Clever & Smart
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Clever & Smart (im Original: "Mortadelo y Filemón, agencia de información") ist eine Comic-Serie des spanischen Comiczeichners Francisco Ibáñez, die seit 1959 existiert. Beide sind Agenten des T.I.A. („Trans-Internationaler Agentenring“).
Der erste Comic überhaupt erschien am 20. Januar 1958 in Ausgabe Nr. 1394 der wöchentlichen Zeitschrift „Pulgarcito“ unter dem allgemeinen Titel „Mortadelo y Filemón“. [1]
In Deutschland erschienen die ersten Abenteuer Anfang der 60er Jahre in den Felix-Comicheften, hier firmierten die Helden unter dem Namen Flip & Flap und standen im Dienst der O.M.A. („Organisation für Meister-Agenten“).
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Hauptfiguren
- Fred Clever (Mortadelo im spanischen Original, Flip im Felix-Heft)
- ist ein großer schlanker Agent mit einer großen Nase. Um alles und jeden zu täuschen verkleidet er sich nahezu immer. Seine Verwandlungen umfassen alle möglichen und unmöglichen Lebewesen, Gegenstände, und sogar abstrakte Dinge, vom Esel über die Glocke bis zu einem gesamten Universum. Er ist komplett kahlköpfig, trägt eine Brille "kleines Fahrrad auf der Nase" und ist normalerweise mit einem schwarzen Anzug (Zeichen der Trauer um seine üppige Haarmähne) mitsamt Steifkragen bekleidet. In den Anfängen hing ein schwarzer Regenschirm von seinem Arm. Damals trug er auch einen Hut, aus dem er auch seine Verkleidungen hervorzog. Im spanischen Original heißt Fred Clever "Mortadelo" in Anspielung auf die italienische Wurstsorte Mortadella.
- Jeff Smart (Filemón Pi im Original, Flap im Felix-Heft)
- ist kleiner als Clever, und im Original sein Chef. (span. jefe = Chef, Boss, Vorgesetzter [2],[3]) Er hat zwei Haare auf dem Kopf, kleidet sich mit weißem Hemd und roter Hose. In den Anfängen rauchte er eine Pfeife ähnlich der von Sherlock Holmes. Er ist der, der gewöhnlich die Schläge abbekommt, wenn sich etwas zum Schlechten wendet (also nahezu immer).
- Mister L (El Súper oder Superintendente Vicente im Original, Mister Knacks im Felix-Heft)
- ist der leitende Superintendent des TIA und erteilt Aufträge an Fred Clever und Jeff Smart. Er kleidet sich mit blauem Anzug und hat einen Schnurrbart. Auch er wird von den Herren Clever & Smart gern während seiner (manchmal nur vermuteten) Abwesenheit beleidigt. Zum Beispiel wird er wegen seines Bartes gern mit einem Walross verglichen und seine Nase gleiche einer Gurke. Als Folge einer solchen Frechheit lässt Mister L oft sein cholerisches Temperament an den beiden aus.
- Dr. Bakterius (Profesor Bacterio im Original)
- ist der übergeschnappte Wissenschaftler. Er erschafft die unmöglichsten Erfindungen, welche meist das Gegenteil des Geforderten bewirken. Er trägt einen schwarzen Vollbart und hat ebenfalls eine Glatze. Die anderen Figuren ergreifen ihn mit blinder Wut, wenn eine seiner Erfindungen ein böses Ende nimmt. Außerdem ist er verantwortlich für Fred Clevers Vollglatze, da er an ihm ein Mittel zum Erhalten der Haarpracht ausprobierte.
- Fräulein Ophelia (Ofelia im Original)
- ist groß, korpulent und eine von sich eingenommene Sekretärin. Sie ist verliebt in Fred Clever, er jedoch lehnt jede Annäherung ab. Sie ist wegen der Missachtung und Verhöhnung durch Fred Clever und Jeff Smart oft schlecht gelaunt und gibt diese Verhaltensweisen mit Gewalt zurück. Sie bietet sowohl Mister L. wie auch Dr. Bakterius die Stirn. Gern lässt Fred Clever in ihrer Nähe figurbetonte Sprüche vom Stapel oder spielt ganz gezielt auf ihr Übergewicht an.
- Fräulein Tussy (Irma im Original)
- sehr hübsche, schlanke Sekretärin, die von Clever und Smart geliebt und von Ophelia gehasst wird. Flirtet auch manchmal mit diesen, scheint jedoch unerreichbar zu sein. Dies könnte vor allem daran liegen, dass Clever und Smart alles tun um ihr zu imponieren, was ebenfalls immer in einer der typischen - nicht sehr imponierenden - Katastrophen endet. Aus Frust lassen diese dann manchmal allerlei Sprüche los ("Hatten Sie wieder 100 Gramm Vogelfutter zu Mittag?").
- weitere manchmal erscheinende Figuren
- Der Minister (kein Name im Original) - Vorgesetzter von Mister L. ("Ja Herr Minister, ja Herr Minister, selbstverständlich Herr Minister").
- Die Gattin von Mister L. (Señora Superintendente im Original).
- Francisco Ibáñez (ebenso im Original) - meist als Zeichner und damit Oberchef, der andere Personen oder Szenen umzeichnen kann, oder um Kommentare loszuwerden.
- unbenannter bulliger Agent (Bestiájez im Original) − Wird eingesetzt, um Clever und Smart aus ihren Verstecken hervorzuholen, falls diese sich weigern eine Mission anzutreten oder nach deren Scheitern geflüchtet sind. Oft übernimmt das auch Mister L. zusammen mit dem/den jeweiligen Opfer(n) der letzten Katastrophe.
