Aschaffenburg Hauptbahnhof
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Der Aschaffenburger Hauptbahnhof ist der größte der drei Bahnhöfe in Aschaffenburg. Er bildet die Grenze zwischen der Innenstadt und dem Stadtteil Damm. Beim Personenbahnhof befand sich ein heute größtenteils abgebrochener Rangierbahnhof. Der Hauptbahnhof wurde im Jahre 1854 mit der Inbetriebnahme der hessischen/bayerischen Ludwigs-West-Bahn damals auf der „grünen Wiese“ eröffnet. Das Empfangsgebäude aus der Ursprungszeit wurde gegen Ende des Zweiten Weltkrieges 1944 durch Bombardierungen zerstört und in der ersten Hälfte der 1950er-Jahre an gleicher Stelle durch einen Neubau in einem sachlichen Stil ersetzt. Der Personenbahnhof verfügt über ein Stumpfgleis (im Ostkopf des Bahnhofs) und 7 Durchgangsgleise. Die sich nördlich anschließenden 6 Gleise (Gleise 101 bis 106) dienen vorrangig dem Güterverkehr. Die Gleisanlagen von Aschaffenburg Hbf wurden bis 1974 durch viele dezentrale mechanische und elektromechanische Stellwerke gesteuert, seit 1974 wird diese Aufgabe von einem imposantem Drucktastenstellwerk, das am Ostkopf des Bahnhofs errichtet wurde, wahrgenommen.
Aschaffenburg ist ebenfalls durch die Bahnhöfe Aschaffenburg-Obernau und Aschaffenburg-Süd (beide an der Maintalbahn in Richtung Wertheim) an das regionale Schienennetz angebunden.
Zuggattung | Strecke | Bemerkungen | |
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InterCityExpress (Linie 41) |
Essen–Köln–Frankfurt (Main)–Aschaffenburg–Nürnberg–München | 120-Minuten-Takt (ab 12/2006 60-Minuten-Takt) |
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InterCity oder EuroCity (Linie 31) |
Hamburg–Düsseldorf–Köln–Koblenz–Frankfurt (Main)–Aschaffenburg–Nürnberg–Passau–Wien–Budapest | einzelne Verbindungen (ab 12/2007 120-Minuten-Takt) |
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RegionalExpress (Franken-Express) |
Frankfurt (Main)–Aschaffenburg–Würzburg–Nürnberg | 60-Minuten-Takt | |
RegionalExpress | Aschaffenburg–Wertheim–Crailsheim | Maintalbahn, Taubertalbahn | |
RegionalBahn | Aschaffenburg–Darmstadt–Mainz–Wiesbaden | Main-Rhein-Bahn | |
RegionalBahn | Aschaffenburg–Hanau–Frankfurt (Main) | ||
RegionalBahn | Aschaffenburg–Miltenberg | Maintalbahn | |
RegionalBahn | Aschaffenburg–Heigenbrücken | Main-Spessart-Bahn |
Der Hauptbahnhof ist ebenfalls mit mehreren verschiedenen EuroNight-Verbindungen, sowie D-Zügen von und nach Prag verbunden.
Der Hauptbahnhof wird seit 2005 saniert (siehe Bild). Hierzu gehören ein Neubau der Bahnsteige, der Unterführung sowie des Bahnhofsinneren. Es gibt Pläne von Investoren, den gesamten Bahnhof vom Dämmersteg bis zum Stadtpalais (Postgebäude) zu erneuern. Dazu soll das alte Gebäude abgerissen und ein neues, mit großen Geschäftsflächen errichtet werden. Diese Pläne könnten jedoch behindert bzw. verzögert werden, da das bayerische Landesamt für Denkmalschutz im August 2006 das Bahnhofsgebäude und das in der Nähe stehende Verwaltungsgebäude als Denkmal eingestuft haben.
Im Oktober 2005 wurde bekannt, dass Aschaffenburg Sitz der Verkehrsgesellschaft der neuen WestFrankenBahn wird. Dies wird das fünfte regionale Verkehrsnetz unter dem Dach der DB AG Holding sein. Die Zuständigkeit der regionalen Gesellschaft betrifft die Verbindungen zwischen Aschaffenburg-Miltenberg, Miltenberg-Seckach, Miltenberg-Wertheim, Wertheim-Crailsheim/Heilbronn und Lauda-Würzburg. Mit dieser Dezentralisierungsmaßnahme will sich die Deutsche Bahn AG wieder um die Kunden in der Region kümmern und sich besser auf die Bedürfnisse vor Ort einstellen. Es wird erwartet, dass damit 250 Arbeitsplätze, die im Zuge der Zentralisierung abgezogen wurden, wieder an den Bayerischen Untermain zurückkehren.