Diskussion:David Hume
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Wegen des Bezuges auf den Buddhismus: Gibt es den beschriebenen Denkansatz nicht auch schon im älteren Hinduismus? --zeno 23:54, 17. Dez 2003 (CET)
Die Philosophie David Humes (1711-1776) gründet im Wesentlichen auf der Einsicht, dass alle Gegenstände der Außenwelt und auch das Ich nur im Bewusstsein (genauer: nur in der Vorstellung) bestehen. Diese idealistische Einstellung vertritt auch der Buddhismus und erfuhr dort vor allem in der Philosophie des Vijñânavâda (4. Jh.) ihre gründliche Ausformulierung. Nach Hume und dem Buddhismus gibt es keine festen Substanzen (Geistmonaden), sondern nur Phänomene im Bewusstsein, ein Ablauf von fluktuierenden und unbeständigen Vorstellungen oder Eindrücken.
Im Unterschied zum Buddhismus vertritt der ihm vorausgegangene Hinduismus (Brahmanismus) keinen durchgängigen erkenntnistheoretischen Idealismus (die Welt als Vorstellung). Alle älteren hinduistischen Systeme huldigen einem Realismus und die meisten lehren auch ein beständiges Selbst im Menschen (âtman = Seele). Erst die beiden großen buddhistischen Philosophenschulen des Mahâyâna – die Madhyamaka und der Vijñanavada – sprachen der vielheitlichen Welt wahre Realität ab, leugneten ein konstantes Ich und ließen nur das unablässige Fluktuieren der Vorstellungen gelten. Shankara (8. Jh.), der größte Hindu-Philosoph und Hauptvertreter des Vedanta, der maßgeblich von der Philosophie des Buddhismus beeinflusst war, adoptierte diese Theorie, die dann auch innerhalb des Brahmanismus (Hinduismus) zu weitgehender Anerkennung gelangte.
Ich hab David Hume kennen gelernt als die Schlüsselfigur schlecht hin, welcher Grundannahmen Merkantilsmus falsifiziert hatte (und damit zumindest entscheident mitgewirkt hat ein nicht soo glorreiches Zeitalter der Menschheit zu beenden.) Die Grundtheorie des Merkantlismus Geld -> Reichtum -> Macht, Geld bekommt man durch ständigen Exportüberschuss und Kolonialausbeudutung hat er nach den heute so einleuchtenden Schluss das ein ständiger Exportüberschuss unmöglich ist, da ja dieser ein Ansteigen des Wechselkurses bewirkt, damit ein teuerwerden der Importe, Absatzschwirigkeiten der Exporte, und damit automatische Rückregulierung des Exportüberschusses zur folge. Sollte man das nicht vielleicht im Artikel über ihn erwähnen? Hume zum Gold/Geld: "It is none of the wheels of trade: it is the oil which renders the motion of the wheels more smooth and easy."Axel Kittenberger 10:57, 17. Aug 2004 (CEST)
Die Quantitätstheorie stammt, meines Wissens, eigentlich von Bodin und wurde von Locke überarbeitet- Hume griff diese lediglich auf. Dies sollte vielleicht im einleitenden Text vermerkt werden. [Frederik Gierlinger] 21:01, 10. Feb 2005 (CEST)
[Bearbeiten] Abgrenzung zu Berkeley, Substanzlosigkeit
Im Artikel wird impliziert, bei Berkeley komme den Dingen eine von der Vorstellung losgelöste Wirklichkeit zu. Das ist falsch, Berkeley betont einen sehr klaren Spiritualismus / Idealismus! Dahingegen geht Hume - trotz seiner bisweilen skeptischen Thesen - von einer solchen Realität der Außenwelt aus, auch wenn er betont, dass es diesbezüglich keine letzte Einsicht geben könne. Zumindest argumentiert er, dass es unsinnig sei, sich Gedanken darüber zu machen, ob die Außenwelt existiere oder nicht.
