Bahnhof Berlin Gesundbrunnen
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Der Bahnhof Berlin Gesundbrunnen liegt im Berliner Ortsteil Gesundbrunnen (Bezirk Mitte) auf der Schnittstelle der Ringbahn und den Nord-Süd-Bahnen. Mit dem Pilzkonzept der Deutschen Bahn nimmt er seit 28. Mai 2006 die Rolle als nördlicher Zentralbahnhof ein.
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[Bearbeiten] Lage
Der S-Bahnhof Berlin-Gesundbrunnen befindet sich am nördlichen Rand des Berliner S-Bahnringes, wo sich dieser mit der Nord-Süd-S-Bahn schneidet. Oberhalb der Bahnhofsanlage befindet sich die Badstraßenbrücke, wo die Bad- und Brunnenstraße ineinander übergehen. Von Gesundbrunnen führen S-Bahnlinien sowohl Richtung Norden nach Hennigsdorf, Oranienburg und Bernau bei Berlin als auch in Richtung Innenstadt und dem Süden über Bahnhof Friedrichstraße, nach Teltow (Stadt), Blankenfelde und Potsdam. Zudem wird der Bahnhof Gesundbrunnen von der Berliner Ringbahn berührt.
Der Fernbahnhof übernimmt eine Schlüsselposition für den Zugverkehr in Richtung Norden; damit die Funktion, die er bereits ab 1877 trug. Hier halten InterCity- und Regionalexpresszüge in Richtung Neustrelitz - Rostock und Stralsund sowie Angermünde Schwedt/ Greifswald und Stralsund. In südlicher Richtung werden damit nicht nur weitere Berliner Fern- und Regionalbahnhöfe erreicht sondern auch Senftenberg und Elsterwerda über Wünsdorf-Waldstadt (sowie Lutherstadt Wittenberg und Falkenberg (Elster) über Jüterbog (RE5). Voraussichtlich ab Mai 2007 soll hier auch ein InterCityExpress nach Rostock halten.
Der U-Bahnhof Gesundbrunnen, der von der U-Bahnlinie 8 berührt wird, dient heute vor allem als Umsteigepunkt zur S-Bahn.
[Bearbeiten] Geschichte des S-, Regional- und Fernbahnhofs
[Bearbeiten] Eröffnung der Ringbahn
Nachdem der Plan, eine Ringbahn um Berlin herum zu bauen, vom preußischen König Wilhelm I. beschlossen wurde, ging diese bis 1872 in Betrieb. So fuhren seit dem 17. Juli 1871 Güterzüge auf der Berliner Ringbahn, Personenzüge ab dem 1. Januar 1872. Mit diesem Eröffnungsdatum nahm auch der Bahnhof Gesundbrunnen den Betrieb auf.
[Bearbeiten] Eröffnung der Nordbahn
Als am 10. Juli 1877 die sogenannte Nordbahn von Berlin nach Neubrandenburg eröffnet wurde, begannen und endeten deren Personenzüge am Bahnhof Gesundbrunnen, der dadurch zu einem Verkehrsknotenpunkt wurde. Der eigentliche Endpunkt Nordbahnhof konnte erst am 1. Oktober 1877 fertig gestellt werden. Die Personenzüge der Nordbahn konnten jedoch ab dem 1. Dezember 1877 gegen eine Jahresgebühr von 50.000 Mark den Stettiner Bahnhof mitbenutzen. Nun begannen beziehungsweise endeten die Züge nach/aus Stralsund, Neubrandenburg, Fürstenberg und Oranienburg am Stettiner Bahnhof. Der Bahnhof Gesundbrunnen diente als Umsteigebahnhof zur Ringbahn.
Am 1. Oktober 1891 wurde zwischen Berlin und Oranienburg ein spezieller Vorortverkehr (als Vorläufer der S-Bahn) mit ermäßigtem Tarif eingerichtet. Seither fuhren die Fernzüge zwischen dem Bahnhof Gesundbrunnen und Oranienburg ohne Zwischenhalt durch. Wegen Überlastung des Stettiner Bahnhofs wurde 1892 ein Teil der Vorortzüge in den Nordbahnhof umgeleitet, der bis dahin nur für den Güterverkehr genutzt wurde. Diese Aufteilung des Vorortverkehrs wurde als unhaltbar betrachtet, so dass im Staatshaushalt 1895 insgesamt 8.850.000 Mark für den Umbau der Gleisanlagen bereitgestellt wurden.
