Anton Kutter
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Anton Kutter (* 13. Juni 1903 in Biberach an der Riß, † 1. Februar 1985 in Biberach) war ein deutscher Regisseur und Konstrukteur eines Spiegelteleskops, dem Kutter-Schiefspiegler.
Anton Kutter kam im historischen "Haus zum Kleeblatt" am Marktplatz von Biberach zur Welt. Er besuchte das Gymnasium in Ravensburg und studierte anschließend Maschinenbau an der Technischen Hochschule Stuttgart.
Kutters große Leidenschaft war allerdings der Film. Nach Abschluss seines Studiums ging er 1926 nach Köln und arbeitete beim dortigen „Phototechnischen Labor“. Bereits im gleichen Jahr drehte er erste eigene Filme, darunter ein Porträt seiner Heimatstadt Biberach. Von 1931 bis 1949 arbeitete er erfolgreich für die "Bavaria-Filmkunst" in München. Auf der Biennale in Venedig wurde er mit zwei Goldmedaillen geehrt. 1937 drehte er den Science-Fiction-Film "Weltraumschiff I startet", über eine Mondlandung im Jahre 1963. Insgesamt schuf Kutter über fünfzig Dokumentar- und Spielfilme. Nach dem Zweiten Weltkrieg übernahm er von seinem Schwiegervater das Filmtheater von Biberach, das er als „Urania-Theater““ 1955 neu eröffnete.
Neben dem Film hatte Kutter großes Interesse an der Astronomie. Bereits im Alter von zwölf Jahren baute er ein erstes Teleskop aus alten Brillengläsern und einer Spielzeuglinse. Während seiner Studienzeit arbeitete er als Assistent an der Volkssternwarte Stuttgart und tauschte sich mit dem Mondbeobachter Philipp Fauth aus. Zeit seines Lebens war er auf der Suche nach einem optisch optimalen Teleskop. Von Professor Anton Staus, dem Autor des Werkes "Fernrohrmontierungen und ihre Schutzbauten“, wurde er auf einen Teleskoptyp aufmerksam gemacht, den die Österreicher J. Forster und K. Fritsch im Jahre 1877 als "Brachy-Teleskop" zum Patent angemeldet hatten. Kutter griff das Prinzip auf und entwickelte es weiter, wobei er ab 1936 von den optisch-mechanischen Werken Georg Tremel in München unterstützt wurde. Nach vierjähriger intensiver Arbeit war die Entwicklung abgeschlossen. Während des Krieges verfasste er eine Abhandlung über sein Fernrohr, die 1953 unter dem Titel "Der Schiefspiegler, ein Spiegelteleskop für hohe Bilddefinition" erschien, die Anleitungen zum Selbstbau beinhaltete.
Kutters Anleitungen stießen auf großes Interesse. 1952 wurde sein Teleskop in den USA vorgestellt. Nach einem sehr positiven Bericht der Zeitschrift "Sky & Telescope" im Dezember 1958 wurde Kutters Schiefspiegler international bekannt. Der Kosmos-Verlag bot später einen Bausatz für ein Teleskop mit 11 cm Öffnung an. Auch heute noch existieren „Fangemeinden“, die Schiefspiegler aufgrund deren hervorragender Abbildungsleistungen selber herstellen.
Kutter selbst richtete nach dem Krieg in Biberach eine eigene Sternwarte ein, die mit einem Schiefspiegler mit 30 cm Hauptspiegel ausgerüstet war. Er war ein hervorragender Redner. Bei seinen Vorträgen konnte man die sprichwörtliche Nadel fallen hören.
Seit den 70er Jahren lebte er zurückgezogen im Kreis seiner Familie. Er starb 1985 nach längerer Krankheit.
[Bearbeiten] Weblinks
- Anton Kutter in der Internet Movie Database
- Anton Kutter zum 100. Geburtstag
- Kutters Originalarbeit über die Schiefspiegler (engl.)
Personendaten | |
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NAME | Kutter, Anton |
KURZBESCHREIBUNG | Deutscher Regisseur und Konstrukteur des Kutter-Schiefspieglers |
GEBURTSDATUM | 13. Juni 1903 |
GEBURTSORT | Biberach an der Riß |
STERBEDATUM | 1. Februar 1985 |
STERBEORT | Biberach an der Riß |