Fischadler
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Fischadler | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Pandion haliaetus | ||||||||||||
(Linnaeus, 1758) |
Der Fischadler (Pandion haliaetus) ist die einzige Art der Familie der Fischadler (Pandionidae). Diese gehört zu den Greifvögeln (Falconiformes).
Der Fischadler weicht in manchen Merkmalen von den Habichtartigen ab.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Aussehen
Der Fischadler erreicht eine Länge von 56 bis 60 cm. Das Männchen wiegt etwa 1,4 kg, das Weibchen bis zu zwei kg. Die Flügelspannweite beträgt 1,60 m. Der Fischadler ist oberseits dunkelbraun und unterseits weiß gefärbt, die Armschwingen sind dunkler als der Rest des Gefieders. Die Schwung- und Schwanzfedern sind gebändert. Die Unterseite ist weiß. Der Kopf ist großteils weiß mit einer dunklen Gesichtsmaske. Am Flügelbug ist ein schwarzer Fleck zu erkennen. Die Geschlechter weisen keine Unterschiede im Federkleid auf.
Spezialisiert ist der Fischadler auf den Fischfang. Die scharfen Krallen sind lang und fast halbkreisförmig gebogen. Der Fischadler kann seine Außenzehen nach hinten wenden, so dass der Fisch sicherer gegriffen werden kann.
[Bearbeiten] Verbreitung
Der Fischadler ist fast weltweit verbreitet. Er fehlt als Brutvogel in Südamerika und Teilen Afrikas, wo er als Wintergast vorkommt.
In Europa brütet er überwiegend im Norden und Osten des Kontinents, beispielsweise in Brandenburg. Im Jahr 1999 brüteten hier bei zunehmender Tendenz 234 Paare, etwa die Hälfte des mitteleuropäischen Bestands. Im Müritz-Nationalpark in Mecklenburg-Vorpommern wurde eine Kamera installiert, die einen Fischadlerhorst auf einem Hochspannungsmast überwacht.
Zum Überwintern ziehen Fischadler in den Mittelmeerraum und nach Afrika.
[Bearbeiten] Lebensraum
Der Fischadler lebt bevorzugt an fischreichen Binnengewässern sowie an Seen und Flüssen. Er horstet auf frei stehenden Bäumen, deren Krone es ermöglicht den Horst oben aufzubauen. Aber auch Stromleitungsmasten (20kV bis 220 kV) werden gerne wegen ihrer freien und meist auch die umgebenden Bäume überragenden Bauweise benutzt. Doch sogar an felsigen Meeresküsten ist er anzutreffen. In manchen Gebieten im Osten Nordamerikas oder in Nordostafrika brüten Fischadler sogar in Kolonien auf dem Boden.
[Bearbeiten] Beutefang
Fischadler (Pandion haliaetus) kurz vor dem Tauchen |
Junge Fischadler (Pandion haliaetus) am Horst |
Der Fischadler hat sich, was seine Ernährung betrifft, ganz auf das Erbeuten von Fischen spezialisiert. Andere Wassertiere sind seltene Zufallsbeute, nachgewiesen sind beispielsweise Zwergtaucher, Amerikanischer Flusskrebs und in Florida ein junger Alligator. Beim Fischfang stößt er aus einer Höhe von bis zu 30 Metern senkrecht oder schräg herab, taucht mit den Fängen voran ins Wasser ein und ergreift seine Beute mit den Krallen. Dabei kommt es vor, dass der ganze Vogel unter Wasser gerät, so dass er Fische in einer Wassertiefe von bis zu 1 m erbeuten kann. Dies steht im Gegensatz zum eleganten Stil des Seeadlers, der lediglich mit seinen Fängen Fische von der Wasseroberfläche abgreift. Der Fischadler frisst sowohl Süßwasser- als auch Meeresfische.
[Bearbeiten] Fortpflanzung und Aufzucht der Jungen
Fischadler bauen ihre Horste aus Ästen und Zweigen. Sie benutzen ein und denselben Horst meist mehrere Jahre nacheinander, bis zum Tod eines Partners oder gar ein Leben lang. Das Weibchen legt zwei bis vier rötlich gefleckte Eier, die etwa 37 Tage lang ausgebrütet werden. Die Jungvögel werden von den Eltern so lange gefüttert, bis sie die Beute selbst erlegen können. Nach etwa sieben bis acht Wochen sind sie flügge. Jungvögel haben im Gegensatz zu adulten Adlern eine orange Iris.
[Bearbeiten] Bedrohte Bestände
Der Fischadler hat zwar kaum natürliche Feinde, ist jedoch trotzdem durch verschiedene Einflüsse bedroht, insbesondere durch die Zerstörung seiner natürlichen Lebensräume. Aber auch durch die Jagd während der Zugzeit in die Winterquartiere sowie durch Vergiftung der Gewässer mit Pestiziden geraten die Bestände zunehmend in Gefahr. Wird der Fischadler unter Schutz gestellt, erholen sich die Bestände oder nehmen sogar wieder zu. Auch neue Lebensräume werden durch den Fischadler relativ leicht besiedelt.
[Bearbeiten] Heraldik
Der Fischadler erscheint in der Fahne von Sambia.
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Fischadler – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
- Photos aus freier Natur vom Fischadler am Horst und verschiedene Flugaufnahmen.
- Pandion haliaetus in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2006. eingestellt von: BirdLife International, 2004. Version vom 12. Mai 2006