[Bearbeiten] Clever & Smart weltweit
Die Geschichten sind weltweit in vielen Sprachen unter unterschiedlichem Namen erschienen:
- Paling & Ko, in Niederländisch
- Mortadelo e Salaminho / Salamão e Mortadela in Portugiesiesch
- Flink och Fummel in Schwedisch
- Flip & Flop in Dänisch
- Mortadel et Filémon in Französisch (auch Futt et Fil)
- Fortune & Fortuni in Italienisch (auch Mortadella e Filemone)
- Αντιριξ και Συμφωνιξ (Antirix kai Symphonix, gesprochen Andirix ke Simfonix) in Griechisch
- Älli ja Tälli in Finnisch
- Clever & Smart in Norwegisch, Tschechisch und Deutsch
- Zriki Svargla & Sule Globus in Serbo-Kroatisch
- Mortadel·lo i Filemó in Katalanisch
- Mortadelc pa File in Slowenisch
- Dörtgöz ve Dazlak in Türkisch
[Bearbeiten] Handlungszüge
Fred Clever und Jeff Smart sind Agenten des TIA („Trans-Internationaler Agentenring“) und werden von ihrem Chef Mr. L in immer neue haarsträubende Abenteuer verwickelt, etwa bei Fußball-Weltmeisterschaften, Olympischen Spielen oder in der Vergangenheit.
Weitere Angestellte der TIA sind Dr. Bakterius, dessen geniale Erfindungen die Agenten oft testen müssen, wobei stets Fehlfunktionen offensichtlich werden, sowie die korpulente Sekretärin Miss Ophelia, die sich für eine unwiderstehliche Sex-Bombe hält, alle Männer aber stets in die Flucht schlägt.
Herausragendes Merkmal dieser Serie sind die vielen Slapstick-Gags, in denen die Protagonisten nach bester Tom und Jerry-Art unzählige Male in die Luft gesprengt, in Stücke geschnitten, Klippen heruntergestürzt werden und im nächsten Bild mit riesigen Beulen, aber im Wesentlichen unverletzt wiederaufstehen.
Zu Beginn der Hefte gibt es stets eine Art Einführung, in der Ibañez mit Vorliebe lebende Politiker auftreten lässt. In der Folge werden die beiden Agenten stets mit einem Auftrag versehen, an dem sie immer wieder scheitern, um einen erneuten Versuch zu unternehmen. Running Gags sind vor allem Freds unglaubliche (und unglaublich nutzlose) Verkleidungskünste, Jeffs Wutausbrüche, nachdem wieder einmal einer seiner Pläne durch einen irrsinnigen Zufall grausam danebengegangen ist, sowie mehrere Szenen pro Buch, in denen die beiden nach einem ganz schlimmen Fauxpas, über den in den Zeitungen berichtet wird, für kurze Zeit auswandern müssen.
Vor allem den frühen Heften merkt man zeit- und sozialkritische Züge sehr an: Ibañez hat die Franco-Diktatur persönlich kennengelernt. Inzwischen hat sich das (zum Leidwesen mancher Fans) etwas verloren und das Hauptgewicht wurde noch stärker auf Gags verlagert.
Bemerkenswert ist auch das Fehlen eines Erzfeindes. Bekämpft Lucky Luke in regelmäßigen Abständen die Daltons, Asterix den Julius Caesar, so ist der größte Erzfeind der beiden Geheimagenten ihre eigene Unfähigkeit.
Zum schrillen Auftreten des Comics gehören auch die Bildhintergründe, die häufig kleine Kurioisitäten aufweisen. Sei es ein Dinosaurier, der von einem Hochhaus abbeisst, sei es ein durch die Stadt hoppelnder Wal, oder die kultige Ibañez-Spinne (ein schwarzer Punkt mit sechs Beinen) die an ihrem Netz von der Decke hängt und Geige spielt. Hin und wieder finden sich sogar Micro-Geschichten über zwei oder drei Bilder.
[Bearbeiten] Verwertung
Im deutschen Sprachraum sind mittlerweile nahezu 200 Ausgaben des Comic-Albums erschienen. Seit Ausgabe 140 werden vom Verlag allerdings umbenannte, alte Comic-Alben als neue verkauft. 2001 und seit 2003 sind somit keine neuen Ausgaben erschienen, es wurden aber spanische Originale gezeichnet. Weiterhin sind an die 100 Sonderbände, Extras, Jubiläumsausgaben und Taschenbücher in deutscher Sprache erschienen.
Es gibt zwei verschiedene Zeichentrickserien, von denen sich eine stark an den Alben orientiert (Ein Album pro Folge), während die andere längere Geschichten in kurze Episoden unterteilt. Die zweite Serie (ab 1994 im deutschen Fernsehen) wurde unter anderem von Karl Dall (Fred Clever) und Wolfgang Völz (Jeff Smart) synchronisiert.
Die Charaktere der Comic-Serie wurden darüber hinaus in Computerspielen verwendet.
2003 kam ein Clever & Smart Real-Spielfilm in die spanischen Kinos und wurde angeblich sogar zum zweiterfolgreichsten Film der spanischen Filmgeschichte. 2005 lief der Film in Deutschland an, floppte hier aber aufgrund der unprofessionellen Synchronisation.
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Spanischer WikiPedia-Eintrag zu „Mortadelo y Filemón“
- ↑ Spanische Originalhefte „Mortadelo y Filemón“
- ↑ LEO Deutsch–Spanisches Wörterbuch