[Bearbeiten] Umbau des Bahnhofs
1895 erfolgte ein großer Umbau der Gleisanlagen im Norden Berlins. Die Stettiner Bahn sollte ebenfalls über den Bahnhof Gesundbrunnen führen, damit auch die Fahrgäste aus Stettin in die Ringbahn umsteigen konnten. Am Bahnhof Gesundbrunnen errichte man nun nach Entwürfen von Arnim Wegner drei neue Bahnsteige für die Ringbahn, die Vorortbahn und die Fernbahn sowie ein neues Empfangsgebäude im neogotischen Stil an der Badstraße. Am 1. Mai 1897 wurden die ersten beiden Gleise der Neubaustrecke (die späteren Vorortgleise) in Betrieb genommen und gleichzeitig die alte (parallel zur Grüntaler Straße verlaufende) Strecke der Stettiner Bahn stillgelegt. Am 1. Dezember 1897 konnte auch der neue Fernbahnsteig in Betrieb genommen werden.
Ab 1903 durfte der Fernbahnsteig im Bahnhof Gesundbrunnen nur noch von denjenigen Fernreisenden benutzt werden, die mindestens bis Bernau, Oranienburg oder darüber hinaus fahren wollten. Die Benutzung der Fernzüge zwischen dem Bahnhof Gesundbrunnen und dem Stettiner Bahnhof war somit untersagt.
[Bearbeiten] Elektrifizierung der S-Bahn
Erste "S-Bahnluft" schnupperte die Station Gesundbrunnen bereits sehr früh. Ab dem 8. August 1924 fuhren erstmals elektrische Züge von Bernau bei Berlin aus bis zum Stettiner Bahnhof. Die Züge von dort hielten am Bahnsteig A, dem Vorortbahnsteig. Bereits fünf Jahre später, am 1. Februar 1929, hielten auch am Bahnsteig B, dem Ringbahnsteig, S-Bahnzüge.
Es war zuvor ein großes Elektrifizierungsprogramm von der Reichsbahn für die Berliner Stadt-, Ring und Vorortbahnen beschlossen worden. Dieses System wird seit Dezember 1930 S-Bahn genannt. Ein Zugang zur 1930 eröffneten U-Bahnstation Gesundbrunnen der U-Bahn-Linie D, heute U8, vervollständigte die Bahnhofsanlage.
[Bearbeiten] Zweiter Weltkrieg und Wiederaufbau
Während des Zweiten Weltkrieges nahm der Verkehr auf den öffentlichen Schienenverkehrsmitteln rapide zu, weil Autos und Busse für militärische Zwecke beschlagnahmt wurden. Doch im April 1945 musste der Verkehr eingestellt werden. Erst nach und nach fuhren die ersten Züge wieder, vorerst mit Dampf und stets überfüllt. In mehreren Etappen fuhren auch wieder S-Bahnzüge auf der Ringbahn:
- 11. Juli 1945 Ostkreuz - Gesundbrunnen,
- 1. Oktober 1945 Gesundbrunnen - Wedding,
- 19. Dezember 1945 Wedding - Putlitzstraße.
Ab dem 13. August 1945 verkehrten auch S-Bahnzüge wieder von der Kremmener, Stettiner und Nordbahn über den Bahnhof Gesundbrunnen – jedoch nur bis zum Stettiner Fernbahnhof, da der Nord-Süd-S-Bahntunnel unter Wasser stand. Züge nach Potsdam, Teltow und Rangsdorf konnten erst ab 1947 wieder durch den Tunnel fahren.
