Flare (Täuschkörper)
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Flares sind Täuschkörper gegen Lenkwaffen mit Infrarotsuchkopf.
Sie bestehen aus Magnesium- oder Phosphorblöcken bzw. -plättchen, die an der Luft verbrennen und durch die dabei entstehende Wärmestrahlung einfache Suchkopf-Sensorik vom eigentlichen Ziel ablenken. Ziel ist es, den Lenkflugkörper von der Wärmestrahlung des Flugzeuges auf die Wärmestrahlung der Flares zu lenken. Die neuere Sensorik berücksichtigt spezifische Turbinen- und Motoren-Emissions-Spektren und ist nur durch spezifische, selektiv strahlende Flares (z.B. NC-Flares) ablenkbar.
Bei langsam fliegenden Luftfahrzeugen, z. B. militärischen Transportflugzeugen oder Hubschraubern, sind sie wichtiger Teil des Selbstschutzsystems, da diese durch ihre Geschwindigkeit oder Flughöhe besonders stark durch infrarotgelenkte Boden-Luft-Lenkflugkörper bedroht sind. So stoßen z. B. deutsche Transall-Transportflugzeuge bei ihren Landungen in Kabul präventiv Flares aus, um potentielle Angriffe mit Manpads, wie der FIM-92 Stinger oder Strela-2, zu erschweren. Dabei werden meist ganze Batterien von Flares salvenartig ausgestoßen, die dadurch einen großen Hitzevorhang neben und hinter der Maschine erzeugen.
Kampfjets sind neben Boden-Luft-Lenkflugkörpern auch von infrarot-zielsuchenden Luft-Luft-Raketen anderer Flugzeuge bedroht, wie z. B. der AIM-9 Sidewinder oder den verschiedenen russischen Modellen.
Als Täuschkörper gegen Radarerfassung werden meist zusätzlich Düppel (Radartäuschung), sogenanntes Chaff, ausgeworfen.