Biebergemünd
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Wappen | Karte |
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Basisdaten | |
Bundesland: | Hessen |
Regierungsbezirk: | Darmstadt |
Kreis: | Main-Kinzig-Kreis |
Geografische Lage: | Koordinaten: 50° 10' N, 9° 17' O 50° 10' N, 9° 17' O |
Höhe: | 135-200 m ü. NN |
Fläche: | 78,55 km² |
Einwohner: | 8.373 (30. Juni 2005) |
Bevölkerungsdichte: | 107 Einwohner je km² |
Postleitzahl: | 63599 |
Vorwahl: | 06050 |
Kfz-Kennzeichen: | MKK, alt: HU |
Gemeindeschlüssel: | 06435003 |
UN/LOCODE: | DE BIG |
Gemeindegliederung: | 6 Ortsteile |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Gemeindeverwaltung Bürgerzentrum 63599 Biebergemünd Tel.: 0 60 50/97 17 - 0 |
Offizielle Website: | www.biebergemuend.de |
E-Mail-Adresse: | info@biebergemuend.de |
Politik | |
Bürgermeister: | Thomas Dickert |
Biebergemünd ist eine Flächengemeinde im Kinzigtal, in der Nähe von Gelnhausen.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie
[Bearbeiten] Geografische Lage
Das Gemeindegebiet von Biebergemünd erstreckt sich durch das Bieber- und das Kinzigtal. Der Bieberbach, der sich in nördlicher Richtung durch das Biebertal schlängelt, mündet in Biebergemünd-Wirtheim in die Kinzig.
[Bearbeiten] Nachbargemeinden und -kreise
Biebergemünd grenzt im Norden an die Stadt Wächtersbach, im Osten an die Stadt Bad Orb und die Gemeinde Jossgrund, im Südosten an die Gemeinde Flörsbachtal, im Süden an das gemeindefreie Gebiet Schöllkrippener Forst, die Gemeinde Kleinkahl und das gemeindefreie Gebiet Geiselbacher Forst (alle Landkreis Aschaffenburg), sowie im Westen an die Gemeinde Linsengericht und die Stadt Gelnhausen.
[Bearbeiten] Gemeindegliederung
Biebergemünd besteht aus folgenden Ortsteilen:
- Bieber
- Breitenborn-Lützel
- Kassel
- Lanzingen
- Roßbach
- Wirtheim (und Neu-Wirtheim)
[Bearbeiten] Geschichte
Im Jahr 1974 wurden Biebergemünd und die Großgemeinde Bieber unter Beibehaltung des Namens Biebergemünd zusammengeschlossen. Dies geschah entgegen des ausdrücklichen Beschlusses beider Gemeindevertretungen. Die Gemeinde Biebergemünd wurde 1970 durch den Zusammenschluss der Orte Wirtheim und Kassel gegründet. Die Großgemeinde Bieber entstand 1971 durch den Zusammenschluss der Orte Bieber, Breitenborn, Lanzingen, Lützel und Roßbach.
[Bearbeiten] Die einzelnen Ortsteile
[Bearbeiten] Bieber
Der Ort Bieber wird 1339 zum ersten Mal in einem Schiedsspruch urkundlich erwähnt. Darin wird geregelt, dass das mainzer Lehen von den Grafen von Rieneck und den Herren von Hanau gemeinsam verwaltet wird (sog. Kondominat). Der Streit entstand nachdem die vormaligen Herren des Obergrundes, die Grafen von Rieneck-Rothenfels 1333 ausstarben. Bieber ist zu diesem Zeitpunkt bereits Zentrum eines Gerichtsbezirks und Kirchspiels. Es wird von einer Besiedlung des Obergrundes bereits ab dem Jahr 1000 ausgegangen. Als die Grafen von Rieneck 1559 aussterben, gehen deren Rechte aus dem gemeinsamen Lehen mit Hanau auf Kurmainz selbst über.
Als 1568 in der Grafschaft Hanau die Reformation eingeführt wird, werden Laurentiuskirche und Burgbergkapelle in Bieber, wie der größte Teil der Bevölkerung im Obergrund, lutherisch. Im Jahre 1639 leben in Bieber infolge des dreißigjährigen Krieges nur noch 58 Menschen. 1660 wird zwischen Mainz und Hanau vereinbart, dass die katholischen Einwohner von Bieber die Burgbergkapelle zurückerhalten und diese als Pfarrkirche genutzt werden kann. Die zur lutherischen Kirche gewordene ehemalige St. Laurentiuskirche wird nach den Zerstörungen des Krieges ebenfalls 1660 wieder aufgebaut.
1684 wird das 2. Kondominat zwischen Mainz und Hanau beendet. Das Amt Bieber wird mit dem Amt Lohrhaupten vereinigt und geht vollständig an Hanau. 1736 wird in Bieber eine Oberförsterei eingerichtet. Die heutige "Untere Kirche" wird 1766 als "reformierte" Kirche für zugezogene Bergleute gebaut.