1949 gab es aber den ersten Konflikt um den Bahnhof Gesundbrunnen. Die Eisenbahner streikten und die DDR-Transportpolizei, die Hoheitsrechte auch in West-Berlin auf dem Reichsbahngelände, also auch der S-Bahn, für sich reklamierte, versuchte, den Streik zu verhindern. Am Bahnhof Gesundbrunnen kam es sogar zum Schusswaffeneinsatz der „Trapo“ gegen die Streikenden. Die Französische Militärverwaltung setzte dem ein Ende und schützte die Streikenden, die allerdings damit auch nicht mehr ohne Gefahr für die eigene Freiheit nach Ost-Berlin zurückkehren konnten und damit letztlich ihren Job verloren (Lit.: Schimmler, Der Wedding, Ein Bezirk zwischen Tradition und Fortschritt, Berlin 1985).
[Bearbeiten] Mauerbau und Stilllegung
Aufgrund der sich nach und nach abzeichnenden Spaltung Berlins verlor auch der Gesundbrunner Fernbahnhof seine Bedeutung, so dass dieser mit dem Stettiner Bahnhof am 18. Mai 1952 geschlossen wurde. Seit dem 13. August 1961, dem Tag des Mauerbaus war auch der Ring, der bis dahin noch durch ganz Berlin führte, unterbrochen. Nun fuhren von hier die Ringzüge nur noch jeweils zu den letzten Bahnhöfen im Westsektor, Sonnenallee und Köllnische Heide. Die Züge aus Lichterfelde Süd (vorher Teltow) wendeten ebenso und verkehrten nicht mehr nach Bernau.
Durch den von West-Berliner Gewerkschaften initiierten S-Bahn-Boykott verlor die unter Regie der ostdeutschen Reichsbahn verkehrende nunmehr West-Berliner S-Bahn an Bedeutung, die Fahrgastzahlen sanken rapide. Die Reichsbahn versuchte, durch teilweise modernisierte S-Bahn-Stationen die Attraktivität der S-Bahn wieder zu erhöhen, in den Jahren 1964/65 wurde ein neues Empfangsgebäude für den Bahnhof Gesundbrunnen gebaut. Doch auch diese Maßnahmen brachten keine Fahrgäste zurück.
Nach dem Mauerbau gab es auch einen kuriosen Vorfall. Als Anfang der 60er Jahre die Konfrontation im Kalten Krieg immer größer wurde, ließ das Ost-Berliner Regime an einem Wasserturm auf dem Bahngelände am Bahnhof Gesundbrunnen, gleich neben dem Gelände des Trainingsplatzes des Berliner Fußballvereins Hertha BSC, auf weißem Grund die Buchstaben „DDR“ anbringen. Die französische Militärregierung ließ auf der Swinemünder Brücke Schützenpanzer in Stellung gehen und richtete auf dem Hertha-Platz ein Maschinengewehrstand ein. Der Stadtkommandant forderte die Entfernung der Bezeichnung, da das Bahngelände zwar zur DDR-Reichsbahn gehörig sei, aber eindeutig im französischen Sektor und damit auf West-Berliner Gebiet liege. Er drohte den Abbruch des Wasserturmes an. Die Konfrontation wurde erfolgreich beendet. Zunächst wurde nur ein „D“ übertüncht, dies ließ allerdings der französische Stadtkommandant nicht gelten. Schließlich wurde der Turm von der DDR abgebrochen, offiziell aus „technischen Gründen“, um das Gesicht zu wahren.
Im September 1980 stellt die Reichsbahn nach einem Eisenbahnerstreik den S-Bahnverkehr nahezu gänzlich ein. Nur auf wenigen Strecken wurde der Verkehr aufrecht erhalten. Dazu gehörten unter anderem auch die Strecken Lichtenrade - Frohnau und Lichterfelde Süd - Heiligensee, die beide über den Bahnhof Gesundbrunnen verliefen. 1984 übernahmen die West-Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) den S-Bahnbetrieb. Diese stellte darauf den Verkehr ab Anhalter Bahnhof in Richtung Norden ein - damit wurde die Station Gesundbrunnen geschlossen. Nach heftigen Bürgerprotesten verlängerte die BVG ab dem 1. Mai 1984 die S-Bahn wieder bis Gesundbrunnen, ab Oktober gleichen Jahres sogar wieder bis Frohnau.
