Chirp
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Als Chirp (von engl. chirp = Zwitschern) bezeichnet man in der Signalverarbeitung ein Signal, dessen Frequenz sich zeitlich ändert. Chirps kommen zum Beispiel bei der Aussendung von Mikrowellen in der Radartechnik oder bei Ultraschallrufen von Fledermäusen zum Einsatz, um Impulse hoher Auflösung bei beschränkter Leistung zu erzeugen.
Hörbeispiel: In für das menschliche Ohr hörbare Laute umgewandelte Ultraschall-Rufe jagender Fledermäuse ? / i
[Bearbeiten] Chirp-Beschreibung
Ein typisches Beispiel ist ein Signal mit der Amplitude x(t):
.
In diesem Fall wird f(t) als eine zeitabhängige Frequenz interpretiert.
Für den Spezialfall eines linearen Chirp steigt die Frequenz linear mit der Konstanten k an:
- f(t) = f0 + kt
und es gilt für die Amplitude x(t):
Akustisches Beispiel: Linearer Chirp (5 Wiederholungen) ? / i
Für Radar oder Sonar werden oft exponentielle Chirps eingesetzt. Hier lautet die Frequenzabhängigkeit von der Zeit, wenn f0 die feste Grundfrequenz ist und k eine Konstante:
- f(t) = f0kt
und damit die Amplitude x(t):
- x(t) = sin(2πf(t)t) = sin(2πf0ktt)
Akustisches Beispiel: Exponentieller chirp (5 Wiederholungen) ? / i
[Bearbeiten] Beispiele
In einer allgemeineren Definition hat ein Chirp die Form x(t) = | t | asin(2πt − b), mit den Parametern a und b. Diese Signalform kommt in der Praxis bei der Detektion von Gravitationswellen vor.
In der Optik werden Lichtimpulse durch eine wellenlängenabhängige Brechzahl, der sog. Dispersion, verzerrt:
mit
Bei der Erzeugung und Übertragung ultrakurzer Lichtimpulse ist es notwendig diese Phasenverschiebung zu kompensieren. Dazu werden neben Prismen auch sogenannte "gechirpte Spiegel" (engl.: chirped mirrors) eingesetzt, die aufgrund einer frequenzabhängigen Reflexion ausgedehnte und verzerrte Impulse wieder komprimieren können.