Diprotodon
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Diprotodon | ||||
---|---|---|---|---|
Zeitraum | ||||
Pleistozän | ||||
1,6 Mio. Jahre bis 25.000 Jahre | ||||
Fossilfundorte | ||||
Systematik | ||||
|
||||
Wissenschaftlicher Name | ||||
Diprotodon | ||||
Owen, 1838 |
Diprotodon ist eine ausgestorbene Säugetierart und das größte Beuteltier, das jemals gelebt hat. Seine nächsten Verwandten sind die Wombats. Wie diese gehörte es zur Ordnung Diprotodontia.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Aussehen
Oberflächlich ähnelten sie Nashörnern ohne Horn. Klauen an den Füßen deuten an, dass sie nach Wurzeln gegraben haben dürften. Merkmale des Schädels weisen auf einen kurzen Rüssel hin. Die größte Art Diprotodon optatum erreichte eine Schulterhöhe bis zu 2 m, eine Körperlänge von über 3 m und ein Gewicht von bis zu 2800 kg. Etwa um ein Drittel kleiner war Diprotodon minor.
[Bearbeiten] Verbreitung
Fossile Überreste von Diprotodons sind in fast ganz Australien und besonders im Süden des Kontinents mit Ausnahme Tasmaniens gefunden worden. Auf King Island, welches nahe bei Tasmanien liegt, ist die Art allerdings belegt. Die bekanntesten Funde von Diprotodons stammen aus den Salzsümpfen des Callabonna Salzsees im Süden Australiens, wo sie zusammen mit Donnervögeln gefunden wurden. Diprotodons lebten im Pleistozän vor 1,6 Mio. Jahren und starben vor ungefähr 45.000 bis 25.000 Jahren in Folge der Bejagung durch den Menschen aus. Zwei Arten existierten im späten Pleistozän nebeneinander, doch während Diprotodon optatum fast überall in Australien gefunden wurde, scheint Diprotodon minor auf den Südostteil beschränkt gewesen zu sein.
[Bearbeiten] Ernährung und Lebensweise
Diprotodons waren Pflanzenfresser, die sich von Blättern, Zweigen, Rinde und Wurzeln ernährt haben dürften. Wahrscheinlich fraßen sie vor allem rauhe und stachelige Pflanzen. Aus gut erhaltenen Mageninhalten von Funden am Callabonna See weiß man, dass Diprotodons Salzkräuter (Salsola) und andere Fuchsschwanzgewächse fraßen. Die Tiere bewohnten vermutlich vor allem offenes Buschland und Savannengebiete. Da man mehrere Skelette zusammen gefunden hat, nimmt man an, dass sie in Gruppen zusammenlebten. Es waren Beuteltiere, deren Beutel sich wie bei den Wombats nach hinten öffneten.
[Bearbeiten] Literatur
- Paul S. Martin: Quaternary Extinctions. The University of Arizona Press, Tuscon Ariz 1984, 1989. ISBN 0-8165-1100-4
- Arno H. Müller: Lehrbuch der Paläozoologie. Bd 3. Vertebraten. Teil 3 Mammalia. 2. Auflage. Gustav Fischer, Jena 1989. ISBN 3-334-00223-3