[Bearbeiten] Nach 1989/1990
Nach der Wende wurden gigantische Pläne für eine Wiederherrichtung der Schienenmetropole Berlin vorgestellt. Doch zunächst war erst einmal eine grundlegende Sanierung der Berliner S-Bahn von Nöten. So konnte im Februar 1998 ein überholter Bahnsteig B eröffnet werden, hier fuhren zunächst nur S-Bahnen nach Tegel, Oranienburg, Wannsee, Lichterfelde Ost und Blankenfelde. Der Bahnsteig A ging 1999 wieder in Betrieb.
Neue Streckenziele konnten am Bahnhof Gesundbrunnen ab dem 17. September 2001 angezeigt werden. Endlich war nun die Verbindung zum ehemals Ost-Berliner Bahnhof Schönhauser Allee der Ringbahn wiederhergestellt worden. Die letzte S-Bahnstrecke, die noch fehlte, war die in Richtung Wedding. Diese konnte erst am 15. Juni 2002 wieder in Betrieb genommen werden.
Schon Jahre davor begannen die Arbeiten für eine Wiederrichtung des Fernbahnhofs Gesundbrunnen. Im Rahmen des so genannten Pilzkonzeptes fahren seit 28. Mai 2006 auch wieder Regional- und Fernbahnzüge. Dafür wurden bis Ende 2005 drei neue Bahnsteige errichtet. Aufgrund von Sparmaßnahmen wurde das Eingangsgebäude, welches, wie auch der ganze Bahnhof, von den Architekten Ingrid Hentschel und Axel Oestreich konzipiert wurde, nicht gebaut. Durch diese Entscheidung der DB AG wird einer der größten Umsteigebahnhöfe (ca. 150.000-200.000 Umsteigebeziehungen) kein Bahnhofsgebäude erhalten, sondern nur einen einfachen Pavillon für den Fahrtkartenverkauf. Hintergrund ist, dass die DB AG sich von Anfang an als Ziel gesetzt hatte, dass der Gesellschafter ECE des benachbarten Gesundbrunnen-Centers den Bahnhofsbau übernehmen würde, zumal die DB AG und die ECE ein gemeinsames Unternehmen besitzen, die zum Beispiel den Bahnhof in Leipzig mit seinem großen Einkaufszentrum betreibt. Wegen zahlreicher Ungeschicklichkeiten der DB AG gegenüber der ECE und auch der Zeitverzögerungen beim Bahnhofsbau, der keine hohe Priorität für die Bahn hatte, ist aber die ECE – eine Tochter des Otto-Konzerns – nicht bereit, für den Bau aufzukommen.
Am 13. Juni 2005 sagte der Deutsche Bahn-Chef Hartmut Mehdorn zur Nachricht der Umbenennung des Bahnhofs Papestraße in Südkreuz noch folgendes: „Eine Umbenennung seines Pendants im Norden, des Bahnhofs Gesundbrunnen, in ‚Nordkreuz‘ wird nicht erwogen“. Doch bereits am 13. Oktober 2005 ließ ein DB-Sprecher verlauten, dass Gesundbrunnen nach dem „Monopoly-Prinzip“ in Nordkreuz umbenannt werde. Dies würde die Verständlichkeit für fremde Fahrgäste wesentlich erhöhen.
Genau dies bezweifeln die örtlichen Politiker, zumal es nur zwei Bahnstationen weiter den Nordbahnhof gibt, der früher Stettiner Bahnhof hieß. Zwar gilt die milliardenteure Umbaumaßnahme mit kreuzungsfreien Übergängen als Bauprojekt „Nordkreuz“ aber die Kreuzungen finden nicht am Bahnhof Gesundbrunnen, sondern im Bereich des Bahnhofs Bornholmer Straße und zwischen den Bahnhöfen Gesundbrunnen und Schönhauser Allee, Wedding und Humboldthain statt. Die Stadtentwicklungssenatorin Ingeborg Junge-Reyer hatte Hartmut Mehdorn vorgeschlagen, den Begriff „Nordkreuz“ nur als Untertitel für den Bahnhof zu verwenden. In einem Brief vom 22. Dezember 2005 an das Berliner Abgeordnetenhaus verkündete Mehdorn, dass der Bahnhof nun doch nicht umbenannt wird.