Bitte Quellen nennen, sonst werde ich die nächsten Tage entsprechend den Artikel bearbeiten. --Barabbas 12:04, 25. Okt 2005 (CEST)
- Habe vorerst Leben ergänzt und den vormals so benannten Abschnitt in Bedeutung umgetauft. Weitere Bearbeitung erwünscht, fragliche Stelle zur phil. Einordnung habe ich erstmal belassen, bis ich fundiert korrigieren kann. --Barabbas 01:22, 28. Okt 2005 (CEST)
- Habe den fraglichen Abschnitt entfernt. Die genaue Positionierung zu Locke und Berkeley werde ich später ggf. einfügen, so wie bisher war sie definitif falsch. Übereinstimmung mit Berkeley hatte Hume sicher bestenfalls in der Kritik der Kausalität in der Abfolge von Beobachtungen. --Barabbas 13:04, 1. Nov 2005 (CET)
[Bearbeiten] Bedeutung Humes
Meiner Meinung nach ist das mit dem Buddhismus ein Randthema. Es handelt sich hier doch um einen der wichtigsten Philosophen unseres Kulturkreises überhaupt. Sein Einfluß auf Adam Smith, Charles Darwin, Albert Einstein und Immanuel Kant ist direkt und fundamental. Euer Jan, 23:45, 27. Nov 2005 (CET)
[Bearbeiten] Drei für eine Überarbeitung relevante Weblinks
- Humes Ästhetik Eintrag (englisch) in der Stanford Encyclopedia of Philosophy (inkl. Literaturangaben)
- Humes Religionsphilosphie Eintrag (englisch) in der Stanford Encyclopedia of Philosophy (inkl. Literaturangaben)
- Humes Ethik Eintrag (englisch) in der Stanford Encyclopedia of Philosophy (inkl. Literaturangaben)
--Victor Eremita 22:00, 7. Jan 2006 (CET)
[Bearbeiten] Meinungsbild Rechtschreibung
Gibt es ein abgeschlossenes Meinungsbild zur Rechtschreibung? Ist ja schlimm, dass man hier seine eigenen Worte durch die sog. "neue" Rechtschreibung verschlimmbessern lassen muss :/ ?
[Bearbeiten] Aussprache
wie spricht man "hume" korrekt aus?
- Die meisten Leute sagen "Juhm", obwohl man sich nach korrektem Englisch eigentlich bemühen müsste, das "h" auch noch auszusprechen, so: "Hjuhm". (Dasselbe gilt übrigens auch für den Namen "Hugh" = "Hjuh"). Wenn Dir das zu schwierig ist, sag einfach "Juhm".
- --Hajo Keffer 12:44, 17. Mär 2006 (CET)
-
- herzlichen dank. ekuah 13:12, 17. Mär 2006 (CET)
[Bearbeiten] Lesenswert-Diskussion
David Hume (* 26. April 1711 - nach anderen Quellen am 7. Mai 1711 - in Edinburgh; † 25. August 1776 in Edinburgh) war ein schottischer Philosoph, Ökonom und Historiker. Er war einer der bedeutendsten Vertreter der britischen Aufklärung und der philosophischen Strömung des Empirismus. Seine erkenntnistheorischen Überlegungen übten einen starken Einfluss auf die Philosophie Immanuel Kants aus. Mittelbar wirkte er auf die modernen Richtungen des Positivismus und der Analytischen Philosophie.
- pro Zufallsfund, scheint mir ein guter Lesenswert-Kandidat zu sein. Interessant natürlich auch, ob die Philosophen-Fraktion sich mit diesem (nicht übermäßig langen) Artikel ebenfalls einverstanden erklären kann... --Rainer Lewalter 19:57, 28. Mär 2006 (CEST)
- Pro Artikel gefällt mir. Gut strukturiert, Leben und Werk werden anschaulich und angemessen geschildert. --Gledhill 23:48, 29. Mär 2006 (CEST)
- contra. Was für Lesenswert fehlt ist (zumindest kurz) die Beschreibung seiner geistigen Heimat (schottische Aufklärung), seine unmittelbaren Einflüsse und seine Rezeption in ganz Europa. In der Bio wäre auch eine Darstellung seines Characters nötig (er war ja etwas mh… schwierig) und was für Probleme er damit hatte. Durch Vergleich mit anderen zeitgenössischen Philosophien würde das neue (somit die Relevanz) von Hume für den Leser erkennbar und die Beschreibungen hingen nicht so im luftleeren Raum.
