Ballwil
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Wappen | |
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Basisdaten | |
Kanton: | Luzern |
Bezirk: | Hochdorf |
BFS-Nr.: | 1023 |
PLZ: | 6275 |
Koordinaten: | 47° 9' n. Br. 8° 19' ö. L. |
Höhe: | 515 m ü. M. |
Fläche: | 8,77 km² |
Einwohner: | 2'326 (31. Dezember 2005) |
Website: | www.ballwil.ch |
Karte | |
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Ballwil ist eine politische Gemeinde im Amt Hochdorf des Kantons Luzern in der Schweiz.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geographie
Die Gemeinde liegt am westlichen Abhang des Lindenberges, dem Reusstal zugeneigt, und bildet den Eingang zum Luzerner Seetal. Zur Gemeinde gehört das Dorf, zahlreiche Weiler, Häusergruppen und Einzelgehöfte. Die grössten Ortsteile nach dem Dorf (mit verschiedenen Quartieren) sind Gibelflüh (499 m. ü. M.; 2,5 km östlich des Dorfs), Gerligen (476 m. ü. M.; 1,1 km südöstlich), Wald (475 m. ü. M.; 2,5 km südöstlich) und Wissenwegen (2,1 km östlich). In der Gemeinde gibt es wenig Waldflächen (Gerligenwald, Fäjerenwald, Gorgenwald und Teile des Eibeler- und des Hiltigwalds). Der Hiltigbach (der in Ballwil Gerligenbach heisst), der von Oberebersol (Hohenrain) herkommend Ballwil durchfliesst, mündet bei St. Kathrinen (Inwil) in die Reuss. Der Hiltigbach nimmt auf seinem (kurzen) Lauf einige Nebenbäche auf (auf Ballwiler Boden den Moosbach). Beim Quartier Sagi befindet sich ein kleiner Weiher. Ein noch grösserer, der Gütschweiher, liegt westlich des Dorfs. Nördlich von diesem war einst ein weiterer Weiher, der Weiherhausweiher.
[Bearbeiten] Flächennutzung
Der Gemeindebann von Ballwil misst 876 ha; diese teilen sich auf in überbaute Flächen (Gebäude, Strassen, Plätze) mit 51 ha (5,8 Prozent), Wies- und Ackerland mit 729 ha (83,2 Prozent), Wald mit 80,6 ha (9,2 Prozent) und übriges Gebiet (Gewässer, Kiesabbaugebiet) mit 15,4 ha (1,8 Prozent).
[Bearbeiten] Nachbargemeinden
Nachbargemeinden sind im Uhrzeigersinne von Norden her: Hohenrain, Sins im Kanton Aargau, Inwil, Eschenbach und Hochdorf.
[Bearbeiten] Bevölkerung
[Bearbeiten] Bevölkerungsentwicklung
In der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts sank die Bevölkerung massiv infolge Abwanderung (1850-1888: -23,3 %). Seither steigt sie ununterbrochen an. Dies ist nicht zuletzt auf die Nähe zu den Städten Luzern und Zug zurückzuführen.
Bevölkerungsentwicklung | |
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Jahr | Einwohner |
1850 | 1'004 |
1870 | 890 |
1888 | 770 |
1900 | 805 |
1950 | 1'180 |
1970 | 1'327 |
1980 | 1'552 |
1990 | 1'823 |
2000 | 2'112 |
2004 | 2'272 |
[Bearbeiten] Sprachen
Die Bevölkerung spricht als Alltagssprache eine hochalemannische Mundart. Bei der letzten Volkszählung im Jahr 2000 gaben 95,64 % Deutsch, 1,04 % Albanisch und 0,90 % Serbokroatisch als Hauptsprache an.
[Bearbeiten] Religionen
Früher waren alle Bewohner Mitglied der römisch-katholischen Kirche. Durch Kirchenaustritte und Zuwanderung aus anderen Regionen der Schweiz und dem Ausland hat sich dies geändert. Heute (Stand 2000) sind: 81,96 % römisch-katholische, 7,72 % evangelisch-reformierte, 1,18 % orthodoxe und 1,14 % freikirchliche Christen. Daneben gibt es 4,55 % Konfessionslose und 0,57 % Muslime.
[Bearbeiten] Herkunft und Nationalität
Ende 2004 waren von 2'272 Einwohnern 2'166 Schweizer und 106 (= 4,7 %) Ausländer. Bei der letzten Volkszählung waren 92,90 % (einschliesslich Doppelbürger 94,27 %) Schweizer Staatsangehörige. Die grössten Einwanderergruppen kommen aus Serbien-Montenegro(Albaner aus dem Kosovo und Serben), Italien, Deutschland und Bosnien-Herzegowina.