Im August 2006 wurde der Vorplatz des Bahnhofes nach dem berühmten Spieler der Hertha BSC Hanne Sobek benannt.
[Bearbeiten] Geschichte des U-Bahnhofs
[Bearbeiten] Planung, Bau und Eröffnung
1907 legte die AEG den Plan einer neuen U-Bahnlinie dem Berliner Magistrat vor. Diese sollte zwischen Gesundbrunnen und Neukölln fahren (GN-Bahn), doch im Gegensatz zu den bestehenden Linien sollte die neue U-Bahnstrecke von Zügen mit einem breiteren Wagenkasten fahren. Dadurch sollte eine Kapazitätssteigerung erreicht werden. Die Verhandlungen mit Berlin waren sehr langwierig, bis man sich schließlich 1912 einigte. Die neue Linie sollte als Hochbahn in der Schwedenstraße beginnen, dann weiter über die Badstraße und die Brunnenstraße und weiter zum Humboldthain verlaufen. Dann sollte die Linie als U-Bahn über die Brunnen-, Rosenthaler und die Münzstraße weiter zum Alexanderplatz führen. Durch die Litten-, Brücken- und Neander-, und Dresdener Straße sollte die U-Bahn zur Kottbusser Straße geleitet werden.
Durch den Ersten Weltkrieg und die darauffolgende Inflation musste die AEG die 1912 begonnen Arbeiten einstellen. Nach einer Klage Berlins wurden alle Streckenstücke direkt an die Stadt Berlin übertragen. Daraufhin änderte Berlin teilweise die Streckenführung, außerdem wurden alle Hochbahnabschnitte gestrichen und nur Tunnel gebaut. Das verhinderte damit auch einen geplanten Hochbahnhof Gesundbrunnen, der damals als nördlicher Endpunkt der Strecke vorgesehen war.
Berlin ließ die neue Strecke dann in Eigenregie bauen. Die Eröffnung der neuen GN-Bahn, damals als Linie D bezeichnet, konnte am 18. April 1930 gefeiert werden. Der neue Bahnhof Gesundbrunnen lag genau quer unter den Bahnsteigen der Fern, Ring- und Vorortbahn. Aufgrund der daraus resultierenden Tiefe von zwischen 12 und 14 Metern unter der Straße wurde hier eine Rolltreppe eingebaut, damals eine der längsten in Deutschland. Um den großen Abstand zur Oberfläche nicht wieder mit Sand auffüllen zu müssen, der vorher beim Aushub umständlich und kostspielig weg gefahren wurde, wurden in den Bereichen zwischen den U-Bahn-Tunneldecke und der Straße Räume eingebaut. Der Bau der U-Bahn wurde somit preiswerter. Konzipiert wurde der Bahnhof, wie die gesamte Strecke, vom U-Bahn-Architekten Alfred Grenander. Auch bei der Station Gesundbrunnen gab er der klaren Sachlichkeit Vorrang.
[Bearbeiten] Zweiter Weltkrieg und seine Folgen
Am 1. September 1939 begann der Zweite Weltkrieg. 1940 wurden auf Anordnung der Reichsregierung zahlreiche Zivil-Luftschutzbunker in Berlin eingerichtet, was auch den Bahnhof Gesundbrunnen betraf. Man richtete dort zwei unabhängige Bunker ein, indem die Räume zwischen der U-Bahn-Tunneldecke und der Straße zu Luftschutzräumen einschließlich Gasschleusen ausgebaut wurden. Ein Bunker wurde am Südende des U-Bahnsteigs, ein anderer am Nordende über den Gleisen zum U-Bahnhof Pankstraße eingerichtet. Oft drängten sich Unmengen von Menschen in den beiden Bunkern. Beide Bunker sind auch heute noch erhalten und über Führungen des Vereins Berliner Unterwelten e.V. zu besichtigen.
