Festung (Schach)
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Eine Festung im Schachspiel ist eine solche Stellung, in der eine im Normalfall zum Sieg ausreichende materielle Überlegenheit nicht in einen Gewinn umgesetzt werden kann, weil die konkrete Situation weder eine Mattführung noch eine Abwicklung in ein gewonnenes Endspiel zulässt.
Im folgenden Beispiel hat Schwarz zwar einen Turm gegenüber 2 Bauern des Weißen, aber er kann nicht gewinnen, weil sein König nicht eingreifen kann.
1. ... Th3
2. Kg2! Th6
3. Kg1 remis, denn der schwarze König wird zuverlässig von den beiden weißen Bauern abgeschirmt, und der schwarze Turm allein kann nicht eindringen.
Beispiele:
- Im Anschluss an die berühmte Kombination in der Partie Tylkowski - Wojciechowski, Poznań 1931 musste Weiß möglicherweise nur deshalb verlieren, weil er versäumte, beginnend mit 37.Tb3 eine Festung zu errichten.
- Läuferendspiel#Der falsche Läufer (zweites Diagramm)
[Bearbeiten] Häufige Festungen
In Diagramm 1 pendelt Weiß einfach mit dem Turm zwischen f3 und h3 bzw. mit dem König zwischen g1, h1 und h2. Der schwarze König kann niemals die 3. Reihe überschreiten. Wenn der König auf e2 statt e4 stehen würde, könnte er nie die f-Linie überschreiten.
In Diagramm 2 kann Schwarz mit dem König niemals dauerhaft die Felder f1,f2,f3,g3,h3 betreten. Falls der weiße König auf g1 oder h2 gezwungen wird, kann der Läufer zwischen h1 und g2 pendeln.
In Diagramm 3 pendelt Weiß einfach zwischen g1 und h1. Er darf sich nur nicht verleiten lassen, den schwarzen Läufer zu fressen, wenn Schwarz diesen auf f3 stellt.