Englisch-Spanischer Krieg (1654-1660)
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Der Englisch–Spanische Krieg wurde von 1654 bis 1660 zwischen dem Commonwealth of England unter Oliver Cromwell und Spanien aus finanzielle Interessen ausgetragen.
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[Bearbeiten] Seekrieg im Westen
Während des Krieges blockierte Admiral Robert Blake den Hafen von Cádiz und im Jahre 1655 zerstörte einer seiner Kapitäne, Richard Stayner, einen Großteil der spanischen Silberflotte. Eine vollbeladene Galeone wurde gekapert. Der Gesamtverlust für Spanien belief sich schätzungsweise auf (umgerechnet) 3.000.000 Euro.
Im Mai 1655 besetzte eine Invasionsflotte von Admiral Sir William Penn sen. (dem Vater des Gründers von Pennsylvania) mit den Truppen des Generals Robert Venables die Insel Jamaika.
Im Jahre 1657 bot der Gouverneur von Jamaica den karibische Piraten den Hafen Port Royal als Basis an, als Gegenleistung für die Unterstützung im Kampf gegen die Spanier.
Am 20. April 1657 zerstörte Admiral Blake weiterhin eine spanische Kriegsflotte von sechzehn Schiffen in der Santa Cruz Bucht auf Teneriffa. Er verlor dabei selber nur ein Schiff, obwohl er unter starkem Beschuss der Küstenbatterien lag und die Gezeiten ungünstig für einen Kampf waren. Damit war die spanische Schatzflotte praktisch schutzlos den Blockadeschiffen der Engländer ausgeliefert.
In den Jahren 1657 und 1658 versuchten die Spanier von Kuba aus, Jamaica zurückzugewinnen, verloren aber die Schlachten von Ocho Rios und Rio Nuevo.
Trotz der Einnahme Jamaicas wurde das Hauptziel, die Eroberung der Insel Hispaniola, von den Engländern nicht erreicht.
[Bearbeiten] Allianz mit Frankreich
Nach dem Ende des Ersten Englisch-Niederländischen Seekrieges, widmete sich Cromwell wieder den klassischen Feinden Englands, Frankreich und Spanien. Beides waren katholische Länder und Cromwell glaubte, dass es Gottes Wille sei, das der Protestantismus in Europa vorherrschend sein müsste. Spanien wurde als Hauptgegner für Englands aggressive Außenpolitik identifiziert, weil man fürchtete, dass ein Krieg gegen Frankreich dazu führen könnte, dass sich Frankreich für die Wiedereinsetzung der Stuarts auf Englands Thron stark machen könnte. Während der ersten Jahre seines Protektorat verhandelte Cromwell mit Kardinal Mazarin, was zu einer englisch-französischen Allianz gegen Spanien führte, die im März 1657 unterzeichnet wurde.
Darin wurde besiegelt, dass die Engländer die Franzosen in ihrem Krieg gegen Spanien in Flandern unterstützen würden. Frankreich würde eine Armee von 20.000 Soldaten ausheben und England sollte 6.000 Rotröcke der New Model Army beisteuern. Gleichzeitig sollte die englische Flotte einen Feldzug gegen die flämischen Küstenforts von Gravelines, Dünkirchen und Mardyck starten. Nach erfolgter Eroberung sollte das Fort in Gravelines an Frankreich übergeben werden. Dünkirchen und Mardyck sollten die Engländer bekommen.
[Bearbeiten] Landkrieg in Flandern
Die vereinigte französisch-englische Armee für die Invasion Flanderns wurde kommandiert vom französischen Marschall Turenne. Die spanische Armee wurde geführt von Don Juan José de Austria, einem unehelichen Sohn des spanischen Königs Philipp. Die spanische Armee von 15.000 Mann wurde unterstützt von 3.000 königstreuen Engländern, die der Grundstock einer noch zu bildenden Invasionsarmee darstellte, mit der Karl II. England angreifen wollte. Einer der Befehlshaber war James, Herzog von York, ein Bruder von Karl und späterer König Jakob II. von England.
Die englische Flotte blockierte die flämischen Häfen, doch zu Cromwells Verärgerung verzögerte sich der Landfeldzug bis zum Jahresende und wurde ständig verschoben. Marschall Turénne verbrachte den Sommer des Jahres 1657 damit, gegen die Spanier in Luxemburg zu kämpfen und machte keine Anstalten Flandern vor September anzugreifen. Mardyck wurde am 9. September erobert und von englischen Truppen besetzt. Dünkirchen wurde im Mai 1658 belagert.
Ein spanisches Entsatzherr, das die Belagerung brechen sollte, wurde am 4. Juni in der Schlacht in den Dünen besiegt. Das englische Truppenkontingent in Turénnes Armee kämpfte aufopferungsvoll und beeindruckte Turénne mit einem Angriff auf einen stark befestigten 50m hohen Sandhügel. Als Dünkirchen sich schließlich am 14. Juni ergab, hielt sich Kardinal Mazarin an die Abmachung und übergab die Stadt an die Engländer, obwohl der französische König Ludwig XIV. dagegen protestierte. England erfüllte im Gegenzug sein Versprechen, die Rechte der katholischen Bevölkerung von Mardyck und Dünkirchen zu wahren.
Ein Teil der englischen Truppen verblieb im Heer von Turénne und half dabei, Gravelines und zwei weitere flämische Städte zu erobern.
[Bearbeiten] Frieden
Der Krieg zwischen Frankreich und Spanien endete mit der Unterzeichnung des Pyrenäenfriedens am 28. Oktober 1659. Nachdem Karl II. in England wieder als König eingesetzt worden war, wurde auch der englisch-spanische Krieg offiziell im September 1660 beendet. Charles verkaufte im November 1662 Dünkirchen an Ludwig XIV. von Frankreich.
Jamaica blieb eine englische Kolonie. Im Jahre 1670 erkannten die Spanier den Besitz der Insel durch England an.