Am 3. Februar 1940 traf eine Fliegerbombe direkt den Bahnsteigbereich der Station Gesundbrunnen. An diesem Tag hatte es mit die schwersten Treffer für die Berliner U-Bahn gegeben. Unter anderem wurden auch die Stationen Kaiserhof, heute Mohrenstraße, Hallesches Tor, Spittelmarkt und Stadtmitte schwer getroffen. Dennoch blieb der Abschnitt Gesundbrunnen - Leinestraße einer der letzten, auf denen der Fahrbetrieb schließlich erst am 23. April 1945 eingestellt wurde. Dies lag wahrscheinlich daran, dass die Berliner Elektricitätswerke (BEWAG) die Stromlieferungen einstellte.
Nach dem Kriegsende konnte bereits wieder am 22. Mai 1945 ein Pendelverkehr zwischen den Stationen Rosenthaler Platz und Gesundbrunnen aufgenommen werden, am 13. Juni wurde dieser im Süden bis Weinmeisterstraße verlängert. Drei Tage danach war die ganze Linie D (heute U8) sogar komplett wieder befahrbar.
Am 18. Mai 1952 wurde der Fernverkehr am oberirdischen Teil des Bahnhofs Gesundbrunnen eingestellt, als Folge verschloss die BVG auch die direkten Zugänge zu den ehemaligen Fernbahnsteigen. Ab 1961 war der nördliche Teil der Linie D, ab 1. März 1966 U 8, verkehrlich wertlos, denn hinter der Station Voltastraße begann der Ostsektor, hier fuhren die Züge ohne Halt durch sogenannte Geisterbahnhöfe. Um den Nordteil der U8 aufzuwerten, wurde der U-Bahntunnel zur Osloer Straße verlängert. Dort sollte ein Umsteigen zur West-U-Bahn-Linie 9 möglich sein. Dies war ab dem 7. Oktober 1977 möglich.
[Bearbeiten] Ab 1990
In den neunziger Jahren wurde der Bahnhof im Zusammenhang mit den Planungen im Pilzkonzept der Deutschen Bahn AG komplett saniert und ausgebaut, denn künftig sollte die Station ein Fernbahnhof sein. Dazu gehörten unter anderem neue Blindenleitsysteme und ein Aufzug. Nach dem Umbau der beiden S-Bahnsteige gab es auch zu jenen einen direkten Übergang vom U-Bahnsteig.
Am 13. Oktober 2005 ließ die Deutsche Bahn verlauten, der Bahnhof Gesundbrunnen würde zukünftig Nordkreuz heißen. Darauf sagte ein BVG-Sprecher, dass man sich dieser Umbenennung anschließen werde. Gegen Ende des Jahres 2005 wurde diese Namensänderung widerrufen.
Vorherige Station | Berliner U-Bahn | Nächste Station | ||
---|---|---|---|---|
Voltastraße | U8 | Pankstraße |
[Bearbeiten] Siehe auch
- Berlin-Stettiner Eisenbahn
- Geschichte der Berliner S-Bahn, S-Bahn Berlin, Berliner Stadtbahn, Berliner Ringbahn
- Nord-Süd-S-Bahn, Nord-Süd-Tunnel
- Geschichte der Berliner U-Bahn, U-Bahnlinie 8
[Bearbeiten] Literatur
- Peter Bley: Berliner Nordbahn : 125 Jahre Eisenbahn Berlin-Neustrelitz-Stralsund. Verlag Bernd Neddermeyer, Berlin 2002, ISBN 3-933254-33-7
- Peter Bley: Berliner S-Bahn. alba Verlag, Düsseldorf September 2003, ISBN 3870943637
- Ulrich Lemke und Uwe Poppel: Berliner U-Bahn. alba Verlag, Düsseldorf 1992, ISBN 3-87094-346-7
- Ausstellungskatalog: Weddinger Heimatverein, Ausstellungskatalog Hertha BSC, Berlin 1997 - Neuauflage erscheint 2006)
[Bearbeiten] Weblinks
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