Bürgerkarte
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Die österreichische Bürgerkarte ist eine Kombination aus amtlichem Ausweis-Dokument und eigenhändiger Unterschrift im elektronischen Verwaltungsverfahren (E-Government).
[Bearbeiten] Konzept
Durch die Bürgerkarte können zwei zentrale Sicherheitsfragen bei Behördenwegen, die elektronisch angeboten werden, gelöst werden:
1. Der Bürger/Die Bürgerin kann durch Verwendung seiner/ihrer Bürgerkarte eindeutig und sicher von der Behörde authentifiziert werden. Dies ist beispielsweise notwendig, bevor Einsicht in die ihn/sie betreffenden Verfahrensdaten gewährt werden kann. Diese sichere Identifikation kann außerdem auch das persönliche Erscheinen bei der Behörde ersetzen.
2. Der Bürger/Die Bürgerin kann auf elektronischem Weg gegenüber der Behörde eine Willenserklärung abgeben, deren Authentizität zweifelsfrei nachgeprüft werden kann. Diese Funktion ermöglicht es, Verfahren elektronisch anzubieten, für die auf herkömmlichem Weg eine schriftliche Eingabe notwendig wäre.
Der Begriff österreichische Bürgerkarte steht nicht für eine spezielle Karte, die für alle Bürger/innen gleich ist, wie z.B. der Reisepass. Die Bürgerkarte ist vielmehr ein Modell zur Ermöglichung elektronischer Verwaltungsverfahren, das jene Anforderungen definiert, die für sichere elektronische Abwicklung der Verwaltungsverfahren notwendig sind.
Durch diese allgemeine Definition eines Modells haben die Bürger/innen die Wahl, welche Bürgerkarte(n) sie schließlich verwenden. Man kann also die Bürgerkarte mit einem elektronischen Ausweis vergleichen: Ausweis bedeutet ein Konzept, das unterschiedliche Ausprägungen haben kann, wie Reisepass, Führerschein, Schülerausweis oder Mitgliedsausweis. Mit Behördenverfahren sind jedoch allgemein gewisse Sicherheitsanforderungen verbunden, die amtliche Ausweisdokumente erfüllen, wie z.B. Reisepass, Personalausweis oder Führerschein.
[Bearbeiten] Technische Rahmenbedingungen
Aus technischer Sicht sind derzeit Chipkarten bzw. sogenannte Smartcards das Mittel der Wahl, um den Sicherheitsanforderungen für solch ein Modell zu genügen. Das Modell ist allerdings nicht darauf eingeschränkt. So ist denkbar, dass Geräte des täglichen Gebrauchs, wie Mobiltelefone oder USB-Geräte, dem Modell Bürgerkarte folgen und damit zur Bürgerkarte werden.
Erste Ausprägungen sind bereits verfügbar, wie etwa die Bürgerkarte der A-Trust, die e-card des Hauptverbandes der österreichischen Sozialversicherungsträger oder die A1-Signatur der mobilkom Austria. Mit der neuen Generation der Maestro-Karte (also der Bankomatkarte) steht seit Februar 2005 eine weitere Karte zur Verfügung, die bei Bedarf durch eine einmalige Registrierung zu einer Bürgerkarte erweitert werden kann.
[Bearbeiten] Weblinks
- www.cio.gv.at/identity - Informationen zur Bürgerkarte des Österreichischen Bundeskanzleramtes
- help.gv.at - Bundesweite E-Government-Anwendungen mit Bürgerkarte
- help.gv.at - Regionale E-Government-Anwendungen mit Bürgerkarte
- www.buergerkarte.at - trustDesk - Bürgerkarten-Software für Windows, Linux und Mac OS (Pre-Release)
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