Im Biebergrund gab es früher Bergbau. Dieser nahm einen wesentlichen Einfluss auf entwicklung des bis dahin armen Walddorfes Bieber. Der 1494, in einem Rechtsakt zwischen Kurmainz und Hanau, erstmals erwähnte Bergbau konzentrierte sich auf Silber, Kupfer, Blei und später auch auf Eisen und Kobalt. Die Familie von Cancrin führte das Berg- und Hüttenwesen in den Jahren 1736 – 1790 unter der Regie der Landgrafschaft Hessen-Kassel zur Blüte. Es wurden zwischen 400 und 500 Menschen beschäftigt. Hierbei wurde unter anderem Silber abgebaut und zu Münzen, dem Bieberer Taler, geprägt. Kobaltvitrol wird hier erstmals entdeckt und unter dem Namen Bieberit weltweit bekannt. Außerdem wird Bieber Sitz eines Berg- und Hüttenamtes.
Im Mai 1925 wurde der Bergbau wegen mangelnder Rentabilität eingestellt und die Gemeinde wandelte sich zur Wohngemeinde. 1971 werden die Gemeinden Bieber, Roßbach, Lanzigen, Breitenborn und Lützel zur Großgemeinde Bieber zusammengeschlossen welche wiederum 1974 gemeinsam mit Biebergemünd die Großgemeinde Biebergemünd bildet.
siehe auch Bieber.
[Bearbeiten] Kassel
Die erste urkundliche Erwähnung Kassels datiert aus dem Jahr 976. Hierin wird es dem Stift "St. Peter und Alexander" in Aschaffenburg geschenkt. Eine weitere ist aus dem Jahre 1313 und erwähnt eine Kapelle im Ort.
Als erster Ortsteil des späteren Biebergemünd erhält Kassel 1908 eine Stromversorgung. 1912 folgt dann eine eigene Wasserversorgung.
Die Bahnanbindung durch den Bahnhof in Wirtheim wurde von vielen Einwohnern für die gewerbliche Produktion von Besen genutzt. Diese wurden dann zum Beispiel in Frankfurt abgesetzt. Kassel hat aus diesem Grund bis heute den Beinamen Besen-Kassel.
1970 werden Kassel und Wirtheim zur Gemeinde Biebergemünd zusammengeschlossen. 1974 erfolgt die Gründung der Großgemeinde Biebergemünd und Zusammenschluss von Biebergemünd und der Großgemeinde Bieber.
[Bearbeiten] Lanzingen
Zusammen mit Bieber wird der Ort Lanzingen 1339 das erste Mal urkundlich erwähnt.
[Bearbeiten] Wirtheim
Wirtheim liegt direkt im Mündungsgebiet der Bieber in die Kinzig. Seine erste urkundliche Erwähnung datiert auf das Jahr 976 als Otto II. die Gemeinden Wirtheim, Kassel und Höchst dem Stift St. Peter und Alexander in Aschaffenburg zum Geschenk machte. Ab 1361 wird im Ort offiziell Gericht gehalten. In der folgenden Zeit beginnt Wirtheim immer wohlhabender zu werden, nachdem ihm 1366 die Stadtrechte zugesprochen werden und damit das Recht zum Mauerbau sowie Markt- und Zollrechte.
Die weitere Geschichte Wirtheims ist durch Wachstum und wirtschaftliche Blüte geprägt. Dies ändert sich 1634 als im Zuge des Dreißigjährigen Krieges kaiserliche Truppen den Ort erobern und die Pest einschleppen.
Um 1900 taucht das erste Mal der Name Neu-Wirtheim auf. Es ist trotz seines eigenständigen Charakters offiziell kein eigener Ortsteil.
Kurz nach Kassel erhält auch Wirtheim 1912 ein Wasserkraftwerk zur Stromgewinnung. 1893 kommt es zum Bau eines Bahnhofs, der an der Bahnstrecke Frankfurt - Bebra liegt. Im Jahr 1963 erfolgt der Bau der Kanalisation.
1970 werden Wirtheim und Kassel zur Gemeinde Biebergemünd zusammengeschlossen. 1974 erfolgt die Gründung der Großgemeinde Biebergemünd und Zusammenschluss von Biebergemünd und der Großgemeinde Bieber.
[Bearbeiten] Religionen
[Bearbeiten] Evangelische Kirchen
Es gibt insgesamt zwei evangelische Kirchen in Biebergemünd.
- Lutherische Pfarrkirche, Am Römerberg 7 in Bieber
[Bearbeiten] Katholische Kirchen
Biebergemünd hat drei katholische Kirchen.