[Bearbeiten] Verkehrsanbindung
Mit der „Seetalbahn“ , wie die Bahnlinie Luzern-Lenzburg im Volksmund genannt wird, ist Ballwil verkehrstechnisch durch den Öffentlichen Verkehr gut erschlossen.
Das Dorf liegt an der wichtigen Verkehrsverbindung von Luzern nach Lenzburg. Der Ortsteil Gibelflüh liegt an der Strasse Ballwil-Sins - während Gerligen und Wald an der Strasse von Ballwil nach Inwil zu finden sind. Die nächst gelegenen Autobahnanschlüsse sind Sempach und Emmen-Nord an der A2 und (bis zum Bau des Anschlusses Rontal) Gisikon an der A14 .
[Bearbeiten] Schulen
In Ballwil wird der Kindergarten in drei Abteilungen und die Primarschule in elf Abteilungen geführt. Die Real- und Sekundarschule besuchen die Kinder in den Oberstufenzentren von Hochdorf und Eschenbach. Die Kantonsschule befindet sich in Baldegg. Der Primarschulkreis Ballwil ist nicht mit der Politischen Gemeinde deckungsgleich. Ballwiler Kinder der Gehöfte Lohren, Wald, Meiengrüne und Singeln gehen in Inwil zur Schule. Kinder der Gehöfte Eien, Dünkel, Belletz, Süessholz, Roggwil, Untergerligen, Alp und Laterne besuchen die Schule in Eschenbach. Im Gegenzug kommen die Kinder der Höfe Aegerten und Neuaegerten (Gemeinde Hochdorf) sowie diejenigen von Ottenhusen, Grüt, Oberfeld und Kramis (Gemeinde Hohenrain) in die Schulen von Ballwil.
[Bearbeiten] Geschichte
Wie Funde beim Gehöft Höchweid (südöstlich des Dorfs; Reste einer römischen Siedlung) und 1978 beim Gehöft Bälletz (nordöstlich von Eschenbach; römische Ziegel) belegen, waren Teile der Gemeinde bereits früh besiedelt. Germanische Namen geben einen Hinweis auf alemannische Besiedelung. Erstmals unter dem heutigen Namen, in der Form Paldiwilare, wird der Ort im Jahr 893 unter den Besitztümern der Fraumünsterabtei Zürich erwähnt. Im Jahr 1210 wird ein adliger Dienstmann namens Hartmann von Ballwil (Baldewile) genannt. Dieses Geschlecht erbaute eine Burg und war als lokale Verwalter vorerst für die Kyburger und nach deren Aussterben für die Habsburger tätig. Ein Bruno von Ballwil kam 1315 in der Schlacht bei Morgarten auf österreichischer Seite ums Leben. Das Geschlecht starb im Jahr 1381 aus. Teile der Gemeinde gehörten zum habsburgischen Amt Richensee - Andere zum ebenfalls habsburgischen Amt Rothenburg. Zwischen 1385 und 1413 gerieten alle Ortsteile unter die Herrschaft der Stadt Luzern - und wurden bis 1798 der Landvogtei Rothenburg angeschlossen. Danach gehörten sie bis 1803 zum Distrikt Hochdorf. Anschliessend wurde Mettenwil (wie die Gemeinde bis zu ihrer Umbenennung auf den heutigen Namen bis 1814 hiess) dem damals neu geschaffenen Amt Hochdorf zugeschlagen. In Ballwil wurde im Jahr 2006 ein Mammutzahn gefunden, der ungefähr 45000 Jahre alt ist.
[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten
Der Gütschweiher ist ein kleines Naturreservat und steht unter dem Schutz der Gemeinde. Es ist sowohl durch seinen Pflanzenwuchs als auch wegen der hier heimische Tierwelt interessant.
[Bearbeiten] Sonstiges
[Bearbeiten] Gewässer und Wasserversorgung
Die Wasserversorgungsgenossenschaft Ballwil bezieht Wasser aus dem Grundwasserstrom, der das Seetal in nördlicher Richtung durchfliesst. Das Pumpwerk steht westlich von der Kantonsstrasse in der Nähe des Schönfeldes, das Reservoir im Grüt, oberhalb von Ottenhusen.
[Bearbeiten] Weblinks
- Offizielle Website der Gemeinde Ballwil
- Artikel Ballwil im Historischen Lexikon der Schweiz
- Regionale Website
- Infos über Aktivitäten im Seetal
- Statistisches Amt des Kantons Luzern mit Angaben zur Gemeinde
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Koordinaten: 47° 9' N, 8° 19' O