingesetzt wurde. Des Weiteren gibt es viele weitere ausgezeichnete Hengste, die beim VZAP unter Elitehengste unter der Rassebezeichnung Angloaraber.