- Mariä Geburt, Schulstraße 9 in Bieber
- St. Johannes Nepomuk, Kettelerstraße 21 in Kassel
- St. Peter und Paul, Kirchstraße 10 in Wirtheim
[Bearbeiten] Einwohnerentwicklung
Jahr | Einwohner |
---|---|
2005 | 8.373 |
2004 | 8.397 |
2003 | 8.379 |
[Bearbeiten] Politik
[Bearbeiten] Gemeinderat
2006 | 2001 | ||||||
Parteien und Wählergemeinschaften | Stimmen | in Prozent | Sitze | Stimmen | in Prozent | Sitze | |
CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 33.714 | 41,3 % | 13 | 43.597 | 45,5 % | 14 |
SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 21.265 | 26,1 % | 8 | 28.800 | 30,0 % | 9 |
FDP | Freie Demokratische Partei | 915 | 1,1 % | 0 | - | - | 0 |
FWG | Freie Wählergemeinschaft | 25.727 | 31,5 % | 10 | 23.718 | 24,7 % | 8 |
Summe | 81.621 | 100,0 % | 31 | 96.115 | 100,0 % | 31 | |
Wahlbeteiligung | 47,0 % | 54,8 % |
Die letzte Kommunalwahl war am 26. März 2006.
[Bearbeiten] Wappen
Das Wappen von Biebergemünd symbolisiert die verschiedenen Teile der Gemeinde. Die obere Hälfte ist an das Radsymbol aus dem Mainzer Wappen angelehnt, zu dem Wirtheim und Kassel lange gehörten. Die untere Hälfte symbolisiert den Bergbau in Bieber. Die Anordnung der Elemente des Wappens ist optisch ähnlich gestaltet, wie die des alten Bieberer Wappens. Die Farben Rot und Gold erinnern an die Grafschaft Hanau.
[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten] Museen
[Bearbeiten] Biebergrund-Museum in Bieber
Neben den heimatkundlichen Aspekten des Museums gibt es einen großen Schwerpunkt zum Thema Bergbau im Biebertal. Das Museum liegt im Ortsteil Bieber direkt an der Durchgangsstraße B 276 und wird vom Geschichtsverein Biebergemünd e.V. geführt.
[Bearbeiten] Musik
In vielen Orten der Gemeinde existieren Musikvereine wie der Musikverein Kassel, die Original Kasseler Musikanten 1974 e.V., die Biebertaler Musikanten e.V. (Bieber) und der Spielmannszug Teutonia 1963 Bieber e.V. Es gibt aber auch viele reine Gesangvereine wie den Gesangverein Einigkeit Wirtheim 1897 e.V., den Gesangverein "Harmonie" Kassel oder den Gesangverein "Sängererlust" Lanzingen 1924 e.V. Hinzu komm noch der Kirchenchor "Cäcilia" Wirtheim.
[Bearbeiten] Sport
Aufgrund seiner Geschichte hat Biebergemünd sehr viele Sportvereine. Diese unterhalten auch entsprechende Sportanlagen. Im Süden der Gemeinde ist dies die Sportanlage des SV Germania 08 Bieber mit einem Hart- und einem Rasenplatz. Im Kassel und Wirtheim unterhalten die dortigen Vereine ebenfalls Sportplätze. In Rossbach und Breitenborn existieren zusätzlich noch Bolzplätze.
Das einzige öffentliche Schwimmbad der Gemeinde ist das Quellenschwimmbad in Bieber.
Bieber unterhält im Webersfeld Freizeitanlagen mit Tretbecken und Grillhütte. Roßbach hat das sogenannte Rosengärtchen und Kassel die Sportanlage am Hofacker.
Am Gemeindezentrum in Kassel gibt es Tennisplätze.
[Bearbeiten] Regelmäßige Veranstaltungen
Februar
- Faschings-/Fremdensitzung in Bieber (Biebertalhalle)
Mai
- Back- und Schlachtfest am Alten Rathaus in Bieber
Juni
- Straßenfest der Biebertaler Musikanten
Juli
- Kerb in Lanzingen
- Kerb in Rossbach
- Kerb in Breitenborn
August
- Kerb in Bieber
- Kirb in Kassel
September
- Kerb in Wirtheim
- Kinzigtal total / 2. Sonntag (durch Neu Wirtheim)
[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten] Verkehr
Biebergemünd liegt direkt an der A 66 zwischen Frankfurt am Main und Fulda. In Nord-Südrichtung verläuft die B 276 durch die Gemeinde, die von Birstein nach Lohr am Main führt.
Es besteht auch ein kleiner Bahnhof in Wirtheim, der an der parallel zur A66 verlaufenden Bahnstrecke liegt. Dieser ist Haltepunkt für den Regionalverkehr von Wächtersbach nach Frankfurt am Main.
[Bearbeiten] Bildung
- Alteburg-Schule, Kassel (Grundschule)
- Alteburg-Schule, Kassel (Haupt- und Realschule)
- Grundschule Biebertal, Bieber
- Grundschule Wirtheim, Wirtheim
[Bearbeiten] Persönlichkeiten
[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Gemeinde
- Prof. Dr. Hugo Bücking (* 12. September 1851 in Bieber) war ein bekannter Mineraloge.
[Bearbeiten] weitere Persönlichkeiten, die mit der Gemeinde in Verbindung stehen
- Johann Heinrich Cassebeer († 21. April 1850 in Bieber) war ein Botaniker und Geologe sowie Landwirtschafts- und Weinbaufachmann sowie Politiker.
[Bearbeiten] Weblinks
- Offizielle Internetpräsenz der Gemeinde
- Links zum Thema „Biebergemünd“ im Open Directory Project
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