Codex Mendoza
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Der Codex Mendoza wurde etwa 1541–1542 im Auftrag Antonio de Mendozas für Karl V. angefertigt. Im Format 32,7 × 22,9 cm stellten auf 71 Seiten aztekische Schreiber die aztekische Geschichte von 1325 bis 1521, Tributzahlungen und das Leben der Azteken in ihrer Bilderschrift dar, die durch spanische Übersetzungen, Kommentare und Erweiterungen ergänzt wurde.
1542 wurde die Handschrift zwar nach Spanien geschickt, gelangte aber durch Piraten zunächst nach Frankreich, wo der französische Mönch und Reisende André Thevet (1502–1590) in seiner Kosmografie darauf Bezug nahm. Später gelangte es in den Besitz der Bodleian Library in Oxford.
Der Codex Mendoza enthält wichtige Informationen über die Herkunft, die Kriege und den Glauben der Azteken. Auf der Bildschrift, die die Gründungslegende von Tenochtitlán darstellt, ist ein Adler zu sehen, der sich auf einem Kaktus niederlässt und im Schnabel ein gelbes und ein rotes Band, die aztekischen Wortbilder für Rauch und Flammen, als Symbol für den Krieg trägt. In späteren Überlieferungen hält der Adler eine Schlange in seinen Krallen (Aubin-Codex (1576), Fernando Alvarez Tezozómocs Cronica Mexicana (1598)), wie er noch heute das Wappen und die Flagge Mexikos ziert.
[Bearbeiten] Ausgaben
- James Cooper Clark (Hrsg.): Codex Mendoza: the mexican manuscript known as the Collection of Mendoza and preserved in the Bodleian Library Oxford. 3 Bde., Waterlow, London 1938
- Kurt Ross (Hrsg.): Codex Mendoza: aztekische Handschrift. Parkland, Stuttgart 1978, ISBN 3-88059-123-7
[Bearbeiten] Literatur
- Frances F. Berdan: The Codex Mendoza. 4 Bde. Berkeley [u.a.]: Univ. of Calif. Pr. 1992 ISBN 0-520-06234-5
- Bd. 1: Interpretation of Codex Mendoza
- Bd. 2: Description of Codex Mendoza
- Bd. 3: A facsimile reproduction of Codex Mendoza
- Bd. 4: Pictorial parallel image replicas of Codex Mendoza
- Ulla Karla Schmid: Die Tributeinnahmen der Azteken nach dem Codex Mendoza. R. G. Fischer, Frankfurt (Main) 1988, ISBN 3-88323-777-9