Aufschlagzünder
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Beim Aufschlagzünder wird die Sprengladung beim Aufschlag auf den Boden oder das jeweils beschossene Objekt gezündet. Verwendet wird dieser Zünder bei nahezu allen Freifallsprengkörpern, aber in modifizierter Form auch bei modernen Kampfmitteln - insbesondere Granaten.
Wie für alle anderen Zündmechanismen gelten auch für Aufschlagszünder die gleichen Anforderungen:
- sichere Handhabarkeit im gesicherten Zustand auch durch ungeschultes Personal
- Entsicherung darf nicht unbeabsichtig möglich sein
- keine Detonation im gesicherten Zustand - auch nicht unter Einsatzbedingungen (Aufschlag aus großer Höhe)
- zuverlässige Funktion
Nach dem 2. Weltkrieg zusätzlich
- Wiedersicherung muss möglich sein
- Selbstsicherung bei Ausbleiben der Detonation (Blindgänger)
- Verbot von Ausbausperren
Es gibt verschiedene Arten von Aufschlagzündern, z. B. den direkt wirkenden Zünder mit Zündnadel, den Trägheitszünder und den lageunabhängigen Zünder. Die Zündung wird hierbei entweder durch die starke Verzögerung durch den Aufprall ausgelöst oder durch Kontakt oder Stifte, die unabhängig von der Aufschlagwucht auslösen. Häufig werden Aufschlagzünder mit Verzögerungselementen kombiniert. Der Sprengkörper soll nicht sofort beim Aufprall detonieren, sondern nach Möglichkeit ein Stück in das Objekt eindringen um erst dann zu explodieren.
Die meisten A-Zünder sind lageabhängig d.h. sie zünden nur wenn der Sprengkörper in einem bestimmten Winkel auf das Objekt auftrifft. Vor allem bei Granaten oder gelenkten Bomben ist dies auch im Einsatz gewährleistet. Dieser Mechanismus verhindert, das der Sprengkörper im ungesicherten Zustand z.B. im Flugzeug eine Gefahr darstellt.
Entsicherung, Schärfung
Jeder Aufschlagzünder muss vor seinem Einsatz entsichert werden. In früheren Zeiten wurde die Entsicherung mit der Schärfung gleichgesetzt, bei heutigen Sprengkörpern sind wird dies getrennt. Die Entsicherung (Vorschärfung) z.B. durch das Ziehen eines Splintes ermöglicht erst die Schärfung. Scharf ist der Sprengkörper erst nach Eintritt des Schärfungsereignisses - bei einer Granate z.B. ist dies die Beschleunigung beim Abschuss.
Beispieldaten einer Granate
- Vorschärfung: Abziehen des Distanzstückes
- Schärfung: Beschleunigung mit mehr als 100 m/s²
- Vorrohrsicherung: Schärfung erfolgt mit einer kurzen Verzögerung, damit die Granate nicht schon in unmittelbarer Nähe des eigenen Geschützes explodiert
- Aufschlagverzögerung: keine
- Entschärfung: 1 Sekunde nach Auftreffen 1)
- Wiederschärfung möglich: Nein
1) Ob eine Detonation auch stattgefunden hat, muss dabei nicht geprüft werden. Wenn ja gibt es zu diesem Zeitpunkt den Zünder nicht mehr.
Beispieldaten einer Freifallbombe
- Vorschärfung: Ziehen des Sicherungssplintes
- Schärfung: Ausklinken in einer Höhe von mehr als 5000 ft 2)
- Aufschlagverzögerung: 0,7s (entspricht drei Stockwerken Fallhöhe)
- Entschärfung: 3 Sekunden nach Auftreffen (2,3s nach beabsichtigte Detonation)
- Wiederschärfung möglich: Nein
2) verhindert eine Detonation für den Fall, das die Maschine in Notlage gerät und die Bombenlast vor der Landung abwerfen muss.