Dammbruch
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Unter einem Dammbruch oder Deichbruch versteht man das Versagen eines Dammes beziehungsweise eines Deiches. Es handelt sich dabei um ein Problem aus dem Wasserbau. Die etwas ungenaue Bezeichnung bedeutet nicht, dass etwas zerbricht. Vielmehr bahnt sich ein Dammbruch in der Regel dadurch an, dass das Erdreich entweder durch zu hohen hydrostatischen Druck oder durch innere Schäden so weit aufgeweicht wird, dass es die Schubspannungen nicht mehr übertragen kann und horizontal weggedrückt wird. Auch bei Erdbeben kann durch Bodenverflüssigung ein Damm brechen.
Charakteristisch für einen Dammbruch ist, dass eine kleine undichte Stelle sich rasant vergrößert, immer mehr Wasser über den Damm strömt und ihn weiter zerstört und es zu einer Kettenreaktion kommt.
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[Bearbeiten] Schutzmaßnahmen
Droht ein Damm zu brechen, versucht man, ihn zu befestigen, indem man ihn mit Steinplatten oder Textilmaterial verstärkt. Es hilft auch schon, ihn zu beschweren, indem man ihn aufschüttet. In akuten Fällen wird die Landseite mit Sandsäcken verstärkt.
[Bearbeiten] Gefährdungen
Viele Tiere gefährden Dämme. Biber etwa, aber auch Kaninchen, indem sie ihn beim Höhlenbau aushöhlen.
[Bearbeiten] Metapher
Dammbruch wird auch gerne metaphorisch benutzt. Angenommen, etwas lange strikt Eingehaltenes wird ein einziges Mal nicht befolgt. Man stellt sich nun vor, diese eine Verletzung würde viele weitere Verletzungen nach sich ziehen, als wäre ein kleines Stück Damm gebrochen, wodurch der gesamte Damm vernichtet wird.
[Bearbeiten] Durch Dammbruch verursachte Katastrophen
- 18. September 1916 - Talsperre an der Weißen Desse, Böhmen
- 29. Juni 1925 - Dammbruch an der Sheffield-Talsperre durch Erdbeben
- 30. August 2005 - Der Hurrikan Katrina zerstört, nicht den Deich, aber die Wände von zwei Kanälen aus Lake Pontchartrain nördlich der Stadt New Orleans, welche zu großen Teilen unterhalb des Meeresspiegels liegt.