Crass
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Crass | |
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Gründung | 1977 |
Auflösung | 1984 |
Genre | Punk |
Website | |
Gründungsmitglieder | |
Gesang | Steve Ignorant |
Gitarre | N.A.Palmer, Phil Free |
Bass | Pete Wright |
Schlagzeug | Penny Rimbaud |
Crass waren von 1977 bis 1984 eine Anarcho-Punk-Band aus England. Im Gegensatz zu vielen anderen verstanden sie ihr Engagement vor allem als direkt politisch - Musik und die Subkultur waren in diesem Sinne nur Mittel zum Zweck.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Arbeitsweise
Die Idee eine Band zu gründen wurde nicht geplant, es geschah einfach. Bei den Proben stand es jedem frei mitzuspielen, wodurch es oftmals chaotisch zuging. Steve Ignorant und Penny Rimbaud schrieben und spielten schon seit Anfang 1976 zusammen, und zum Sommer hin hatte man sich genug Equipment erbettelt, geliehen und geklaut, um sich als Band zu gründen.
Crass verweigerten sich trotz diverser Angebote konsequent der Musikindustrie. Wurden die ersten Platten noch bei kleinen Labels veröffentlicht, hatte die Band nach den ersten Erfolgen genug Geld, um die LPs und Singles selbst zu produzieren.
Die Band versuchte sowohl bei ihren Konzerten als auch in ihren Veröffentlichungen, mehr als "nur" Musik zu veröffentlichen. Auf Konzerten wurden Filme und Videos mit in das Programm eingegliedert. Crass spielten in Dorfhallen, Hütten, Kommunikationscentern sowie noch vielen weiteren ungewöhnlichen Orten, die immer wieder neu waren. Hunderte von Leuten kamen zu den Veranstaltungen, bei denen neben Musik, Literatur und Filmen auch gegessen und getrunken wurde. Die Platten wurden mit ausfaltbarem Postercover produziert, in denen Crass Platz zur Ausformulierung ihrer Ideen hatten. Crass propagierten einen Graffiti-Krieg in der Londoner Innenstadt. Damals oft gesprühte Slogans wie Fight war not wars oder Stuff your sexist shit gingen auf sie zurück.
Das Verhältnis zu den Massenmedien war schwierig. Der Anarchismus, den die Band propagierte, zog viel Kritik auf sich. Nachdem Crass als Kulturphänomen zu groß geworden war um es ignorieren zu können, fanden sich fast nur negative Berichte in den britischen Medien. Ebenso hatte die Band verschiedentlich Probleme sowohl mit der regulären Polizei als auch mit Scotland Yard. Im Rundfunk nahmen sie zwar an einer Peel Session teil, landeten aber wenig später auf einer schwarzen Liste des Senders und erschienen nicht mehr.
Beim Stonehenge-Festival wurden Crass von Bikern zusammengeschlagen. Es gab Auftritte die von der National Front gestürmt wurden, aber auch mit der Red Brigade gab es einigen Ärger in London.
[Bearbeiten] Bandgeschichte
Im Winter von 1977/1978 fanden regelmäßig Gigs im White Lion in Putney statt, verstärkt durch die UK Subs. Ihr erstes Album The feeding of the 5000 veröffentlichten sie im Sommer 1978 auf Small Wonder Records. Die Platte enthält alle bisher geschriebenen Songs der Band. Das nächste Album konnte aufgrund der bereits erfolgten Aufmerksamkeit der Polizei nicht mehr bei Small Wonder Records veröffentlicht werden. Crass liehen sich Geld und publizierten im Selbstverlag. Die Platte verkaufte sich gut genug, um die Schulden zu bezahlen und mit dem Rest ein Plattenlabel (Crass Records) auch für andere Bands zu gründen. Im Laufe der Zeit veröffentlichten über 100 Bands bei Crass Records, alle mit ähnlichen politischen Einstellungen wie die Band selbst.
Besonders bemerkenswert war 1982 das erste Konzert in einem besetzten Haus. Der Auftritt im Londoner Zig Zag gilt als eines der emotionalsten Konzerte der englischen Punk-Geschichte. 1984, im Orwell-Jahr, schließlich löste sich die Band auf. Zum einen ging dies auf einen alten Entschluss aus den Gründungstagen zurück. Zum anderen fühlten sie sich von der dauernden Konfrontation mit Staat und Gesellschaft auch ausgebrannt.
[Bearbeiten] Diskografie
- 1978 - The Feeding of the 5000
- 1979 - Stations Of The Crass
- 1979 - Reality Asylum / Shaved Women (Single)
- 1981 - Penis Envy
- 1982 - Christ - the Album
- 1982 - Christ - the Movie (Video)
- 1982 - How does it feel to be the mother of a thousand dead
- 1982 - How does it feel (Single)
- 1983 - Yes, Sir - I will
- 1984 - You're Already Dead (Single)
- 1984/85 - Acts of Love (Buch: 50 Gedichte)
- 1986 - Ten Notes On A Summer Day
- 1987 - Best Before 1984
- 1992 - You'll Ruin It For Everyone
[Bearbeiten] Weblinks
- Offizielle Internetpräsenz (englisch)
- The Pig's Head Controversy (from Yes Sir I Will) (englisch)
- Tarten Desire Website - Crass (englisch)
[Bearbeiten] Literatur
Penny Rimbaud: Shibboleth - My Revolting Live