- Kenne Hume über Smith. Von daher mag folgende Ansicht nicht neutral sein. Wie im Eingangskapitel erwähnt waren Hume und Smith Freunde. Sie verfolgten die Arbeiten des anderen genau. Von Einflüssen ist im Werksabschnitt keine Rede mehr. Auch der verschämte Absatz zur Ökonomie… (Ja, ich sehe das Problem. Ist genau wie bei dem grottenschlechten Artikel über Smith: Die Philosophen haben von der Ökonomie keine Ahnung und umgekehrt). 127.0.0.l 14:23, 1. Apr 2006 (CEST)
- Neutral Das Dargestellte ist nicht schlecht, aber insgesamt sind die Lücken doch noch ziemlich groß. --Lutz Hartmann 08:29, 3. Apr 2006 (CEST) ein Kaufmann, der sich anmaßt, ein Bisschen auch von Philosophie zu verstehen
- Contra - Da fehlt mir noch zuviel, insbesondere zur Rezeption. Die Verlinkung im Text auf die englischen Sourcen gehen überhaupt nicht - ein lesenswerter Artikel darf da kein falsches Vorbild liefern. Sekundärliteratur ist zu dünn und Weblinks gibt es doch sicher auch noch mehr als nur die Quellenverweise? --Markus Mueller 20:51, 4. Apr 2006 (CEST)
- Was ist das Problem bei der Verlinkung? Wenn einem Philosophen eine Ansicht/Theorie zugeschrieben wird, dann ist es doch wünschenswert, dies mit einer Stelle in seinem Werk zu belegen, damit der Leser diese Zuschreibung überprüfen kann. Besser ist es m.E., wenn der Leser per Link direkt auf den originalsprachlichen Text geführt wird, wo diese Theorie vertreten wird. Ich würde mir wünschen, dass dies in der Wikipedia Standard wäre, denn oft genug werden Philosophen (oder anderen Wissenschaftlern) fragwürdige Ansichten zugeschrieben, ohne dass die Möglichkeit gegeben wird, nachzuprüfen, ob sie diese wirklich irgendwann einmal vertreten haben. --Hajo Keffer 08:08, 5. Apr 2006 (CEST)
[Bearbeiten] Insofern gibt es also nichts im Verstand, das nicht vorher durch die Sinne hindurch gegangen ist...
Ich weiß nicht wieso mich das hier beschäftigt, jedenfalls ist diese Aussage später falsifiziert worden mit den Worten "nichts, außer den Verstand". -Ljo
- Meinst du Hume hatte unrecht, oder das Zitat wäre falsch wiedergegeben?, --Axel Kittenberger 12:31, 19. Jul 2006 (CEST)
- Den Zusatz hat Leibniz gemacht aus Sicht des Rationalismus. Allerdings sind beides metaphysiche Auffassungen, die beide so nicht falsifizierbar sind. Gruß --Lutz Hartmann 13:19, 19. Jul 2006 (CEST)
@Ljo: Wenn das Zitat richtig wiedergegeben wurde, dann passts auch wenn es inhaltlich deiner oder unserer Meinung falsch sein sollte, schließlich hats Hume nunmal so gesagt, und das war seine Position, und auch nur das sollte der Artikel wiedergeben. Auch Wikipedia wird nicht der Erkenntnistheorie durch Auflösung ein Ende setzten ;) -Axel Kittenberger 15:16, 19. Jul 2006 (CEST)
[Bearbeiten] Frage zur Theorie Humes
Erst einmal ein Lob an den Autor des Artikels. Der Artikel hat mir sehr dabei geholfen, mich ein Bisschen über Hume zu informieren.
Einige Fragen sind mir jedoch noch offen geblieben. Vor allem bin ich mir nicht sicher, ob ich die Theorie Humes richtig verstanden habe. Die zentralen Punkte der Theorie habe ich wie folgt verstanden:
1) Erkenntnis kann man nur a posteriori gewinnen. Dabei gibt es zwei Möglichkeiten:
- Erkenntnis beruht direkt auf Sinneseindrücken
- Erkenntnis beruht indirekt auf unseren Sinneseindrücken, d.h. sie beruht auf unserer Erfahrung, die wiederum auf Sinneseindrücken beruht.
2) Hume kritisiert die Gewissheit der Erkenntnis, die wir mittels Erfahrung erlangen. Dadurch dass zwischen Ursache und Wirkung keine dauerhafte Beziehung besteht, ist der Induktionsschluss nicht sicher. Wir können nicht gewiss sein, dass etwas, was immer geschehen ist, auch in Zukunft geschehen wird. Erkenntnis a posteriori ist zwar nicht gewiss, jedoch gibt es keine andere Möglichkeit Erkenntnis zu erlangen.
3) Frage: Ist die Erkenntnis, die wir direkt durch die Wahrnehmung (und nicht durch den Induktionsschluss) erlangen (z.B. etwas ist rot), laut Hume gewiss?
4) Auch wenn Hume die Sicherheit/Beschaffenheit der induktiven Erkenntnis kritisiert, wird er dem Empirismus zugeordnet. Denn Empiristen sind der Ansicht, dass wir Erkenntnis nur a posteriori erlangen können. Hume ist ebenfalls dieser Ansicht.
Vielleicht wäre jemand so nett, sich diese vier Punkte durchzulesen und mir zu sagen, ob ich die Theorie Humes richtig verstanden habe und wie die Antwort auf die Frage lautet.
