Dear Wendy
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Filmdaten | |
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Deutscher Titel: | Dear Wendy |
Originaltitel: | Dear Wendy |
Produktionsland: | Dänemark Frankreich Deutschland U.K. |
Erscheinungsjahr: | 2005 |
Länge (PAL-DVD): | 105 Minuten |
Originalsprache: | Englisch |
Altersfreigabe: | FSK Keine Jugendfreigabe Schweiz: ab 16 Jahren |
Stab | |
Regie: | Thomas Vinterberg |
Drehbuch: | Lars von Trier |
Produktion: | Sisse Graum Olsen |
Musik: | Benjamin Wallfisch |
Kamera: | Anthony Dod Mantle |
Schnitt: | Mikkel E.G. Nielsen |
Besetzung | |
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Dear Wendy ist ein Film des dänischen Regisseurs Thomas Vinterberg. Das Drama basiert auf Original-Drehbuch von Vinterbergs Landsmann Lars von Trier und wurde von den Filmstudios Lucky Punch, Nimbus Film ApS, Zentropa Entertainments und TV2 Dänemark produziert. Dear Wendy startete am 6. Oktober 2005 in den deutschen Kinos.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Handlung
Dear Wendy erzählt die Geschichte des jungen Einzelgängers Dick, der in der heruntergekommenen US-amerikanischen Bergwerksstadt Estherslope lebt. Entgegen der Tradition, sich unter Tage seinen Lohn zu verdienen, jobbt Dick in einem Supermarkt und füllt Regale auf. Als sein Vater eines Tages stirbt, findet der Verlierertyp in einem Trödelgeschäft eine kleine, abgenutzte Handfeuerwaffe. Schnell fühlt sich Dick von dem Fundstück, das er auf den Namen Wendy tauft, merkwürdig angezogen, obwohl er im Grunde überzeugter Pazifist ist. Zusammen mit seiner neu entdeckten Begleiterin überzeugt er bald alle anderen Außenseiter des kleinen Ortes, mit ihm zusammen einen geheimen Klub zu gründen. Darunter sind Susan, die wegen ihrer kleinen Brüste von den anderen Mädchen gehänselt wird, Dicks Bruder Freddie, der den Jugendlichen im Dorf als Prügelknabe dient, und der gehbehinderte Huey. Der Klub, den sie auf den Namen Dandies taufen, basiert auf einem strengen Ehrenkodex - den Prinzipien des Pazifismus und Schusswaffen. Bald treffen sich Dick, Susan, Freddie und Huey regelmäßig in einem verlassenen Bergwerksstollen, um Schießübungen durchzuführen, zu diskutieren und sich mit dem Thema Handfeuerwaffen vertrauter zu machen. Sie beginnen bald, Mantel-und-Degen-Spiele zu spielen, sowie Western in eigens dafür gefertigten Kostümen zu inszenieren.
Trotz ihres festen Glaubens an die wichtigste aller Dandy-Regeln, niemals die Waffe in der Öffentlichkeit zu benutzen, finden sich die Klubmitglieder bald in einer Zwangslage wieder, in der sie realisieren, dass Regeln aufgestellt werden, um gebrochen zu werden. In dem jungen Afroamerikaner Sebastian, der einmal aus Notwehr einen Menschen erschossen hat, finden die Dandies ein neues Klubmitglied, der vom örtlichen Sheriff Krugsby in die Obhut von Dick entlassen wird. Mit der Mitgliedschaft von Sebastian treten bald Konflikte um die Führung des Klubs auf. Die Grenzen zwischen Spiel und Realität verschwimmen, und bald steht nicht mehr der Pazifismus im Vordergrund, sondern die Leidenschaft für das Schießeisen, das den Dandies immenses Selbstvertrauen verschafft.
Als die Dandies beschließen, ihren Ehrenkodex in die Tat umzusetzen und Sebastians Tante Clarabelle, die im Alter zunehmend paranoid wurde und ihr Haus seit Jahren nicht mehr verlassen hat, sicher durch die Stadt zu einer Bekannten zu geleiten, kommt es zur Katastrophe. In Panik erschießt Clarabelle einen Polizisten. Die Dandies fliehen daraufhin mit ihr in das Klubhaus, wo sie sich vor der anrückenden Staatsmacht verstecken. Dabei gelangt Wendy in die Hände der Polizisten. Dick beschreibt in einem letzten Brief an Wendy seine Verzweiflung darüber – wenn er sterben sollte, solle dies durch Wendy geschehen. Durch Zufall liest Sebastian den Brief.
Als eine Verhandlung mit dem Sheriff scheitert, setzen sie sich zur Wehr und sind entschlossen, Clarabelle zu ihrer Bekannten zu geleiten. Im einsetzenden Feuergefecht sterben die Dandies einer nach dem anderen, aber Dick gelingt es, Clarabelle ins Haus ihrer Bekannten zu bringen. Währenddessen kann Sebastian Wendy an sich bringen. Er läuft zu Dick und erschießt Dick mit ihr, bevor die Polizisten das Feuer auf das Haus eröffnen.
[Bearbeiten] Entstehungsgeschichte
Dear Wendy entstand nach einem Original-Drehbuch Lars von Triers, der auf die Regie des Films verzichtete und sie seinem dänischen Landsmann Thomas Vinterberg anbot, der sofort zusagte, ohne einen Blick auf das fertige Skript zu werfen. Von Trier und Vinterberg gehören zu den Mitbegründern der Dogma 95-Bewegung, die zum Ziel hatte, einen neuen Realismus im Film zu erreichen. Beide hatten u. a. bei den zwei dänischen TV-Filmen D-dag (2000) und D-dag - Den færdige film (2001) zusammengearbeitet.
Der größte Teil der Dreharbeiten fand in Kopenhagen, Dänemark statt. Die Szenen für den Dreh unter Tage fanden in der Zeche Haus Aden und der Zeche Fürst Leopold im Ruhrgebiet, Deutschland, statt.
[Bearbeiten] Kritiken
- „Dear Wendy' erweist sich als eine scharfsinnige politische Allegorie, die sich meilenweit von Vinterbergs moderner Orestie 'Festen' und von der längst verabschiedeten 'Dogma'-Bewegung entfernt hat.“ (Neue Zürcher Zeitung)
- „Der mit Zitaten gespickte, durch gezielte Stilbrüche eher verwirrende und auch dramaturgisch schwächelnde Neo-Western ist überzeugend gespielt und stimmungsvoll gespielt, erliegt letztlich aber selbst jener Waffeneuphorie, die er seinen jugendlichen Figuren andichtet.“ (Lexikon des internationalen Films)
[Bearbeiten] Auszeichnungen
Thomas Vinterbergs Drama, das am 3. August 2005 beim Fantasy Filmfest in München seine Deutschland-Premiere feierte, wurde beim Internationalen Filmfestival von Moskau mit dem Preis für die beste Regie ausgezeichnet und war für den besten Film nominiert.