Die Hyperion-Gesänge
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Die Hyperion-Gesänge ist ein Sammelband und umfasst die zwei Romane Hyperion und Der Sturz von Hyperion von Dan Simmons (englische Originaltitel der Romane: Hyperion & The Fall of Hyperion) und wurde in Deutschland im Jahr 2002 erstmals veröffentlicht. Innerhalb der Science-Fiction-Literatur ordnet man ihn dem Genre der Space Operas zu.
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[Bearbeiten] Inhalt
[Bearbeiten] Themen
Die Hyperion-Gesänge nimmt sich auf seinen über 1.400 Seiten verschiedensten monumentalen Themen an: Götter und Religionen, Philosophie und Dichtung, Ethik und Moral, Künstliche Intelligenzen, Ökologie im Rahmen einer interstellaren Gesellschaft usw. Zusammen mit Spannungselementen wie Weltraum- und Bodenschlachten und emotionalen Themen wie die Macht der Träume und der Liebe im Universum, verknüpft Simmons diese unterschiedlichen Elemente zu einer epischen und actionreichen Vision einer High-Tech-Zukunft.
Ausführlich behandelt werden unter anderem die Opferung Isaaks, der Kampf mit den Göttern (Hyperion ist in der griechischen Sage einer der Titanen) und das Leben des englischen Dichters John Keats.
[Bearbeiten] Handlung
Die Erde wurde bei einem Unfall (der große Fehler von Kiew) durch ein künstlich erzeugtes schwarzes Loch mutmaßlich vernichtet und die Menschheit ist in den Weltraum geflüchtet. Über die meisten der neu besiedelten Planeten herrscht die Regierung der Hegemonie mithilfe von KIs des sogenannten TechnoCore. Diese Künstlichen Intelligenzen sind unter anderem die Erbauer und Betreiber des Farcasternetzes zwischen den Planeten (in das Raum-Zeit-Gefüge gestanzte Löcher für den Echtzeitpersonen- und Gütertransport) und die Fatline (ein Übertragungsmedium, das den Daten-Transport über beliebige Distanzen in Echtzeit ermöglicht). Am Rand der Hegemonie und darüber hinaus bevölkern die Ousters, die von der Regierung der Hegemonie als Feinde angesehen werden, die leeren Räume zwischen den Planeten mit Schwarmschiffen. Die Ousters sind Menschen, die schon vor dem großen Fehler die Erde verlassen hatten und sich mit Hilfe von Nanotechnologie den unwirtlichen Bedingungen eines Lebens zwischen den Sternen angepasst haben.
Die Ratgeber des TechnoCore gelten als unfehlbar, was Prognosen bezüglich zukünftiger Entwicklungen angeht. Sie haben innerhalb der Hegemonie alle unbekannten Variablen eliminiert. Doch eine Variable bleibt nicht bestimmbar, so sehr sich die KIs bemühen: Die Outbackwelt Hyperion außerhalb des Einflussbereiches der Hegemonie mit ihren geheimnisvollen Zeitgräbern und dem Wesen Shrike. Zur Eliminierung dieser Unbekannten werden vom All-Wesen und der Regierung der Hegemonie unter Zeitdruck sieben Pilger ausgewählt und nach Hyperion geschickt. Sie sollen dort das Tal der Zeitgräber betreten, dem Wesen Shrike gegenübertreten, und die Geheimnisse für die Hegemonie lüften bevor die Ousters dies tun. Der Legende nach muss eine Pilgergruppe zum Shrike immer aus einer Primzahl bestehen. Alle bis auf einen werden getötet - dieser eine jedoch kann einen Wunsch aussprechen und das Shrike wird ihn erfüllen.
Im ersten Teil der Hyperion-Gesänge, Hyperion, erzählen sich die Pilger auf dem Weg zu den Zeitgräbern auf Hyperion gegenseitig Teile ihrer Lebensgeschichte und ihre persönlichen Gründe für die Teilnahme an dieser Pilgerfahrt. Der Ende des ersten Teils bildet die Ankunft der Pilger im Tal der Zeitgräber.
Der zweite Teil, Der Sturz von Hyperion, beginnt mit einer Feier anlässlich des Krieges der Hegemonie gegen die Ousters. Er schildert aus Sicht des Cybriden von John Keats während dessen Traumphasen die Geschehnisse um die Pilger auf Hyperion und anderswo, und während dessen Wachphasen die Tage des Konfliktes zwischen Ousters und Menschheit innerhalb der Hegemonie am Regierungssitz Tau Ceti Center und an anderen Schauplätzen.
Simmons reichert die Handlung seiner Space Opera mit religiös-esoterischen und philosophischen Elementen an: Der TechnoCore arbeitet an seinem Ziel, eine gottähnliche „höchste Intelligenz“ zu erschaffen – jedoch muss diese schließlich feststellen, dass sie mit der offenbar eher zufällig aus dem Kollektivbewusstsein der Menschheit in ferner Zukunft entstandenen dreifaltigen menschlichen Gottheit (hier knüpft Simmons an die Ideen Teilhard de Chardins an) konkurrieren muss. In der Folge versuchen beide Parteien, durch mehr oder weniger subtile Manipulationen der Vergangenheit ihrer Zeitlinie den Vorrang zu geben. So entpuppen sich insbesondere die Zeitgräber und das Shrike als Instrumente, mit der die zukünftigen Gottheiten die Oberhand gewinnen wollen.
[Bearbeiten] Figuren
Die Hauptfiguren sind zum einen die sieben Pilger:
- Het Masteen, Tempelritter und Kapitän des Baumschiffs Yggdrasil
- Martin Silenus, Dichter
- Lenar Hoyt, Pater, und Paul Duré, Pater
- Sol Weintraub, ein Ethik-Gelehrter, und seine Tochter Rachel
- Der Hegemoniekonsul, Diplomat
- Fedmahn Kassad, Oberst von FORCE:Weltraum
- Brawne Lamia, Privatdetektivin
Zum anderen sind da noch:
- das Shrike, im Buch der Herr der Schmerzen genannt
- Meina Gladstone, die Präsidentin der Hegemonie
- die Cybrids 'Jonny' und 'Joseph Severn', Persönlichkeitsrekonstruktionen des Dichters John Keats
[Bearbeiten] Stil
In Die Hyperion-Gesänge schreibt Dan Simmons mit einer sehr bildhaften, ausdrucksstarken Sprache. Die Schauplätze werden ausführlich beschrieben. Stellenweise kann dies eine halbe Buchseite in Anspruch nehmen, wie z. B. auf der ersten Seite des Romans Hyperion die Beschreibung des flügelspielenden Hegemoniekonsuls, wobei gerade diese Szene – treffend im Vorwort des Doppelbandes behandelt – in einem Satz abgehandelt wird und trotzdem sehr viele Informationen preisgibt.
[Bearbeiten] Weitere Infos
- Es gibt noch zwei Bände, die die Geschichte von Die Hyperion-Gesänge weiterführen und abschließen. Der Sammelband Endymion aus dem Jahr 2003 umfasst diese zwei Romane Endymion – Pforten der Zeit und Endymion – Die Auferstehung von Dan Simmons (englische Originaltitel: Endymion & The Rise of Endymion):
- Endymion, ISBN 3442242517
- Der Roman Hyperion gewann folgende Preise:
- Hugo Award (1990)
- BSFA Award (1991)