Ferenc Szálasi
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Ferenc Szálasi ['fɛrɛnʦ 'sa:lɒʃi] (* 6. Januar 1897 in Košice; † 12. März 1946 in Budapest hingerichtet), war ein ungarischer faschistischer Parteiführer und Kriegsverbrecher.
Er war der Begründer der rechtsextremen „Partei des nationalen Willens“, aus der 1937 die Pfeilkreuzler (ungarisch Nyilaskeresztes Párt) hervorgingen, eine nationalsozialistische Partei Ungarns, geführt von József Gera und seinem Sekretär Lajos Polgár.
Nach dem Rücktritt von Ministerpräsident Miklós Horthy 1944 wurde Szálasi im noch nicht von sowjetischen Truppen besetzten Landesteil von der deutschen Besatzungsmacht am 15. Oktober 1944 zum Ministerpräsidenten erklärt.
In diesen Landesteilen wurde noch im November 1944 die jüdische Bevölkerung auf Todesmärsche gezwungen. Auf Befehl von Adolf Eichmann verlangten die deutschen SS-Vertreter in Ungarn, Edmund Veesenmayer und Otto Winkelmann, am 17. Oktober 1944 vom neuen ungarischen Innenminister Gábor Vajna die Überstellung von „Leihjuden“ an das Deutsche Reich. Am 18. Oktober erklärte sich die neue Regierung unter Ferenc Szálasi bereit, dem Deutschen Reich bis Kriegsende 50.000 jüdische Männer und Frauen als Arbeitssklaven für die Rüstungsindustrie zur Verfügung zu stellen. Insgesamt betrug die Zahl der bis zum 1. Dezember 1944 ausgelieferten „Leihjuden“ schließlich 76.209. Der größte Teil kam entweder auf dem Todesmarsch, in Konzentrationslagern oder bei den sogenannten Schanzarbeiten ums Leben.
Ferenc Szálasi wurde wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit während des Zweiten Weltkriegs, zusammen mit Gábor Vajna, Károly Beregfy und József Gera am 12. März 1946 in Budapest hingerichtet.
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Personendaten | |
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NAME | Szálasi, Ferenc |
KURZBESCHREIBUNG | ungarischer faschistischer Parteiführer und Kriegsverbrecher |
GEBURTSDATUM | 6. Januar 1897 |
GEBURTSORT | Kaschau, heute Košice |
STERBEDATUM | 12. März 1946 |
STERBEORT | Budapest |