Vielen Dank im Voraus! --aesser 14:49, 8. Okt 2006 (CEST)
- Hallo aesser zunächst mal Danke für das Lob. Ich will versuchen, Deine Fragen kurz zu beantworten:
1) Erkenntnis kann man nur a posteriori gewinnen. Dabei gibt es zwei Möglichkeiten:
- Erkenntnis beruht direkt auf Sinneseindrücken
- Erkenntnis beruht indirekt auf unseren Sinneseindrücken, d.h. sie beruht auf unserer Erfahrung, die wiederum auf Sinneseindrücken beruht.
- Das zweite kann man so nicht stehenlassen, denn die Sinneseindrücke sind ja die Erfahrung, die Erfahrung "beruht" also nicht auf Sinneseindrücken. Für Hume gibt es zunächst die Sinneseindrücke, dann gibt es sogenannte "Ideen", also z.B. Erinnungen und die Phantasie, die indirekt auf Sinneseindrücken beruhen: Wir erinnern uns an vergangene Sinneseindrücke bzw. stellen in unserer Phantasie Sinneseindrücke neu zusammen, so wie ich mir einen grünen Menschen vorstellen kann, obwohl ich einen solchen nie gesehen habe, aber ich habe die Erfahrung von etwas Grünem und von einem Menschen gemacht und kombiniere diese in meiner Phantasie neu. Aber die wichtigste Quelle für Erkenntnis sind nach Hume Ursache-Wirkungs-Zusammenhänge. Wie im Text ausgeführt, beruht mein Wissen über Julius Cäsar auf Ursache-Wirkungs-Zusammenhängen. Mein Wissen, dass Brot satt macht, beruht darauf, dass ich in der Vergangenheit erfahren habe, dass Brot diese Wirkung hat. Daher ist es natürlich auch ein großes Problem für Hume, dass diese Ursache-Wirkungszusammenhänge keine wirklich sichere Erkenntnis darstellen.
2) Hume kritisiert die Gewissheit der Erkenntnis, die wir mittels Erfahrung erlangen. Dadurch dass zwischen Ursache und Wirkung keine dauerhafte Beziehung besteht, ist der Induktionsschluss nicht sicher. Wir können nicht gewiss sein, dass etwas, was immer geschehen ist, auch in Zukunft geschehen wird. Erkenntnis a posteriori ist zwar nicht gewiss, jedoch gibt es keine andere Möglichkeit Erkenntnis zu erlangen.
- Kann man im Prinzip so sagen, dass Problem ist allerdings nicht, dass zwischen Ursache und Wirkung keine dauerhafte Beziehung besteht, sondern dass wir bei Gegenständen, von denen wir erfahren haben, dass sie eine bestimmte Wirkung haben (wie Brot die Wirkung zu sättigen), nicht wissen können, ob sie diese Eigenschaft dauerhaft, d.h. auch in Zukunft haben werden. Es gibt nach Hume neben der Erfahrung auch andere Möglichkeiten Erkenntnis zu erlangen (z.B. in der Mathematik), aber Ursache-Wirkungs-Erkenntnisse sind die einzigen, die unser Wissen erweitern. Erkenntnisse der Mathematik und Logik können unserem Wissen nur eine andere Form geben, können es aber nicht wirklich erweitern.
3) Frage: Ist die Erkenntnis, die wir direkt durch die Wahrnehmung (und nicht durch den Induktionsschluss) erlangen (z.B. etwas ist rot), laut Hume gewiss?
- Wenn ich hier und jetzt eine ganz bestimmte Sinnesempfindung (Wahrnehmung) habe, dann würde Hume die wohl als gewiss bezeichnen, aber alles was darüber hinausgeht, insbesondere die eigentlich erst "interessanten" Erkenntnisse über Ursachen und Wirkungen sind ungewiß.
4) Auch wenn Hume die Sicherheit/Beschaffenheit der induktiven Erkenntnis kritisiert, wird er dem Empirismus zugeordnet. Denn Empiristen sind der Ansicht, dass wir Erkenntnis nur a posteriori erlangen können. Hume ist ebenfalls dieser Ansicht.
- Dass wir Erkenntnis nach Hume nur a posteriori erlangen können, kann man so nicht stehenlassen. Hume kennt neben "matters of fact" auch sogenannte "relations of ideas", also z.B. die Wahrheiten der Mathematik (vgl. Treatise 1,III,1). Das ist das, was Kant später analytische Wahrheiten a priori nennt. Also für Hume gibt es Erkenntnis a priori. Empirist ist er deswegen, weil sich ihm zufolge alle Ideen letztlich auf Sinneseindrücke zurückführen lassen (vgl. dazu das Beispiel mit dem grünen Menschen oben).
- HTH --Hajo Keffer 20:14, 8. Okt 2006 (CEST)
Hallo Hajo Keffer! Vielen Dank für die schnelle und umfassende Beantwortung der Fragen! --aesser 23:12, 9. Okt. 2006 (CEST)