Devon-Insel
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Die Devon-Insel (engl. Devon Island) ist die zweitgrößte der Königin-Elisabeth-Inseln und gehört zum Territorium Nunavut, Kanada. Sie ist von der Ellesmere-Insel im Norden durch den Jones-Sund und von der Baffin-Insel im Süden durch den Lancaster-Sund getrennt. Sie ist mit einer Fläche von 55.247 km² die größte unbewohnte Insel der Erde. Das östliche Drittel ist von einer 500-700 m dicken Eiskappe bedeckt.
Die Insel wurde 1616 von William Baffin entdeckt und von William Edward Parry zunächst Nord-Devon genannt (nach der englischen Grafschaft Devon].
Wegen ihrer Höhe und ihrer nördlichen Lage besitzt die Insel nur spärliche Vegetation und es existieren dort nur wenige höhere Lebewesen, u.a. Moschusochsen und Lemminge. Die Niederschläge auf der Insel sind sehr gering.
Bekannt ist die Devon-Insel wegen des Haughton-Kraters, eines Kratersees, der durch den Einschlag eines Meteoriten vor ca. 23 Millionen Jahren entstand und einen Durchmesser von etwa 20 km besitzt (gelegen auf 75°22' nördlicher Breite und 89°41' westlicher Länge).
Die Siedlung Dundas Harbour an der Südküste ist heute verlassen.
Die Mars Society führt zur Zeit auf der Insel ein Projekt durch, wo ein Mars-Habitat in Kanadas kalter Wildnis aufgebaut wurde. Nach dem Rückzug der NASA aus fernen, bemannten Missionsplänen zum Mond und Mars, gründete sich 1998 die Mars Society mit Hauptsitz in Boulder (Colorado) in den USA, die bemannte Marsmissionen als Ziel ansieht.
Das Mars-Habitat auf der Devon-Insel soll das Interesse und die Fähigkeiten für eine bemannte Mission zum Nachbarplaneten fördern. Dabei verbringen sechs Crewmitglieder Wochen in dem Habitat und verlassen das Modul nur in Raumanzügen. Untersuchungen wurden wie auf dem Mars durchgeführt. Das Habitat hat ungefähr die Größe eines Landemoduls, wie es zum Mars geschickt werden soll. Die Crew hat lediglich drei Stunden Sauerstoff für Aktivitäten außerhalb ihres Moduls in der kanadischen Wildnis.
Die Gegebenheiten auf der Insel sind denen auf dem Mars sehr verwandt. Die eisigen Temperaturen kommen dem Marsklima dabei sehr nahe. Die Crews, die in dem Habitat als Mars-Astronauten lebten, durchlebten alle Phasen einer Marsmission. Die Basis wurde in der Nähe eines Kraters errichtet, der rund 20 Kilometer im Durchmesser ist und vor rund 23 Millionen Jahren durch einen Meteoreinschlag entstanden ist.
Im Juli 2004 befanden sich die 9. Crew auf der "Flashline Mars Arctic Research Station" (FMARS). Während der Mission 7 verbrachte auch der deutsche ESA Physiker Doktor Markus Landgraf vom 6. bis 27. Juli 2002 drei Wochen in der Mars-Simulation. Obwohl die Mars-Simulation in der kanadischen Wildnis nur mit sehr einfachen Mitteln durchgeführt wird und die finanziellen Mittel beschränkt sind, liefern die Studien doch einen ersten Überblick zum Verhalten der ersten Mars-Kolonisten auf dem roten Planeten, die anders als die Profi-Astronauten nicht so gut geschult und ausgebildet sind.
Dabei sind besonders physische und psychische Faktoren wichtig, speziell wenn es um kritische oder gar lebensbedrohende Situationen geht. Die Mars Society hat sogar ihre eigene Flagge für den Mars entwickelt. Sie besteht aus drei Längsstreifen: Rot-Grün-Blau. Die Missionen begannen als sieben- bis zehntägige Aufenthalte und dauern zur Zeit rund vier Wochen.
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Koordinaten: 75° 8′ 4" n. Br., 87° 51′ 57" w. L.