Erwin Lohr
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Erwin Lohr (* 1. Dezember 1880 in Budapest; † 23. Oktober 1951 in Werfenweng) war ein österreichischer Physiker.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Biografie
Erwin Lohr wurde als Sohn deutsch-österreichischer Eltern in Budapest 1880 geboren und studierte von 1899-1902 Physik zunächst in Graz , anschliessend von 1902-1904 in Wien. Er promovierte 1904 zum Dr.phil mit einer unter Franz-Serafin Exner durchgeführten Dissertation zum Thema „Bestimmungen der spezifischen elektrischen Leitfähigkeit des Natriums mit der WIEN’schen Induktionswaage“. 1904/05 erfolgte ein einjähriger Aufenthalt am Cavendish-Laboratorium in Cambridge bei J.J.Thomson. 1905 übernahm er eine Assistentenstelle bei Gustav Jaumann an der Deutschen Technischen Hochschule in Brünn. 1909 Habilitation für Physik, 1912 Extraordinarius, 1919 ausserordentlicher Professor 1924 Ordinarius, Institutsvorstand und Nachfolger von Gustav Jaumann.1931/32 Rektor. Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina. Mit Ende des 2.Weltkriegs verliess Lohr Brünn und zog sich auf seinen Landsitz im Tennengebirge zurück, wo er 1951 starb.
[Bearbeiten] Bedeutung
Lohrs Arbeiten zusammen mit denen seines Lehrer Gustav Jaumann waren Pionierarbeiten auf dem Gebiet der Kontinuumsmechanik und sind heute primär aus wissenschaftshistorischer Sicht von Interesse. Zu Lohrs Zeit standen die Theorien vom Kontinuumscharakter der Materie und die unleugbaren experimentellen Hinweise auf die Existenz von Korpuskeln gegenüber. Unter dem starken Einfluss von Gustav Jaumann bemühten sich beide, die Bildung stabiler Konfigurationen von Masse und Elektrizität aus der Vorstellung des Kontinuums abzuleiten. Auf diese Weise sollten sich Elektronen, Atome und Moleküle ergeben. In dieser Schaffensphase schrieb Lohr die Monographie „ Atomismus und Kontinuum in der neuzeitlichen Physik“. Daneben schrieb Lohr eine Darstellung der theoretischen Mechanik „Mechanik der Festkörper“ mit weitreichender Berücksichtigung der Technik. Lohr verband eine enge Freundschaft mit Mitgliedern des Exnerkreises Hans Benndorf und Eduard Haschek und mit Clemes Schaefer und Heinrich Waggerl.
[Bearbeiten] Schriften(Auswahl)
- Atomismus und Kontinuitätstheorie in der neuzeitlichen Physik 1926
- Vektor- und Dyadenrechnung für Physiker und Techniker 1939
- Mechanik der Festkörper 1952
[Bearbeiten] Quellen
- Berta Karlik , Erich Schmid: Franz S.Exner und sein Kreis –1982 - ISBN 3 7001 0437 5
Personendaten | |
---|---|
NAME | Lohr, Erwin |
KURZBESCHREIBUNG | Österreichischer Physiker |
GEBURTSDATUM | 1. Dezember 1880 |
GEBURTSORT | Budapest |
STERBEDATUM | 23. Oktober 1951 |
STERBEORT | Werfenweng |