Brava
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Brava | |
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Höchste Erhebung | Fontainhas 976m |
Geografische Lage | 14° 50' 55 N 24° 42' 8 W |
Länge | 11 km |
Breite | 9 km |
Fläche | 64km² |
Einwohner | 6.804 |
Bevölkerungsdichte | 106,3 pro km² |
Gemeinden | 1 |
Inseln | 1 |
Brava (port.:Unzähmbar) ist die kleinste der bewohnten Kapverdischen Inseln im Atlantik. Sie ist nahezu kreisrund mit einem Durchmesser von max. 11 km und einer Fläche von 64 km².
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geographie
- Fläche: 64 km2
- Einwohner: rund 6.800(2000)
- höchste Erhebung: 976 m, Fontainhas
- Distriktstadt: Vila Nova Sintra, 1.500 Einwohner
Die kleine, mittelgebirgige Insel liegt im extremen Westen der Inselgruppe Sotavento (Inseln unter dem Wind) westlich von Fogo Sie erreicht nur mit Mühe die notwendige Höhe, um etwas Niederschlag aus den Passatwolken zu gewinnen. Da sie jedoch im Windschatten der riesigen Vulkankegels von Fogo liegt, wird sie häufig von einer Lee-Wolke überdeckt, so daß die Verdunstung geringer ist und die Vegetation etwas reicher. Die Insel ist annähernd rund und in den höheren Lagen dichter besiedelt. Hier findet sich auch der Hauptort Vila Nova Sintra. Das Dorf Furna übernimmt den Part eines kleinen Fähr- und Handelshafens. Auch die auf der Westseite der Insel gelegene Bucht bei Fajã de Agua nimmt zu bestimmten Jahreszeiten eine Hafenfunktion wahr. Die Bucht mit dem kleinen Fischerdorf, den Palmen und schroffen Felsen gehört zu den schönsten Plätzen auf der Insel Brava.
In mehrjähriger Food-for-work-Arbeit wurde, von Deutschland finanziert, auch ein Flugplatz an der Bucht bei Fajã de Agua angelegt, der aber derzeit (2005) noch nicht wieder benutzt wird.
[Bearbeiten] Geschichte
Brava wurde erst 1462 von Portugiesen betreten und dämmerte seinen Dornröschenschlaf bis 1573 sich die ersten dauerhaften Siedler niederließen. Zu dieser Zeit war der Höhepunkt des Sklavenhandels in Cidade Velha bereits überschritten, so daß die aus Madeira und dem Minho (Nord-Portugal) stammenden Kleinbauern sich nicht mehr daran beteiligten. 1680 flohen die Bewohner der Nachbarinsel Fogo vor den Lavaströmen des ausbrechenden Vulkans nach Brava und verstärkte die dortige Bevölkerung. Die im 17. und 18. Jh. häufig in den Buchten von Brava ankernden Piraten wurden im frühen 19. Jh. von Walfangschiffen aus Europa und den USA abgelöst. Bei den noch unter Segeln fahrenden Walschonern der USA heuerten junge Männer aus Brava an und bildeten dadurch die Speerspitze einer inzwischen fast zwei Jahrhunderte anhaltenden Emigration an die Ostküste, insbesondere in die alten Walfanghäfen Boston, Providence und New Bedford. Berühmt geworden ist Brava durch den Musiker Eugene Tavares, der mit seinen in kapverdischem Kreol geschriebenen, traurigen Mornas eine neue, erstmals selbstbewußt kapverdische Musik schuf.
[Bearbeiten] Wirtschaft und Tourismus
Etwas Bewässerungslandwirtschaft und handwerklicher Fischfang sind die einzig nennenswerten Produktionszweige. Handel, Gewerbe und Privathaushalte leben im Wesentlichen von Einnahmen aus der Emigration in die USA.
Da die Fährverbindungen erst seit 2004 etwas regelmäßiger sind und keine Flugverbindung mehr existiert, hat Brava sich noch nicht dem Tourismus geöffnet. Die seltenen Gäste schätzen die netten kleinen Wanderungen und Spaziergänge und die Zurückgezogenheit der Insel. Somit hat der Tourismus langsam und qualifiziert begonnen, da die Insel sich nicht für den Massen-Strandtourismus eignet.
[Bearbeiten] Weblinks
- Informationen und Wanderungen von Mike Goike
- Afrikanisches Bilderbuch von Holger Reineccius
- Karte 1:60000 Fogo / Brava
- Reisehandbuch Cabo Verde von Lucete Fortes und Pitt Reitmaier
- caboverde.com (en Englisch und Italienisch)
Ilhas do Barlavento: Boa Vista | Ilhéu Branco | Ilhéu Raso | Sal | Santa Luzia | Santo Antão | São Nicolau | São Vicente |
Ilhas do Sotavento: Brava | Fogo | Ilhéus do Rombo | Maio | Santiago
Koordinaten: 14° 50′ 55" n. Br., 24° 42′ 8" w. L.