Die Brandmauer
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Die Brandmauer (Originaltitel: Brandvägg) ist der achte und letzte Kurt-Wallander-Roman des schwedischen Schriftstellers Henning Mankell. 1998 erschien er erstmals in Schweden, 2000 in Deutschland.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Inhalt
Tynnes Falk, welcher ein geordnetes und bis ins Detail durchgeplantes Leben führt, wird tot vor einem Bankautomat aufgefunden. Die Obduktion ergibt einen natürlichen Tod. Parallel dazu werden zwei jungendliche Mädchen, Eva Persson und Sonja Hökberg, von der Polizei verhaftet. Sie haben einen Taxifahrer mit einem Hammer erschlagen und beraubt, er starb einige Tage später im Krankenhaus. Kommissar Kurt Wallander muss sich mit den eiskalten Mädchen auseinander setzen, die im Verhör trotz der Schwere ihres Verbrechens nicht die geringste Reue zeigen. Durch die Nachlässigkeit eines Wachbeamten gelingt Sonja Hökberg die Flucht aus dem Polizeirevier. Kurt Wallander obliegt die schwere Aufgabe, dies der Öffentlichkeit in einer Pressekonferenz mitzuteilen, da man auf Hinweise angewiesen ist. Zusätzlich wird Wallanders Motivation durch die Folgen eines Pressefotos belastet, dass den Kommissar während der Vernehmung der 14jährigen Eva Persson zeigt, als er ihr eine Ohrfeige gibt, um die anwesende Mutter des Mädchens vor einem tätlichen Übergriff ihrer Tochter zu schützen. Die Mutter selbst jedoch streitet dies im Nachhinein ab. Die Presse spekuliert bereits über gewaltsame Verhöre bei der Polizei und Wallander fühlt sich im Stich gelassen. Selbst seine Chefin Lisa Holgersson, zu der er stets ein gutes Verhältnis hatte, gibt ihm keinerlei Rückendeckung vor den Medien und zeigt offenes Misstrauen, indem sie eine interne Untersuchung des Vorfalls ankündigt und direkt mit Suspendierung droht.
Einige Stunden später wird die Gesuchte in einem Umspannwerk in der Nähe von Ystad ermordet aufgefunden. Wallander und seine Ermittlergruppe müssen nun den Mörder des Mädchens suchen. Parallel dazu wirft der ältere Mann ein merkwürdiges Licht auf die Ermittlung. Als Wallander um ein Haar in der Wohnung von Tynnes Falk erschossen wird, gerät der Fall "Tynnes Falk" ins Fadenkreuz der Ermittler. Das Bizarre an diesem Fall ist, dass Tynnes Falks Leiche aus dem Leichenschauhaus einfach verschwindet und Tage später auf einer Straße wieder gefunden wird, allerdings ohne die Fingerkuppen des linken Zeigefinges und des rechten Mittelfingers.
Wallanders psychische Verfassung sinkt angesichts der Verbrechen, die ihm auch persönlich sehr nahegehen, immer mehr. Zudem musste er von seiner Kollegin Ann-Britt Höglund erfahren, dass sein langjähriger Kollege Martinsson, mit dem er stets gut zusammengearbeitet und den er als fähigen Ermittler zu schätzen gelernt hat, schon seit längerer Zeit hinter seinem Rücken intrigiert, um selbst den Posten des Ermittlungschefs übernehmen zu können. Dieser Begleitumstand macht alles noch viel schwerer für den Kommissar, zumahl zur Vermeidung eines vergifteten Arbeitsklimas während der schwierigen Ermittlung über dieses Wissen vorerst schweigen muss und keine Auseinandersetzung angehen kann. Zumindest versucht er, sein Privatleben wieder in den Griff zu bekommen. Auf Anraten seiner Tochter Linda hat er nach langem Zögern eine Partnerannonce in der Zeitung geschaltet, in der Hoffnung dass nach all den Jahren des grauen Daseins als Junggeselle nach der Scheidung wieder eine Frau in sein Leben treten könnte. Tatsächlich lernt er bald Elvira Lindfeldt kennen und die Sympathieverhältnisse sind vielversprechend. Wallander ahnt nicht, welche Rolle die Frau im aktuellen Ermittlungsgeschehen spielt…
Während Martinsson mit Hilfe eines jungen, klugen Hackers in den Computer des verstorbenen Mannes einbricht, muss Wallander den Mörder von Sonja Hökberg finden. Als der ehemalige Freund von Sonja Hökberg auch noch ermordet auf einer Fähre gefunden wird, gerät die Ermittlung außer Kontrolle. Außerdem wird durch die Ermittlung klar, dass der Tod von Tynnes Falk und die Ermordungen zusammenhängen. Der Hacker Robert Modin entdeckt den komplizierten Code in Falks Computer, welcher die Welt ins totale Chaos stürzen soll. Wallander muss handeln und schneller arbeiten. Er riskiert dabei sein Leben.
[Bearbeiten] Aussage des Buches
Henning Mankell beschreibt mit diesem Buch die Arroganz der Menschheit, welche immer weiter zunimmt durch ihre technischen Entwicklungen. Er beschreibt weiterhin, dass vor allem die Länder der dritten Welt, welches eine der Lieblingsthemen des Autors darstellt, durch die Globalisierung und Privatisierung nur Nachteile haben und dann Idealisten auf den Plan rufen, die mit jeglichen Mitteln versuchen die Umstände zu verändern.
Beeindruckend ist auch wieder die Hauptfigur Kurt Wallander. Er schafft es das Verbrechen gerade noch rechtzeitig aufzudecken und das schlimmste zu verhindern. Obwohl Kurt Wallander eigentlich auch eine Art Idealist ist, welcher im Dienste der Schwedischen Polizei steht, schützt er die bekannte Weltordnung, weil es sonst noch chaotischer in der Welt aussehen würde. Doch Wallander fragt sich auch ständig(und zwar in allen Romanen) warum solche Verbrechen geschehen. Er schließt immer mit der selben Begründung, dass seit dem Ende des kalten Krieges und dem Beginn der Globalisierung die Menschen von ihrer Freiheit korrumpiert werden. Die große Frage des Buches ist, ob uns die Vernetzung durch Computer und die Globalisierung schwächt. Die Antwort muss ja lauten. Henning Mankell beschreibt das mit diesem Buch und gibt dem Leser gute Denkanstöße, den Gedanken zu Ende zu denken.
[Bearbeiten] Literatur
[Bearbeiten] Erstausgabe
- Henning Mankell: Brandvägg, Ordfront Verlag 1998, ISBN 91-7324-619-0
[Bearbeiten] Deutsche Übsersetzung
- Henning Mankell: Die Brandmauer, Paul Zsolnay Verlag 2001, ISBN 3-552-05168-6
- Henning Mankell: Die Brandmauer, dtv, ISBN 3-423-20661-6
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