Benedikt XIV. (Papst)
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Benedikt XIV. (eigentlich Prospero Lorenzo Lambertini oder auch Prosper Lambertini * 31. März 1675 in Bologna; † 3. Mai 1758 in Rom) war Papst von 1740 bis 1758.
Aus verarmtem Adel stammend, war Lambertini seit 1701 an der Kurie tätig und wurde 1726 Von Papst Benedikt XIII. zum Kardinal ernannt. Am 17. August 1740 wurde der bedeutende Kirchenjurist zum Papst gewählt.
Als Papst modernisierte er die Kurie, das Sakramentsrecht und die Mönchsorden. Er war ein Gegner der Jesuiten. Deren supranationaler Einfluss in vielen Staaten und ihr umfangreiches Bildungswesen war insbesondere den katholischen Monarchen ein Ärgernis. Zum Jesuitenverbot kam es jedoch erst 1773.
Benedikt XIV. schloss mehrere Konkordate mit europäischen Staaten ab, in denen er kompromissbereit Zugeständnisse machte, ohne von den Prinzipien des Katholizismus abzurücken. Er war in der europäischen Geisteswelt als Intellektueller weithin anerkannt. Als erster Papst gebrauchte er in seinem Lehramt die Form der Enzyklika (lehrhaftes Rundschreiben an die Bischöfe), deren erste Ubi primum er bereits 1740 verfasste.
Als erster Papst erkannte er den preußischen Königstitel an. Außerdem hob er offiziell den Bann gegen die Lehre des Nikolaus Kopernikus auf. Andererseits verschärfte er 1751 in einer Bulle (Päpstliche Bulle) die Strafen gegen Freimaurerei, die von seinem Vorgänger Clemens XII. in der Bulle "In eminenti" vorgesehen wurden. Am 3. Mai 1758 starb er in Rom.
In seiner an die hohe Geistlichkeit Italiens adressierte Enzyklika Vix pervenit wandte sich Papst Benedikt massiv gegen Zins und Wucher. In § 3, Absatz I dieses Schreibens heißt es: Die Sünde, die usura heißt und im Darlehensvertrag ihren eigentlichen Sitz und Ursprung hat, beruht darin, dass jemand aus dem Darlehen selbst für sich mehr zurükverlangt, als der andere von ihm empfangen hat [...] Jeder Gewinn, der die geliehene Summe übersteigt, ist deshalb unerlaubt und wucherisch.
Benedikt XIV. gilt als großer Modernisierer der Stadt Rom. Sowohl die Erneuerung der rückständigen Infrastruktur wurde von ihm angestoßen als auch das künstlerische und intellektuelle Aufblühen der Stadt. So unterstützte er die Gründung ausländischer Kulturakademien, baute Bibliotheken aus, hob das Aufführungsverbot über die römischen Theater auf und reformierte die Universitäten. Auch die Fertigstellung des Trevi-Brunnens, die Renovierung antiker Bauwerke und die Trockenlegung der Pontinische Sümpfe gehen auf seine Anweisung zurück.
[Bearbeiten] Weblinks
- Eintrag (mit Literaturangaben) im Biographisch-Bibliographischen Kirchenlexikon (BBKL)
- Eintrag in der Catholic Encyclopedia (englisch)
Vorgänger Clemens XII. |
Papst (Liste der Päpste) 1740 - 1758 |
Nachfolger Clemens XIII. |
Personendaten | |
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NAME | Benedikt XIV. |
ALTERNATIVNAMEN | Lambertini, Prospero Lorenzo; Lambertini, Prosper |
KURZBESCHREIBUNG | Papst von 1740 bis 1758 |
GEBURTSDATUM | 31. März 1675 |
GEBURTSORT | Bologna |
STERBEDATUM | 3. Mai 1758 |
STERBEORT | Rom |