Erz
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Erz ist ein Begriff aus der Ökonomie. Ob ein Mineralvorkommen als Lagerstätte bezeichnet wird hängt einzig von der Wirtschaftlichkeit des Abbaus ab. Hierunter werden auch die Erze gezählt, die im Verlaufe der Geschichte abgebaut wurden. Da die Wirtschaftlichkeit der einzig bestimmende Faktor ist, könnten also in Zeiten der Ressourcenknappheit durchaus Mineralvorkommen, die derzeit uninteressant erscheinen, als Lagerstätten eingestuft und abgebaut werden.
Die Geschichte der Menschheit ist seit langem auch mit der Gewinnung von Stoffen aus der Natur verbunden. Stand zuerst nur die Gewinnung von Erden und Mineralen durch mehr oder wenig zufälliges Sammeln von frei vorkommenden Mineralen und Verwitterungsprodukten im Vordergrund, so wurde doch bald auch ein gezieltes Suchen und der Bergbau zur Beschäftigung des Menschen.
Erze können ganz unterschiedliche Metallgehalte aufweisen. Ein Zinnerz mit 2% Zinnanteil mag bereits als reich gelten, wohingegen ein Eisenerz erst mit über 70% Eisen als hochgradig angesehen wird.
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[Bearbeiten] Definitionen
Hier folgt die Definition nach der UK Institution of Mining and Metallurgy:
Erze sind natürlich vorkommende Mineralaggregate von wirtschaftlichem Interesse, aus denen durch Bearbeitung ein oder mehrere Wertbestandteile extrahiert werden können.
Im modernen Sinne gelten also alle Stoffe, die bergmännisch abgebaut werden und als industrielle Rohstoffe dienen, als Erze. Der Erzbegriff hat damit eine Definitionserweiterung erfahren, da er traditionsgemäß mit dem Abbau von Metallerzen und dem Hüttewesen verbunden war. Dennoch ist der Begriff im allgemeinen Sprachgebrauch hauptsächlich mit metallischen Komponenten assoziiert. Die Definition nach James F. Kemp 1909 ist im Prinzip nach wie vor gültig:
Erz ist ein mehr oder weniger mit Gangart verwachsenes, metallhaltiges Mineral oder Mineralgemenge, das - vom Standpunkt des Bergmanns oder Aufbereiters betrachtet - mit Gewinn abgebaut, bzw. gewinnbringend weiterverarbeitet werden kann. Die Frage, ob ein Metall oder mehrere Metalle Gewinn abwerfen, scheint das einzig mögliche Kriterium zu sein, welches benutzt werden kann.
[Bearbeiten] Historische Definitionen
- "Ertz heist, was gut und gültig ist und Metall füret" (Mathesius, J., Sarepta; Nürnberg 1571)
- "Ertz ist allerley Berg-Art, die Metall in sich führet. Theils flüssig, theils strenge" (Herttwig, C., Neues und vollkommenes Berg-Buch, Dresden 1710)
[Bearbeiten] Auswahl wichtiger Erzminerale
- Argentit: Ag2S
- Bauxit: Al(OH)3
- Baryt: BaSO4
- Beryll: Be3Al2(SiO3)6
- Bornit: Cu5FeS4
- Chalkopyrit: CuFeS2
- Chalkosin: Cu2S
- Chromit: (Fe,Mg)Cr2O4
- Cobaltit: (Co,Fe)AsS
- Columbit-Tantalit oder Coltan: (Fe,Mn)(Nb,Ta)2O6
- Galenit: PbS
- Gold: Au
- Hämatit: Fe2O3
- Ilmenit: FeTiO3
- Kassiterit: SnO2
- Magnetit: Fe3O4
- Molybdänit: MoS2
- Pechblende: UO2
- Pentlandit:(Fe,Ni)9S8
- Scheelit: CaWO4
- Wolframit: (Fe,Mn)WO4
- Zinkblende: ZnS
- Zinnober: HgS
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Weitere Informationen
Wiktionary: Erz – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme und Übersetzungen |
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