Fahrkarte
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Der Begriff Fahrkarte (auch Fahrausweis oder Fahrschein, Schweizerisch: Billett, neudeutsch als Anglizismus Ticket) bezeichnet eine kleine Karte, als Edmonsonsche Fahrkarte häufig aus Karton, die gegen Entrichtung eines bestimmten Geldbetrages zur Benutzung eines öffentlichen Verkehrsmittels berechtigt (Beförderungsentgelt; z. B. Eisenbahnfahrkarte, Busfahrkarte).
Rechtlich ist die Fahrkarte ein so genanntes "kleines Inhaberpapier" nach § 807 BGB.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
Fahrkarten wurden aus dem ursprünglichen Zettelfahrschein entwickelt und ermöglichten eine einfachere Abrechnung durch fortlaufende Seriennummern. Die Entwertung durch eine einfache Lochung oder Stempelung war unauslöschbar. Bei den deutschen Eisenbahnen war früher die Benennung Billett gebräuchlich, in der Schweiz gilt sie noch heute. Klassische Kartonfahrkarten werden immer seltener verwendet, sie wurden durch Fahrscheine aus Fahrkartendruckern oder Fahrkartenautomaten auf Spezialpapieren mit verschiedenen Sicherheitsmerkmalen ähnlich zu Banknoten ersetzt.
[Bearbeiten] Fahrkartentypen
Neben den Einzelfahrkarten, die zu einer Fahrt in eine Richtung berechtigen, gibt es auch Zeitkarten, die ein uneingeschränktes Fahren innerhalb einer bestimmten Zeit innerhalb eines bestimmten Gebiets oder auf einer bestimmten Strecke ermöglichen. Im ÖPNV wurden sie zur dominierenden Form der Fahrkarte. Außerdem gibt es Zusatztickets, die nur in Verbindung mit einer Zeitkarte gelten.
Im Luft- und Schiffsverkehr wird seit langem vom Ticket gesprochen; diese Benennung wurde in den letzten Jahren auch von manchen Eisenbahngesellschaften übernommen.
[Bearbeiten] Moderne Fahrkartentypen
Beim Kauf eines Online-Tickets druckt der Kunde seinen Fahrschein selbst (siehe Bild). Außerdem muss er beim Kauf angeben, durch welche Bahn-, Bank- oder Kreditkarte er sich während der Fahrt ausweist. So können nicht mehrere Personen mit mehreren Ausdrucken des selben Fahrscheins fahren. Der Fahrschein kann in der Regel übers WWW storniert werden; Druck und Lastschrift beweisen also noch nicht den Kauf. Erst ein Zangenabdruck des Zugbegleiters belegt, dass der Fahrschein benutzt wurde. Der Fahrschein enthält neben dem Klartext typischerweise mehrere Codes, mit dem der Zugbegleiter die Gültigkeit der Fahrkarte überprüfen kann. Darunter fallen zum Beispiel:
- ein Code aus wenigen Buchstaben oder Zahlen für die Fahrkarte als ganze und für jede Zugbindung, der vom Zugbegleiter einzutippen ist, oder
- ein Binärcode, eine Art zweidimensionaler Strichcode, genannt Aztec, der (passende Lesegeräte vorausgesetzt) die manuelle Eingabe ersparen soll.
Bei einer Variante des Online-Tickets erhält der Kunde nur einen Code, der ihn zur Fahrt berechtigt.
Das E-Ticket ist keine Fahrkarte im engeren Sinn. Dabei wird beim Verkauf der Fahrkarte nur die Identität des Kunden registriert. Beim Reiseantritt muss der Kunde dann nur seine Identität nachweisen, z.B. anhand seiner Kreditkarte, und erhält dann den eigentlichen Fahr- oder Flugschein ausgehändigt.
Eine gänzlich papierlose Version des Online-Tickets ist das SMS-Ticket, das per Kurzmitteilung an das Mobiltelefon des Fahrgastes übertragen wird. Die Abrechnung erfolgt entweder über die Telefonrechnung oder nach vorheriger Anmeldung per Rechnungsstellung. SMS-Tickets sind hauptsächlich im öffentlichen Personennahverkehr im Einsatz.
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Weblinks
Handy-Ticket verschiedener Verkehrsverbünde
Eisenbahnmuseum Metelen Land - größte Edmondsonsche Fahrkartensammlung der Welt
Handy-Ticket der ÖBB Personenverkehr AG
Wiktionary: Fahrkarte – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme und Übersetzungen |