Daimler-Motoren-Gesellschaft
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Die Daimler-Motoren-Gesellschaft (DMG) war ein deutsches Automobilunternehmen im württembergischen Cannstatt gegründet - später in Stuttgart-Untertürkheim und Berlin.
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[Bearbeiten] Geschichte
1887 kaufte Gottlieb Daimler ein Grundstück mit Werksgebäuden am Cannstatter Seelberg, drei Jahre später gründete er mit finanzkräftigen Partnern die Daimler-Motoren-Gesellschaft.
Im März 1900 starb Gottlieb Daimler. Im selben Jahr werden 185.000 m² neues Gelände für eine neue Motorenfabrik in Untertürkheim gekauft.
Am 29. Juli 1902 übernahm die Daimler-Motoren-Gesellschaft die Motorfahrzeug- und Motorenfabrik Berlin AG (MMB) in Berlin-Marienfelde als Zweigniederlassung und trug im selben Jahr den Namen "Mercedes" als patentamtlich geschützter Markenname ein.
Ein Großbrand in den Werkshallen in Cannstatt zerstört 1903 alle Produktionsmaschinen und 93 fertige Mercedes-Fahrzeuge, als Notlösung begann die Produktion im Dezember 1904 vorzeitig im Werk Untertürkheim. Im folgenden Jahr fand der vollständige Umzug von Cannstatt nach Untertürkheim statt.
1909 wird der Dreizackstern das Symbol des Unternehmens. An der Börse in Stuttgart wurden die Aktien der Daimler-Motoren-Gesellschaft 1911 eingeführt.
Um den riesigen Bedarf des Militärs an Fahrzeugen, Flugmotoren und an Flugzeugen decken zu können, wurde 1914 der Bau eines weiteren Werkes in Sindelfingen beschlossen, das schon im Herbst 1915 seinen Betrieb aufnahm.
1922 wurde der Firmensitz der DMG Untertürkheim nach Berlin verlegt. Die Inflation 1923 veranlasst DMG eigenes Notgeld herauszugeben. 1926 erfolgte die Fusion mit Benz & Cie zur Daimler-Benz AG. Die Daimler-Motoren-Gesellschaft hörte somit auf zu existieren.
[Bearbeiten] Werk Berlin-Marienfelde
Am 2. Oktober 1902 übernimmt die Daimler-Motoren-Gesellschaft (DMG) die marode Motorfahrzeug- und Motorenfabrik Berlin AG in Marienfelde. Am Anfang wurden zunächst noch Boots- und Schiffsmotoren produziert, ab 1905 werden bereits Lkw und Busse vom Band produziert. Während des Ersten Weltkrieges wurde 1917/1918 der erste deutsche Panzer A7V in Marienfelde entwickelt und gefertigt.
[Bearbeiten] Werk Untertürkheim
Das Verhandlungsgeschick des Untertürkheimer Schultes Eduard Fiechtner mit Gottlieb Daimler und Wilhelm Maybach gab 1900 den Ausschlag, dass DMG nach Untertürkheim kam und nicht nach Schorndorf ging. Fiechtner garantierte Daimler einen Eisenbahnanschluss und Elektrizität aus dem neu gebauten Wasserkraftwerk zu. Am 15. August 1900 unterzeichneten Vertreter der Gemeinde und des Autounternehmens den Vertrag über 185.000 Quadratmeter Baugebiet im Untertürkheimer Gewann Kies.
Mitte 1904 bis Anfang 1905 zog die Daimler-Motoren-Gesellschaft (DMG) vom Cannstatter Seelberg nach Untertürkheim um. Auf einer Grundfläche von 45.000 Quadratmetern entstanden eine Schmiede, ein Arbeiterunterkunfts- und Verwaltungsbau, ein Sägedachbau, die Werkstätte für Bremsen- und Klempnerarbeiten und schließlich der so genannte Betonbau für insgesamt 2.200 Mitarbeiter.
[Bearbeiten] Werk Sindelfingen
1914 wird der Bau des dritten Werkes in Sindelfingen beschlossen, das schon im Herbst 1915 seinen Betrieb aufnahm. Im Werk Sindelfingen wurde hauptsächlich Flugzeuge und Flugzeugmotoren produziert, zu diesem Zweck verfügte das Werk über eine Startbahn für Flugzeuge.
[Bearbeiten] Austro-Daimler
Austro-Daimler ist die Kurzbezeichnung für die ehemalige österreichische Tochter der deutschen Daimler-Motoren-Gesellschaft in Wiener Neustadt.
[Bearbeiten] Literatur
- Die Daimler Motorengesellschaft, 1890-1926, Delius Klasing (2002), ISBN 3-768-81242-1